Gezähmt von sanfter Hand
abgebrochen hatte?«
Nach Luft ringend und taumelnd spuckte Douglas einen Zahn aus. »Verdammt noch mal, Kerl – irgendwie musste ihr doch einmal begreiflich gemacht werden, dass sie einen Mann im Haus braucht!«
»Aha, nun gut«, entgegnete Richard, indem er mit der Faust ausholte. »Nun hat sie ja mich.« Er richtete Douglas auf, dann schlug er ihn abermals nieder.
Richard gönnte Douglas eine kleine Verschnaufpause, dann riss er ihn wieder auf die Füße. Anschließend schüttelte er ihn so lange, bis Ersterem die Zähne – zumindest jene, die er noch besaß – klapperten. Richard schloss seine Faust um Douglas' Kragen, hob ihn ein wenig an und fragte, sehr freundlich: »Und das Feuer?«
Schwankend und hustend rollte Douglas mit den Augen, fuchtelte ermattet mit den Armen und stieß dann, von Richard dazu gezwungen, keuchend hervor: »Es sollte doch niemand dabei zu Schaden kommen.«
Für einen kurzen Augenblick sah Richard nur noch rot – den roten Widerschein des Feuers, als er in den Hof geritten kam, den brüllenden, weit aufgerissenen Rachen des Todes, den er gesehen hatte, als seine Frau, mit Haaren so rot wie die Flammen selbst, sich eine Decke um den Kopf geschlungen hatte und sich in das tosende Feuer gestürzt hatte. »Catriona wäre in der Feuersbrunst beinahe umgekommen!«
Selbst in Richards eigenen Ohren klang seine Stimme wie aus weiter Ferne kommend; er richtete den Blick wieder auf Douglas' Gesicht und erkannte in den Augen des Mannes echte Angst.
Douglas erbleichte – und kämpfte verzweifelt darum, sich aus Richards Griff zu befreien.
Nun kam Catriona angeritten und sah, wie Richard seine Faust in Douglas' Magen rammte. Das Scheusal krümmte sich schmerz-gepeinigt vornüber; Catriona stieß einen erschrockenen Schrei aus, als Richard seine Faust nach oben riss und dann, mit seinem ganzen Körpergewicht dahinter, in Douglas' Unterkiefer krachen ließ. Dougal Douglas stürzte rückwärts in das Heidekraut. Und bewegte sich nicht mehr.
Richard beobachtete Douglas einen Augenblick, entdeckte aber keinerlei Anzeichen dafür, dass sich bei Letzterem noch die Lebensgeister regten. Er schüttelte seine Hand aus und wandte sich um. Um Catriona zu entdecken. Richard seufzte. »Verdammt noch mal, Weib – hatte ich dir nicht gesagt …«
Catriona riss die Augen auf. »Richard!«
Richard wirbelte herum – gerade in dem Augenblick, als Douglas mit einem Satz wieder auf die Füße sprang, in seiner Faust ein Messer. Blitzschnell wie ein Gedanke trat Richard einen Schritt beiseite und packte Douglas' Faust.
Knack!
»Ahhh!« Dougal Douglas fiel auf die Knie nieder und umklammerte sein gebrochenes Handgelenk.
»Du Teufel !«
Plötzlich spürte Richard, wie er vehement beiseite geschoben wurde; die Hände in die Hüften gestützt und die grünen Augen förmlich Funken sprühend, drängte sich Catriona zwischen ihn und Dougal Douglas.
»Wie könnt Ihr es bloß wagen!« Grünes Feuer, grüner Zorn ergoss sich über Douglas. »Einst wart Ihr ein willkommener Freund des Tales. Und das hier ist nun die Art, wie Ihr Der Herrin Euren Dank erweist? Ihr habt Euch gegen mich und das Tal verschworen - schlimmer noch! –, Ihr versucht, meinem auserwählten Gemahl Böses anzutun – demjenigen, den Die Herrin mir schließlich gesandt hat. Ihr seid eine elende, minderwertige Kreatur – ein durch und durch verachtenswertes Scheusal! Ich habe nicht übel Lust dazu, Euch in einen Aal zu verwandeln und Euch hier einfach liegen und ersticken zu lassen, oder, noch besser, von den Vögeln tothacken zu lassen. Das wäre ein angemessenes Ende für Euch – die passende Vergeltung für Eure skrupellosen Taten.«
Catriona hielt inne, um Luft zu schnappen; Douglas, vor ihr kniend, starrte sie einfach nur an. »Verdammt noch mal, du dämliches Weib – der Mann ist doch ein verdammter Engländer!«
» Ein Engländer? Was hat denn das damit zu tun? Er ist ein Mann – und das in einem wesentlich größeren Maße, als Ihr es jemals sein werdet.« Catriona trat noch einen Schritt vor; den Blick starr auf Catrionas Augen gerichtet, wich Douglas einStück zurück.
Catriona zeigte mit einem Finger direkt auf Douglas' Nase. »Hört mir gut zu.« In ihrer Stimme schwang jetzt ein geradezu hypnotischer Unterton mit. »Solltet Ihr noch jemals wieder gegen mich, das Tal oder irgendeinen von meinen Leuten – und besonders meinen Ehemann – angehen, dann werden jene Juwelen, die Ihr unter der Felltasche Eurer Schottentracht
Weitere Kostenlose Bücher