Ghostbound (German Edition)
sanft. „Was ist mit dir, Sue? Hast du dich schon entschieden, ob du fürs Erste hier wohnen willst? Das Angebot steht natürlich noch, aber ich will dich damit nicht in Gefahr bringen.“
„Ich würde gerne hierbleiben … wenn das in Ordnung ist …“, erwiderte Susan zurückhaltend.
„Sicher ist das in Ordnung! Ich würde mich sogar sehr darüber freuen!“
„Ich mich auch“, sagte Elizabeth. „Wir werden bestimmt viel Spaß haben.“
Schmunzelnd legte Daniel seine Hand über ihre. „Und das aus dem Mund von jemandem, der sich geschworen hat, nie wieder in eine WG zu ziehen“, flüsterte er.
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„Also gut, lasst uns ganz von vorne beginnen. Wir sollten strukturiert vorgehen und die Informationen, die uns vorliegen, bewerten und ordnen. Was sind Fakten, was Vermutungen, und wie stehen sie zueinander in Bezug. Jede Theorie und Idee ist willkommen.“
Es war früher Nachmittag, und sie alle hatten sich im Wohnzimmer versammelt. Daniel saß mit einem Arm um Elizabeth auf dem weißen Designersofa, seine überkreuzten Beine auf der Glasplatte des teuren Couchtischs abgelegt. Riley und Susan saßen in Sesseln, wobei Susans etwas abseits stand, als wollte sie die Runde nicht stören. Wood hatte sich mit einem leeren Flipchart vor dem Kamin platziert und war offenbar ganz in seinem Element.
Wenn man vom Grund des Zusammenkommens absah, wirkte das Ganze wie ein Spielenachmittag unter Freunden, fand Elizabeth.
Daniel dachte wohl das Gleiche, denn er flüsterte ihr ins Ohr: „Das ist, als würden wir Cluedo spielen. Gesucht werden noch Täter und Motiv. Opfer, Waffe und Tatort sind bereits bekannt.“
Elizabeth schluckte ihr Lachen hinunter und begann als Erste. „Fakten: Es gibt mindestens neun Opfer, acht davon waren noch keine zwanzig, und sie stehen in keiner erkennbaren Beziehung zueinander. Die Morde wurden an unterschiedlichen Orten, zu unterschiedlichen Zeiten begangen. Es gibt keine Augenzeugen, die die Angreifer beschreiben können. In allen Fällen war die Tatwaffe ein goldfarbener Bhowanee-Dolch aus einem Zehner-Set, das …“
„Nein, Liz, das sind jetzt Vermutungen“, unterbrach sie Daniel. „Wir wissen , dass in meinem und Justins Fall ein Bhowanee-Dolch die Tatwaffe war. Wir vermuten, dass sie auch in den anderen Fällen verwendet wurden. Wir wissen, dass ein Dolch-Set 1955 aus dem British Museum gestohlen wurde, und wir vermuten, dass es sich dabei um die Tatwaffen handelt. Außerdem wissen wir, dass die Inschrift auf einem, der damals gestohlenen Dolche, nämlich dem, dessen Foto Mick im Museumsarchiv gefunden hat, lautet: Eines Feindes Blut für Bhowanees Wohlwollen . Und da es sich um ein Zehner-Set handelt, vermuten wir, dass die Mordserie zehn Opfer umfassen wird.“
„Schön, Detective“, murrte Elizabeth und gab Daniels Worte weiter.
„Die tödliche Verletzung war in allen neuen Fällen identisch“, sagte Wood, nachdem er einige Stichpunkte auf dem Flipchart niedergeschrieben hatte. Fakten markierte er grün, Vermutungen gelb. „Ein gezielter, präziser Stich in die Brustaorta. Weitere Fakten: An dem Angriff auf Danny waren drei Maskierte beteiligt, genauso wie bei dem Mord an Justin. Justins Mörder hat sich entschuldigt, bevor er zustach und Dannys Angreifer hat kurz gezögert. Dann hat er nach Dannys silbernem Anhänger gegriffen, ihn aber auf der Flucht verloren.“
„Allerdings haben sie ihn sich dann zehn Tage später von mir geholt“, ergänzte Elizabeth. „Wobei es abermals drei Angreifer waren und derjenige, der mir das Amulett abnahm, war im Besitz eines Bhowanee-Dolchs. Zudem sollten wir als Fakt aufführen, dass sie es weder beim ersten noch beim zweiten Angriff auf mein Leben abgesehen hatten.“
„Wir wissen“, fuhr Wood fort, nachdem er alles notiert hatte, „dass jemand zuvor bei Elizabeth eingebrochen ist und wir vermuten, dass es sich um die Täter handelte, die auf der Suche nach dem Anhänger waren.“
„Fakt ist auch, dass sie zunächst versucht haben, über meinen Dad an den Anhänger zu kommen“, nahm Daniel den Faden auf. Elizabeth blickte ihn dabei an, sodass Wood und Susan wussten, dass er gerade sprach. „Und wir wissen, dass es ein ausländisch aussehender Teenager ohne Akzent war, der mit meinem Vater gesprochen hat … wenn wir dem alten Mistkerl glauben, heißt das“, fügte er brummend hinzu.
„Außerdem nehmen wir an, dass sie im Haus meiner Mutter danach gesucht haben. Folglich gehen wir davon aus, dass der
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