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Ghostbound (German Edition)

Ghostbound (German Edition)

Titel: Ghostbound (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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wissend, wie trügerisch es war. Doch sie wollte es bis zur letzten Sekunde auskosten und alles andere um sich herum vergessen. Sie merkte, wie ihre Beine nachgaben und Daniel, dem es nicht möglich war, sie aufrecht zu halten, sank mit ihr zu Boden. Ineinander verschlungen, sichtbar wie auch unsichtbar, saßen sie auf dem kalten Beton.
    Warum konnte man die Zeit nicht einfach stillstehen lassen? Warum konnte man diesen Moment nicht einfrieren, damit sie sich bis in alle Ewigkeit in den Armen hielten?
    Wie konnte das Schicksal nur so grausam sein? Für eine kurze Weile hatte sie tatsächlich geglaubt, in einem Märchen zu leben. Doch Märchen hatten ein Happy End, und das war in ihrer Geschichte nicht vorgesehen. Auf der letzten Seite ihres Buches würde es kein … und sie lebten glücklich bis an ihr Ende geben.
    „Baby, was ist nur los mit dir? Den ganzen Tag über bist du schon so seltsam. Eben habe ich deutlich gespürt, wie auf aufgewühlt du bist. Und jetzt weinst du auch noch.“
    Elizabeth hatte gar nicht bemerkt, dass ihr abermals Tränen über das Gesicht rannen. „Das war ein wundervoller Tag“, sagte sie mit belegter Stimme. Beschämt wischte sie die Tränen von der Wange. „Ich wünschte nur, unsere Zukunft würde aus Tausenden solcher Tage bestehen.“
    „Dann wären sie aber nicht mehr so kostbar.“ Er hauchte einen Kuss auf ihre Schläfe. „Lass uns zurück fahren. Ich will nicht, dass du scheinbar alleine im Dunkeln unterwegs bist.“
    Um kurz vor neun waren sie wieder im Apartment in Kensington. Riley war nirgends zu sehen, doch Wood und Susan saßen bei Kerzenschein und leiser Musik auf der Terrasse. Beide hielten bauchige Rotweingläser in den Händen.
    „Na?“, begrüßte sie Wood. „Hattet ihr einen schönen Tag, während das Fußvolk geschuftet hat?“
    „Jeder, wie er´s verdient“, kommentierte Daniel.
    „Es war ein großartiger Tag“, sagte Elizabeth, Woods Stichelei überhörend. „Und wir sind ganz schön rum gekommen. Ich habe Fotos von euch beiden im Mighty Midget gesehen.“
    „Ach, das waren immer tolle Abende“, seufzte Susan. „Willst du … ich meine, wollt ihr euch nicht zu uns setzen?“
    Elizabeths Blick flackerte zu Daniel. Eigentlich wollte sie jede der verbleibenden Minuten mit ihm alleine zubringen. Aber andererseits ... Wood würde morgen seinen besten Freund verlieren. Zum zweiten Mal. Wäre es da nicht fair, wenn sie ein wenig der restlichen Zeit opferte und Daniel mit ihm teilte?
    Also sagte sie: „Ich bin zwar schon recht müde, aber ein Glas Wein ist noch drin.“
    Als sie in ihr Zimmer ging, um eine Jacke zu holen, dachte sie daran, was für ein netter, entspannter Abend das unter normalen Umständen sein könnte. Ein perfekter Ausklang, für einen perfekten Tag.
    Nein, das war ein perfekter Ausklang!
    Hier und Jetzt , rief sie sich in Erinnerung, und nicht Morgen.
    Und es wurde tatsächlich sehr nett. Sie unterhielten sich angeregt, und aus dem einen Glas Wein wurden schnell zwei. Die Zeit verflog, und als Elizabeth das nächste Mal auf die Uhr sah, war es schon elf. „Oh“, sagte sie überrascht. „Ich sollte dann doch mal ins Bett.“ Sie nahm ihr leeres Glas vom Tisch und erhob sich zusammen mit Daniel.
    Nachdem sie Wood und Susan eine gute Nacht gewünscht hatte, zog sie sich in ihr Zimmer zurück. Allerdings war Elizabeth alles andere als müde und das trotz des Rotweins, der sie normalerweise innerhalb von Minuten hätte einschlafen lassen. Aber sie hatte nicht vor, heute Nacht auch nur eine wertvolle Sekunde mit Schlaf zu vergeuden.
    Als sie aus dem Bad kam, saß Daniel an das Kopfteil gelehnt im Bett. Er hatte die elegante Nachttischlampe eingeschaltet und herunter gedimmt.
    Elizabeth schlüpfte unter die Decke und kuschelte sich neben ihn. „Kannst du heute Nacht bei mir bleiben?“, fragte sie. „Oder hast du Pläne?“
    „Keine Pläne.“ Er legte einen Arm um sie. „Aber wolltest du nicht schlafen?“
    „Noch nicht. Ich würde gerne weiter mit dir reden.“ Und dich ansehen. Und dich spüren. Und deine Stimme hören. Und dir einfach nur nah sein.
    Er rutsche in eine liegende Position und wandte sich ihr zu. Das gedämpfte Licht der Nachttischlampe sorgte für goldene Tupfen im smaragdgrünen See seiner Augen. Zärtlich kraulte er ihren Nacken. „Worüber willst du reden?“
    „Erzähl mir von der Musik.“
    Sie redeten die ganze Nacht.
    Genau genommen redete Daniel, denn Elizabeth gab lediglich Stichworte und hing ansonsten

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