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Ghostbound (German Edition)

Ghostbound (German Edition)

Titel: Ghostbound (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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Kellner völlig entnervt vor die Tür gesetzt hätte. Als Gentleman, der ich nun mal bin, hätte ich dich nie bei unserem zweiten Date …“
    „Eigentlich erstem Date“, korrigierte Elizabeth.
    „Also ich hätte dich nicht gefragt, ob du mit mir nach Hause kommen möchtest. Und du, als vollkommene Lady, hättest natürlich nichts anderes erwartet.“
    „Dass du dich da mal nicht täuschst …“
    Daniel nahm die rechte Hand unter seinem Kopf hervor und legte sie quer über die Brust, sodass seine Finger mit Elizabeths Locken spielen konnten.
    „Wir wären die ganze Nacht an der Themse spazieren gegangen, bis wir den Sonnenaufgang gesehen hätten. Du wärst dann direkt in die Redaktion gefahren, wo du Jennifer von deinem sensationellen Date mit einem überaus charmanten, witzigen, gut aussehenden ...“
    „An chronischer Selbstüberschätzung leidenden …“
    „… Detective berichtet hättest. Und ich hätte Tony von dem süßesten, cleversten und überhaupt atemberaubendsten Mädchen vorgeschwärmt, das ich je getroffen habe.“
    „Nur leider wäre ich ein lästiger Pressefuzzi gewesen, eine Kakerlake.“
    „Ja, so was in der Richtung hätte Tony vermutlich auch gesagt. Aber das hätte sich an dem Tag sowieso erledigt, weil Sam dich gefeuert hätte.“
    „Und wieso? Weil ich keine Story abgeliefert hätte?“
    „Nein, weil du wegen der beiden durchgemachten Nächte in einem Redaktionsmeeting einfach eingeschlafen wärst.“ Bei dieser Vorstellung prustete Elizabeth schon wieder los, und sie lachte noch heftiger, als Daniel in bester Sam Jeffreys-Manier schnarrte: „Ich bezahle Sie nicht für´s Schlafen. Raus mit Ihnen. Träumen Sie auf jemand anderes Kosten.“
    „Und dann wäre ich in Panik geraten und zu meinen Eltern gefahren.“
    „Ja, aber nicht ohne mir vorher eine SMS zu schicken. Ich wäre dir noch am gleichen Tag hinterher gefahren und hätte deine Eltern kennengelernt, die mich auf Anhieb gemocht hätten. Deshalb hätte deine Mutter dich auch überredet, mit mir zurück in die Stadt zu fahren.“
    „Das klingt so gar nicht nach ihr … Aber keine Frage, gemocht hätten sie dich sicherlich. Du hättest deinen Charme versprüht und sie wären dir zu Füßen gelegen.“
    „Ich hätte dich also wieder zurück nach London geholt und am Samstag wäre ich dann zum Pokern gegangen. Mit dir als Glücksbringer an meiner Seite hätte ich natürlich groß abgeräumt, wobei ich dir selbstverständlich genügend vom Gewinn abgegeben hätte, damit du dich selbstständig machen kannst.“
    „Nur hätte ich keine Story gehabt, über die ich schreiben kann. Oder hättest du mir doch Informationen zu den Teenager-Morden geliefert?“
    „Ganz sicher nicht. Aber wir wären bestimmt auf eine Idee für ein anderes Thema gekommen. Auf jeden Fall hättest du mich nach dem erfolgreichen Pokerabend mit zu dir genommen, und wir hätten den Gewinn angemessen … gefeiert.“
    „Gefeiert, aha. Du meinst, du hättest mir deine Tattoos gezeigt?“
    „Ja, die auch. Und von dem Abend an hätte ich praktisch bei dir gewohnt. Meine eigene Wohnung hätte ich kaum noch gesehen. Und dann …“ Er rollte sich auf die Seite und stützte seinen Kopf auf eine Hand. Seine andere Hand spielte noch immer mit ihren Haaren, und er sah mit genau dem Lächeln und dem Glitzern in den Augen auf sie hinunter, die sich Elizabeth so sehr gewünscht hatte zu sehen. Seine Stimme war samtweich, als er weitersprach. „Und dann, ein paar Wochen später, hätten Tony und ich den Fall abgeschlossen und du hättest deine erste Story verkauft. Wir hätten uns freigenommen und wären nach Italien gereist, einfach ins Blaue. An einem lauen Abend in Venedig, nach einem fantastischen Essen und gutem Wein, wären wir bei Sonnenuntergang über den Markusplatz geschlendert, umgeben von tausend Tauben, und ich hätte dich in den Arm genommen und dich gefragt, ob du meine Frau werden willst.“
    „Danny …“ Sprachlos sah Elizabeth ihn an. Tränen stiegen in ihre Augen, von denen sie genau wusste, dass sie sie nicht zurückhalten konnte. Ihr Herz begann zu rasen, und der Schmerz in ihrer Brust wurde fast unerträglich.
    „Sch ...“ Daniel neigte den Kopf und gab ihr einen zarten Kuss. „Ich wollte nur, dass du es weißt.“
    „Ich hätte ja gesagt“, hauchte sie gegen seine Lippen, und aus dem zarten Kuss wurde ein leidenschaftlicher. Seine Finger streichelten über ihr Gesicht, doch sie vermochten die brennenden Tränen nicht fortzuwischen.

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