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Ghosts 01 - Ghosthunter

Ghosts 01 - Ghosthunter

Titel: Ghosts 01 - Ghosthunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Meister
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musste feststellen, dass der Fremde noch immer nicht aufgegeben hatte. Mit starrer Miene sprintete er hinter ihnen her und war bereits wenige Schritte hinter dem Motorrad. Er warf die klobige Waffe zur Seite, machte einen Satz nach vorn und wollte Bpms Cape packen. Zu spät. Die Harley schnellte vor und Bpm zeigte ihm grinsend den Mittelfinger. Mit einem erleichterten Aufschrei schossen sie durch den Regen davon.

27
    „Ein Kurzschluss?“
    „Wahrscheinlich nicht. Hören Sie, ich brauche nur einen der Endurance-Roboter. Wir lassen ihn in den alten DOME-F-Schacht der Geologen hinab und bohren uns von der Seite ins Feld. Vielleicht können wir so die Sonde bergen.“ Daniel stand auf seine Krücke gestützt vor Dozers mächtigem Schreibtisch, auf dem zwischen Papierstapeln zwei Laptops und mehrere Kaffeepötte standen.
    „Hm. Von der Seite.“ Der Leiter der Forschungsstation rieb sich seine beiden Fingerstummel, dann nahm er seinen Baseball vom Tisch und drehte ihn betont gelangweilt in den Händen. „Professor Rheinberg, Sie leiden anscheinend noch immer unter den Spätfolgen Ihres Unfalls“, knurrte er. Er griff sich seine Zigarre, nahm ein, zwei Züge, bevor er sie zurück in den übergroßen Ascher steckte, der die Form einer Bohrplattform hatte. Der Aschenbecher war ein Werbegeschenk einer Ölfirma, für die Dozer jahrelang im Pazifik und in der Barentssee gearbeitet hatte.
    Einige Male warf der bullige Mann den Ball bis unter die Neonröhren an seiner kahlen Bürodecke. Dabei hatte er die Stirn derart in Falten gelegt, dass Daniel glaubte, er würde ihn gleich mit einer bahnbrechenden Idee überraschen.
    Doch Dozer dachte gar nicht daran. Im Gegenteil – er beachtete Daniel nicht mehr.
    „Laut Alvas Crew ist DOME F voll Wasser gelaufen, der Endurance muss sich also nicht mal durch kilometerdickes Eis bohren. Wir lassen ihn in DOME F abtauchen und die dreißig oder vierzig Meter zu unserer Sonde durchbohren. Das ist in zehn bis zwölf Stunden getan.“
    Endlich blickte Dozer ihn wieder an. „Wasser? Da unten?“
    „Ja, ich weiß. Es klingt komisch, dass DOME F voll Wasser steht, aber das könnte ein Glücksfall sein, Doz…“
    Beinahe hätte Daniel seinen Vorgesetzten mit Spitznamen angeredet. Die Crews hatten allen ihren Chefs mehr oder minder lustige Namen gegeben, nur bei dem kräftigen Amerikaner mit dem eckigen Kinn und der ewigen Zigarrenqualmerei war ihnen nichts eingefallen. Daniel glaubte, es sei Ibaha gewesen, der angetrunken auf der Sonnenfeier gemeint habe, Doktor Brian Stayyard wäre wie eine Planierraupe, ein Bulldozer. Er sei ein Doktor, der nur mit Firmengeldern operiere und genau wie ein Bulldozer alles plattwalze, was sich ihm in den Weg stelle. Irgendwann hatten sie dann das Bull weggelassen.
    Daniel seufzte. „Brian, die Werte der Sonde – also bevor die Sonde ausfiel – sprengen jeden Rahmen. Da ist was nicht normal. Entweder unsere Sonde hat den Spitzenausschlag gesendet, weil sie zerstört wurde, oder sie wurde zerstört, weil es die Spitze gab. Verstehen Sie?“
    Dozer verstand nicht.
    „Irgendetwas ist in unser Array eingedrungen. Irgendwas ist dort unten mit den Atomen des Eises kollidiert und …“
    „… und hat Ihre Sonde zerstört?“, ergänzte Dozer gähnend.
    Daniel nickte. „Einen Endurance, Brian. Nur einen Roboter. Er geht auch nicht kaputt.“
    Der Laborleiter knurrte und packte endlich seinen Ball zurück in das Basecap, das auf seinem Schreibtisch lag. Noch einmal ließ er sich seine Zigarre schmecken. Dass Daniel ihn geduzt hatte, um seine Bitte persönlicher und kumpelhafter vorzubringen, hatte er sofort durchschaut.
    „Bei Ihrem Glück, Dr. Rheinberg , wäre ich mir da nicht so sicher“, erwiderte er lächelnd.
    Es schien dem Basisleiter zu gefallen, Daniels Nachnamen wie eine ekelerregende Substanz auszusprechen, die man lieber nicht in die Hand nahm.
    „Was soll das heißen?“
    „Ich habe meine Zweifel, ob Sie ihn unbeschadet lassen. Denn das letzte Mal …“ Er machte eine vielsagende Pause. „Ich sage nur Kernbohrer. “
    Du Mistkerl, dachte Daniel und entgegnete pampig: „Bei allem Respekt, Dr. Stayyard, aber das ist über ein Jahr her.“
    „ Bei allem Respekt , Dr. Rheinberg. Sie hätten vor einem Jahr beinahe zwei Menschen umgebracht. McGinley ist noch immer in Therapie“, fuhr Dozer vorwurfsvoll fort. „Er kann kaum laufen. Stakst wie ein Storch herum.“
    Daniel ballte die Fäuste. Es fiel ihm nicht leicht, seinen Zorn

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