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In der Schwebe

In der Schwebe

Titel: In der Schwebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Erster T eil
Poona
     
    P anAm-Flu g 00 1 lie ß da s Mondlich t hinte r sic h un d sank i n W olke n un d Dunkelheit , al s sic h di e Maschin e der Landun g i n Neu-Delh i entgegentastete . Baedecke r , der di e Backbordtragfläch e betrachtete , konnt e spüren , wie da s Gewich t a n ih m zog , un d v erspürt e da s Unbehagen eine s alte n Piloten , de r gezwunge n ist , ein e Landun g als P assagie r z u erdulden . Di e Reife n berührte n de n Asphalt ei n beinah e perfekte s Aufsetze n , un d Baedecker sa h au f di e Uh r . E s w a r 3 Uh r 4 7 Ortszeit . W inzige Schmerzsplitte r tanzte n hinte r seine n Augen , al s e r am blinkende n T ragflächenlich t v orbe i z u de n dunkle n Umrisse n v o n W assertürme n un d W artungshalle n sah , die v orbeirollten . Di e ge w altig e 74 7 dreht e schar f nac h rechts un d glit t zu m End e de r Rollbahn . De r Lär m de r Maschine n sch w ol l ei n letzte s Ma l an , dan n v erstummte n sie; Baedecke r blie b mi t de m müde n P oche n seine s eigenen Pulse s i n de n Ohre n zurück . E r hatt e sei t vierundz w anzi g Stunde n nich t meh r geschlafen.
    Noc h eh e di e sic h mühsa m v orwärtsbe w egende Schlang e de n Ausgan g erreich t hatte , spürt e Baedecker Hitz e un d Luftfeuchtigkei t au f sic h einstürmen . Al s er di e Ramp e zu m klebrige n Asphal t hinunterging , wurde e r sic h de r ge w altige n Mass e de s Planete n unte r sich bewußt , z u de r noc h di e Las t de r Hundert e Millionen jämmerliche r Seele n hinzukamen , di e de n Subkontinent bevölkerten , un d e r stemmt e di e Schulter n gege n den unerbittliche n So g de r Depression.
     Ich hätte den Werrespot für die Kredit arte machen sollen dacht e Baedecke r . E r stan d mi t de n andere n P assagieren i m Halbdunke l un d w artet e au f de n blau w eiße n Flughafenbus , de r übe r di e dunkl e Fläch e de s Asphalt s au f sie zukam . Di e Schalterhall e w a r ei n ferne s Flimmer n v o n Lichter n a m Horizont . W olke n reflektierte n di e Reihen de r Blinklichte r jenseit s de r Startbahn.
    E s wär e nich t besonder s schwieri g ge w esen . Si e hatten nu r v o n ih m v erlangt , da ß e r sic h v o r di e Kamera s und Schein w erfe r setzen , lächel n un d sage n sollte : »Kennen Si e mich ? V o r sechzeh n Jahre n bi n ic h au f de m Mond spazierengegangen . Abe r da s nütz t mi r nichts , w en n ich eine n Flu g reserviere n ode r mei n Esse n i n eine m französische n Caf e bezahle n möchte. « Noc h z w e i Zeile n ähnliche r Floskeln , dan n de r Standardschluß , be i de m sein Nam e i n di e Plastikkart e gestanz t wurd e RICHARD E . BAEDECKER.
    Da s Zollgebäud e glic h eine r riesige n Lagerhalle . Gelbe Natriumdampflampe n hinge n v o n Deckenbalke n un d ließe n di e Hau t de r Mensche n fetti g un d wächser n aussehen. Baedeckers Hemd klebte schon an einem Dutzend Stelle n a m Körp e r . Di e Schlang e be w egt e sic h langsam v oran . Baedecke r w a r a n di e Arrogan z v o n Zollbeamten gewöhnt , abe r dies e kleine n sch w arzhaarige n Männe r in ihre n braune n Hemde n schiene n neu e Höhe n behördliche r Unfreundlichkei t anzustreben . Dre i Plätz e v o r Baedecke r stan d ein e Fra u mi t ihre n z w e i Töchter n i n der Schlange , all e dre i i n billig e Baum w ollsari s gekleidet. De r Beamt e hinte r de m zerkratzte n T rese n schie n angesicht s ihre r Ant w orte n di e Gedul d z u v erliere n un d w arf ihr e beide n billige n Koffe r au f de n Bode n de s Schuppens . Bunt e Kleide r , BH s un d zerrissen e Unterwäsche fiele n al s unordentlich e Haufe n heraus . De r Zollbeamte dreht e sic h z u seine m Kollege n u m un d bedacht e ihn mi t eine m Sch w al l v o n Hindi - W orten , w orau f beid e grinsten.
    Baedecke r döst e fast , al s e r merkte , da ß eine r de r Zollbeamte n ih n ansprach.
    » P ardon?«
    »Ic h sagte : meh r habe n Si e nich t z u v erzollen ? Sonst bringe n Si e nicht s mit? « De r Singsan g de s indischen Englisc h ka m Baedecke r seltsa m v ertrau t v o r . E r kannte ih n v o n indische n Hotelangestellte n au f de r ganze n W elt.
    Nu r hatte n dere n Stimme n nicht s v o n diese m seltsamen Arg w oh n un d Zorn.
    »Ja . Da s is t alles. « Baedecke r nickt e z u de m ros a Formula r , da s si e v o r de r Landun g ausfülle n mußten.
    »Meh r habe n Si e nicht ? Ein e T asche? « De r Agen t hielt Baedecker s alte , sch w arz e Reisetasch e hoch , al s enthielte si e Schmuggel w ar e ode r

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