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Ghosts 01 - Ghosthunter

Ghosts 01 - Ghosthunter

Titel: Ghosts 01 - Ghosthunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Meister
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immer seine Zähne, wenn Zachary die Muskeln spielen ließ.
    Mürrisch warf er ein paar Münzen nach und nahm sein Heineken vom Wandtelefon, wo er es vor zwanzig Minuten abgestellt hatte. Er trank es in einem Zug leer. Zachary hasste es, so lange zu telefonieren. Und er hasste es, wenn sein Chef ihm alles viermal erklärte.
    „Nein. Wir sind an ihm dran … Ja, in einer Bar an der 17th irgendwo zwischen … Moment …“ Zachary sah sich nach der Kanadakarte um, die ein Witzbold verkehrt herum neben die Eingangstür gepinnt hatte. Draußen heulten zwei Kenworth-Sattelschlepper auf und zermalmten den Schotter des Parkplatzes unter ihren Rädern, bevor sie auf den Trans-Canada-Highway bogen. „Vierzig Meilen oder so vor Ottawa. Zwischen Renfrew und Arnprior … Was? Woher zum Teuf–“ Er hielt inne, um seine Worte sorgsamer zu wählen: „Woher bitte soll ich das wissen? Keine Ahnung, wo er mit der Kiste hin will. Wahrscheinlich zurück nach Ottawa.“
    Aus den Boxen des PCs, den der Wirt als Jukebox aufgestellt hatte, drang Popmusik. Ein Song aus den 80ern. ABBA sang etwas von einem Super Trouper. Zachary hatte keine Ahnung, was ein Super Trouper war. Genervt hielt er sich ein Ohr zu und presste das andere enger an den schmutzigen Telefonhörer, um den Chef besser zu verstehen. Doch eigentlich wusste er, was kommen würde: Sie sollten den Professor weiter verfolgen und eine gute Gelegenheit abpassen, mit ihm zu reden.
    „Wer seine was im Labor war? Kontaktperson? Keine Ahnung, verdammt. Ich … Was? Ich fluche nicht, nein. Aber woher sollen wir das wissen? Ich meine, ich hab mit Tan zwei beschissene Stunden lang vor diesem verfluchten Labor gehockt.“ Erneut warf er Münzen nach, während er an heute Mittag dachte. Die Sonne hatte durchs Schiebedach ihres Dodges geknallt und ihm trotz seines Basecaps die Stirn und die Ohren verbrannt. Seine Haut schälte sich schon. Zwei geschlagene Stunden hatten sie unauffällig vor der Canadian Biotechnology Advisory Commission geparkt und so getan, als würden sie Karten studieren und ihre Wanderrucksäcke schnüren. Dabei hatten sie den Eingang des weitläufigen Geländes mit den einstöckigen 70er-Jahre-Bauten immer im Auge behalten. Selbst Zachary hatte es nicht gewagt, zum Chalk River zu gehen, an dem die Biolabore der kanadischen Regierung lagen, um genauer zu erkunden, was der Professor hier wollte. Sie hatten sich nicht einmal getraut auszusteigen, um im Wald pinkeln zu gehen.
    Alles nur aus Angst, der Alte könnte ihnen entwischen. Die ganze Zeit über hatte Tan geflucht und auf dem Beifahrersitz hin und her gezappelt. Schließlich hatte Zachary ihm eine leere Evianflasche zum Reinpinkeln gegeben. Tan hatte schon genervt, seit sie dem Professor aus Ottawa hinaus in die Pampa gefolgt waren. Am liebsten hätte er sich wohl bei dem Alten auf den Rücksitz gelegt und ihm gleich sein Springmesser in die Leber gerammt. Dieser Trip wurde langsam zur Strapaze.
    Gegen drei Uhr hatte sich die Schranke am Pförtnerhäuschen endlich gehoben und der Alte war herausgefahren. Als er sie mit seinem rostigen 75er Datsun Cherry passiert hatte, war Zachary ein Blick ins Wageninnere geglückt und er hatte eine Metallbox auf dem Beifahrersitz erkennen können.
    Zachary versuchte, einen letzten Tropfen aus seiner Bierflasche zu schütteln, während er in der Brusttasche seiner Jeansweste nach Münzen kramte. Missmutig begann er, das Telefon zu füttern. KLACK-KLACK-KLACK.
    „Natürlich hat er uns nicht bemerkt. Nein. Was soll das jetzt? Ich … Nein, ich reg mich nicht auf! Aber wir machen hier einen verflucht guten Job. Und ich … Mehr Geld? Sicher will ich mehr Geld! Ja, ich hol Ihnen auch die Box. Sicher. Soll ich sie Tan aufs Fahrrad binden oder sie mit ’nem bescheuerten Jet nach Buenos Aires schicken? Ich –“
    Die Münzen waren alle. Fluchend hieb Zachary auf den Apparat ein, bis sich drei Trucker auf ihren Barhockern zu ihm umdrehten. Einen Augenblick lang überlegte er, dann schlug er noch einmal extra heftig zu. Genüsslich lächelte er die drei Männer an und stellte mit Genugtuung fest, dass sie sich lieber kuschend um ihre Burger und Bohnen kümmerten. Er ließ sein leeres Heineken auf dem Telefon stehen und rempelte sich an ihnen vorbei.
    Der Tresen endete an einer Durchgangstür zu den WCs. Während im vorderen Teil die Sonne hell durch die staubigen Scheiben schien, war es hinten gemütlich dunkel. Zachary ging an den Toiletten vorbei und klopfte an einer Stahltür.

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