Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit
sein. Seinen Herzschlag an ihrem zu spüren. Seine warme Haut unter ihren Fingerspitzen zu fühlen. Wie von selbst glitten ihre Hände nach unten, bis sie seinen Po umfassten. Als Antwort rieb Torik seine Hüfte an ihr, seine Erektion presste sich an ihren Bauch. Caitlin stöhnte auf.
Erst nach einer langen Zeit beendete Torik den Kuss, und als er sie ansah, strahlte Wärme aus seinen Augen. »Du wirst dich übrigens daran gewöhnen, nackte Menschen zu sehen. Im Lager ist nicht immer jeder angezogen.«
»Im Ernst?« Irgendwie konnte sie sich noch nicht vorstellen wie es sein würde, mitten unter Gestaltwandlern zu leben. Auf jeden Fall sehr interessant.
Torik neigte den Kopf und blickte sie durchdringend an. »Willst du es dir doch noch überlegen?«
Sie schlang einen Arm um ihn. »Bei der Aussicht, bald ständig nackte Männer um mich zu haben? Auf keinen Fall!«
Mit einem Knurren, das mehr als nur ein wenig nach Berglöwe klang, zog er sie an sich. »Du gehörst zu mir, vergiss das nicht.«
Glücklich lächelte Caitlin ihn an. »Bestimmt nicht.«
Torik trat einen Schritt von ihr zurück. »Warum packst du nicht deine Sachen, während ich den Jeep und vor allem meine Kleidung hole, und dann treffen wir uns in der Einfahrt?«
Lange sah Caitlin ihn an und versuchte festzustellen, ob er es ernst meinte oder einfach verschwinden würde. »Okay.« Ihre Antwort klang zögerlich.
Torik schien ihr genau ansehen zu können, was sie dachte, denn er blickte ihr fest in die Augen. »Vertrau mir.«
Sie holte tief Atem. »Das tue ich.«
»In einer Viertelstunde bin ich wieder da.« Nach einem letzten Kuss verwandelte er sich und lief davon.
Caitlin blickte ihm nach, bis er nicht mehr zu sehen war, bevor sie sich mit einem tiefen Seufzer umdrehte und zu ihrer Hütte ging. Viel musste sie nicht einpacken, aber sie wollte sich anschließend unbedingt noch von Shannon verabschieden. Es würde sicher einige Zeit vergehen, bis sie ihre Freundin wiedersah, und sie wollte nicht, dass Shannon sich Sorgen machte.
Kopfschüttelnd betrat sie die Hütte und ging ins Schlafzimmer. Tatsächlich hatte sie kaum etwas ausgepackt, seit sie hier angekommen war. Nur ihren Laptop hatte sie auf dem Tisch aufgebaut in der vagen Hoffnung, dass sie in der Lage sein würde zu schreiben. Doch sie hatte keinen einzigen vernünftigen Satz zustande gebracht.
»Willst du schon wieder weg? Du bist doch gerade erst angekommen.«
Caitlin ließ vor Schreck die Mouse fallen, die sie gerade abgestöpselt hatte, als Shannons Stimme hinter ihr erklang. »Hast du mich erschreckt! Warum müsst ihr euch immer alle so heranschleichen?« Shannon ignorierte ihre Frage und lehnte sich mit der Hüfte an die Tischkante, während sie Caitlin dabei zusah, wie sie den Laptop zuklappte und in seine Hülle steckte. »Torik hat sich gemeldet, er holt mich gleich hier ab.«
Shannons Augenbrauen hoben sich. »Du gehst also mit ihm?«
Caitlin richtete sich auf und blickte ihre Freundin ernst an. »Ja. Er hat gemerkt, dass er ohne mich nicht leben will, und mich gebeten, mit ihm zu kommen.«
»Wo lebt er?«
»Wird das jetzt eine Befragung? Ich liebe ihn, und er liebt mich, das ist alles, was für mich zählt.« Caitlin merkte selbst, wie reserviert sie klang, aber sie konnte nichts daran ändern. Auch wenn sie es gerne wollte, durfte sie Shannon nichts von den Wandlern erzählen. »Hör zu, ich werde mich so schnell wie möglich bei dir melden, okay? Du hast Torik kennengelernt und weißt, dass er mir nichts tun wird.«
Shannon verschränkte die Arme über der Brust. »Weiß ich das?« Sie schüttelte den Kopf. »Eigentlich sollte ich besser als jeder andere wissen, dass man manchmal auch ein Risiko eingehen muss, aber ich wünschte wirklich, ich hätte eine Adresse und könnte dich einfach mal besuchen, wenn mir danach ist.«
Schuldgefühl breitete sich in Caitlin aus, weil sie ihre Freundin belog. »Ich werde sie dir durchgeben, sowie wir angekommen sind. Außerdem behalte ich das Haus am Hebgen Lake, und wir können uns dort treffen.« Sie legte ihre Hand auf den Arm ihrer Freundin. »Glaub mir, ich weiß, was ich tue, Torik ist alles, was ich mir je erträumt habe.«
Ein Lächeln erschien auf Shannons Gesicht. »Das freut mich für dich.« Shannon sah sie ernst an. »Lass ihn nicht wieder gehen, wenn er der Richtige für dich ist. Alles, was wirklich zählt, ist, mit dem Menschen zusammen zu sein, den man liebt.«
Tränen traten in Caitlins Augen.
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