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Gilde der Jäger 02 - Engelszorn

Gilde der Jäger 02 - Engelszorn

Titel: Gilde der Jäger 02 - Engelszorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Singh
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zwischen ihre Beine, ihren Rücken hoch.
    Mit jeder Pore reagierte sie auf seinen kraftvollen Duft, ein Duft, der auf eine geborene Jägerin wie ein Aphrodisiakum wirkte. Doch bat sie nicht um Gnade, weil sie sehr wohl wusste, dass ihm dann ihre unvorteilhafte Lage noch mehr Vergnügen bereiten würde. »Was machen Sie hier eigentlich? Müssten Sie nicht in New York sein?« Er war der Anführer von Raphaels Sieben, einer festen Gemeinschaft von Vampiren und Engeln, die Raphael beschützten – sogar gegen Bedrohungen, die ihm selbst manchmal unbekannt waren.
    Elena war überzeugt davon, dass Dmitri sie eiskalt hinrichten würde, wenn er sie eines Tages für ein zu hohes Sicherheitsrisiko hielte. Vielleicht würde Raphael den Vampir anschließend dafür töten, doch wie Dmitri einst so treffend gesagt hatte: Sie wäre dennoch tot. »Bestimmt weint sich irgendein Groupie Ihretwegen gerade die Augen aus.« Unweigerlich musste sie an jene Nacht im Turm denken, die sie im Trakt der Vampire verbracht hatte: Dmitris Kopf über den zarten Hals einer kurvenreichen Blondine gebeugt, die pure Lust und Sinnlichkeit verströmte.
    »Sie brechen mir das Herz«, sagte er mit einem falschen Lächeln, Ausdruck von Belustigung eines Vampirs, der so alt war, dass Elena die vielen Jahre wie ein schweres Gewicht auf sich spürte. »Wenn Sie sich nicht vorsehen, muss ich ja den Eindruck gewinnen, Sie könnten mich nicht leiden.« Ohne mit der Wimper zu zucken, zog er sich sein dünnes Hemd aus – und draußen lag Schnee, zum Donnerwetter noch mal – und machte sich am obersten Knopf seiner Hose zu schaffen.
    »Haben Sie vor, heute noch zu sterben?«, fragte sie im Plauderton. Denn Raphael würde Dmitri das Herz herausreißen, wenn er sie anrührte. Obgleich das nicht nötig sein würde, da sie dem Erzengel ganz sicher bereits zuvorgekommen wäre. Mit seinem Duft konnte Dmitri zwar ihren Körper durch heftiges Verlangen quälen, aber sie würde sich nicht bezwingen lassen. Nicht von diesem Vampir. Und auch nicht von dem Mann, den er Sire nannte.
    »Das Becken ist groß genug«, sagte er und stieg aus der Hose.
    Bevor sie die Augen schloss, erhaschte sie noch einen Blick auf einen glänzenden Schenkel. Nun denn, dachte sie bei sich, verärgert darüber, dass ihr das Blut in die Wangen schoss, zumindest waren jetzt alle Fragen bezüglich seiner Hautfarbe geklärt: Dmitri war nicht von der Sonne gebräunt. Der exotische Honigton seiner Haut war angeboren … und makellos.
    Wasserspritzer kündigten sein Eintauchen an. »Sie können die Augen jetzt wieder aufmachen, Jägerin.« Nichts als Hohn und Spott.
    »Warum sollte ich?« Stattdessen wandte sie ihren Blick dem atemberaubenden Bergpanorama zu. Jägerinnen und Jäger waren im Allgemeinen nicht gerade prüde, doch Elena wählte ihre Freunde mit Bedacht. Und wenn es darum ging, wem sie sich nackt – verwundbar – zeigte, war die Liste noch viel kürzer. Dmitri zählte in keiner Weise zu diesen Auserwählten.
    Während sie die schneebedeckten Bergspitzen betrachtete, ließ sie ihn keine Sekunde aus den Augen. Nicht, dass sie etwa einen Angriff von ihm überleben würde, nicht in ihrer momentanen körperlichen Verfassung, aber deswegen musste sie ja nicht unbedingt eine leichte Beute für ihn sein. Pelz und Diamanten, Sex und Vergnügen. Der Duft schmiegte sich an sie wie tausend seidene Fesseln, doch sie hätten sie nicht halten können. Viel mehr Sorgen bereitete ihr sein Blick: ein Raubtier auf Beutejagd.
    Nach einer Minute endlich zuckte er die Achseln und legte den Kopf in den Nacken, die Arme hatte er um den felsigen Rand des Naturbeckens gelegt. Er war, wie sie zugeben musste, auf verderbte Weise sexy. Dunkle Augen, dunkles Haar, ein Mund, der gleichermaßen Schmerz und Lust versprach. Doch außer dieser Anziehungskraft, die sie sich widerstrebend eingestand, spürte sie nicht das Geringste. Das Blau war ihre Bestimmung und Erlösung.
    Dunkle Schokolade hüllte sie ein.
    Köstlich. Unwiderstehlich. Jedoch nicht sanft.
    »Stellen Sie es ab«, zischte sie ihn an. Ihr Körper versteifte sich, ihre Brüste schwollen lustvoll an, triebhaft, willenlos.
    »Ich entspanne mich bloß.« Ärger, übertüncht von männlicher Arroganz – nicht weiter verwunderlich, wenn man bedachte, wen Dmitri Sire nannte. »Und das kann ich nicht, wenn ich mich gleichzeitig auf einen anderen wichtigen Teil meines Körpers konzentrieren muss.«
    Noch bevor Elena auf die Erklärung, die sie nicht so recht

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