Gilde der Jäger 02 - Engelszorn
mit Macht gegen den festen schwarzen Stoff seiner Hose. »Aber dennoch glaube ich, dass du noch nicht ganz gesund bist.«
Sie schaute auf, ihr Körper glänzte vor Bereitschaft. »Sex ist entspannend.«
»Nicht die Art von Sex, die mir vorschwebt.« Die ruhigen Worte und weißen Blitze in seinen Augen erinnerten Elena daran, dass sie gerade versuchte, niemand Geringeren als den Erzengel von New York zur Lasterhaftigkeit zu verführen.
Aber sie hatte das erste Mal auch nicht klein beigegeben. »Komm zu mir ins Wasser.«
Er erhob sich und umrundete das Becken, bis er hinter ihr stand. »Wenn du mir dabei zusiehst, Elena, breche ich noch mein Versprechen.«
Eigentlich hatte sie vorgehabt, sich umzudrehen, die Versuchung, die von seinem aufregend männlichen Körper ausging, war einfach zu groß, doch dann sagte er auf einmal: »Ich könnte dich allzu leicht verletzen.«
Und zum ersten Mal wurde ihr bewusst, dass sie nicht die Einzige war, die mit einer neuen und nicht einschätzbaren Situation fertig werden musste. Reglos saß sie da und lauschte, wie seine Stiefel mit einem dumpfen Aufprall im Schnee landeten, nahm das vertraute Geräusch wahr, als er sich die Kleidung vom Körper streifte. Im Geiste sah sie die gebündelte Kraft seiner Schultern und Arme vor sich, sie sehnte sich danach, ihm über den flachen Bauch und die muskulösen Schenkel zu streicheln.
Sie presste ihre eigenen Schenkel zusammen, als das Wasser von einem viel größeren und stärkeren Körper als dem ihren in Bewegung versetzt wurde. Als er näher kam, hielt sie die Luft an, bis er vor ihr stand und sich zu beiden Seiten von ihr am Beckenrand abstützte. Sie atmete tief durch und breitete die Flügel aus, damit er sich an sie lehnen konnte. »Raphael, das macht es nicht gerade einfacher.«
Sein Geschlecht war heiß, wie eine lebendige Fackel drängte es sich pochend an ihren Leib, während die Erregung von ihren Flügeln pfeilschnell zu ihrer samtweichen feuchten Mitte schoss. Nur Sekunden später spürte sie seine Lippen an ihrem Ohr. »Du folterst mich, Elena.« Zähne bissen unsanft zu.
Vor Schreck entfuhr ihr ein spitzer Schrei. »Was machst du?«
»Ich lebe seit über einem Jahr enthaltsam, Gildenjägerin.« Eine große Hand legte sich um ihre Brust, fordernd, unverwechselbar männlich. »Ungestillte Bedürfnisse überwältigen mich.«
»Hast du dich etwa nicht tief in ein Vampirliebchen versenkt, während ich im Koma lag?«
Raphael kniff ihr gerade fest genug in die Brustwarze, um ihr unmissverständlich klarzumachen, dass sie eine Grenze überschritten hatte. »Du hältst mich für so wenig ehrenhaft?« Eis hing in der Luft.
»Ich bin eifersüchtig und frustriert«, sagte sie und legte ihm zärtlich die Hand an die Wange. »Und ich weiß, dass ich nicht schön aussehe.« Im Gegensatz zu Vampiren, die, wenn sie die ersten Lebensjahrzehnte hinter sich gelassen hatten, einfach fantastisch aussahen, mit ebenmäßiger Haut und glatten, geschmeidigen Körpern. Deshalb schafften es auch nur ganz wenige Menschen in das Bett eines Engels – die Konkurrenz war einfach übermächtig.
Raphael strich ihr über die Hüfte. »Stimmt, du hast abgenommen, aber ich will dich immer noch nehmen bis zur Besinnungslosigkeit.«
4
Einen Moment lang setzte ihr Verstand aus. Als sie wieder sprechen konnte, brachte sie die Worte mehr gehaucht hervor: »Du willst mich umbringen.«
Er kniff so fest in ihre Brust, erregte sie so sehr, dass die Lust beinahe zu Schmerz wurde. »Das ist eine viel bessere Strafe, als dich langsam in Stücke zu reißen.«
»Sex mit einer Toten macht sich wohl nicht so gut?«
»Ganz genau.«
Ihre Haut stand in Flammen, als er mit beiden Händen ihren Rücken hinabstrich und fest über ihr Hinterteil fuhr. »Bei dir bin ich mir die meiste Zeit nicht sicher, ob du es ernst meinst.«
Er unterbrach seine erotische Marter kurz. »Willst du das nicht lieber für dich behalten? Das ist eine Schwäche.«
»Irgendjemand muss doch den ersten Schritt tun.« Sie hob den Fuß und begann ihn über seine Waden zu reiben.
Seine Lippen auf ihrer Halsschlagader. »Diese Art von Ehrlichkeit wird dir unter Engelsgleichen nicht gerade zum Vorteil gereichen.«
»Und bei dir?«
»Ich bin es gewöhnt, Wissen einzusetzen, um meine Macht zu wahren.«
Elena legte das Kinn auf die Hände und ließ ihn die Knötchen in ihrem Rücken, entlang der Ränder, wo ihre Flügel angewachsen waren, wegmassieren. Es fühlte sich göttlich an – so gut,
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