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Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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jung und hat Nehas Paläste meines Wissens noch nie verlassen.« Da sie sicherlich in der Kunst höfischer Intrigen ausgebildet war, bestand eine große Wahrscheinlichkeit, dass sie nicht nur eine »Zierde« war. Aber sie konnte es unmöglich mit einem Mann aufnehmen, der sein ganzes Leben damit verbracht hatte, sich mit der Dunkelheit zu verbünden, bis die Nacht sein natürlicher Lebensraum geworden war.
    »Ich habe mich dir nie in den Weg gestellt«, sagte Raphael, »und ich werde es auch jetzt nicht tun. Es ist deine Entscheidung.« Er runzelte die Stirn. »Was Mahiya angeht – ich entsinne mich, dass du Zweifel an der Vaterschaft hattest, da die Gerüchte über Eris’ Untreue nie bewiesen wurden. Außerdem war Nivriti offenbar schon mehrere Monate, bevor das Kind an Nehas Hof auftauchte, wegen eines anderen Verbrechens hingerichtet worden. Was macht dich jetzt so sicher, dass sie Eris’ Kind ist?«
    »Man sieht ihr die Ähnlichkeit im Gesicht an.« Mahiyas absolut unverkennbare Augen verrieten jedem ihre Herkunft, der sich nicht durch die Angst vor dem Zorn eines Erzengels blenden ließ. »Außerdem habe ich von meinen Spionen im Laufe der Jahrhunderte genug Einzelheiten erfahren, um den sichtbaren Beweis noch zu untermauern.«
    Raphael nickte nachdenklich. »Neha steht in dem Ruf, Kindern nichts zuleide zu tun, ob sie nun sterblich oder unsterblich sind. Daher kann ich mir vorstellen, dass sie das Kind selbst unter diesen Umständen adoptiert hätte.« Er hob den Blick und sagte: »Ich überlasse die Entscheidung dir, Jason. Und wer weiß? Vielleicht wird diese Mahiya noch dein Sündenfall – die Intimität eines Blutschwurs soll wirklich sehr machtvoll sein.«
    Jason schwieg, aber sie wussten beide, dass das ein Ding der Unmöglichkeit war. Jason hatte niemanden mehr geliebt, seit er jenes Grab unter der tropischen Sonne ausgehoben hatte; er kannte dieses Gefühl nicht mehr. Und der Junge von einst war nur noch ein schemenhaftes Abbild in seinem Geist. Seine Loyalität zu Raphael kam diesem Gefühl am nächsten, aber da er Dmitri mit seiner Frau, Raphael mit Elena, Galen mit Jessamy und vor langer Zeit Illium mit seiner Sterblichen gesehen hatte, wusste er, dass das nicht annähernd dasselbe war. »Ich breche noch in dieser Stunde auf.«
    »Vergiss nicht«, sagte Raphael mit leiser Stimme, die die Luft wie ein Messer durchschnitt, »dass sie nicht nur die Königin der Schlangen ist, sondern auch die Königin der Gifte.«
    Und Jason war im Begriff, sich in ihr Nest zu begeben.

3
    Sie trägt meinen Ring.
    Dmitri sah, wie sich Honors Gesicht aufhellte, als sie über etwas lachte, das ihre kluge Freundin Ashwini ihr ins Ohr geflüstert hatte. Mit ihrem listigen Witz und ihren Augen, die zu viel sahen, war die Jägerin Honor stets eine gute Freundin gewesen. Deshalb hätte Dmitri sie auch dann gemocht, wenn sie nicht ständig ein Quell der Erheiterung für ihn gewesen wäre – das Katz-und-Maus-Spiel, das sie und Janvier sich seit mehr als zwei Jahren lieferten, war ebenso unerklärlich wie faszinierend.
    Honor blickte in seine Richtung, in ihren Augen lag eine unausgesprochene Frage.
    »Ich schaue meine Frau an«, murmelte er, nur für ihre Ohren bestimmt. Er ließ seine Finger über ihren Nacken gleiten und musste sich ermahnen, sich zu benehmen. Schließlich waren sie in der Öffentlichkeit. »Meine wunderschöne Frau, die ich aus ihrem Kleid befreien und nackt auf meinen Schoß setzen möchte, um verruchte Dinge mit ihr anzustellen.« Es war ihm nie sonderlich gut gelungen, sich zu benehmen.
    Ein schwaches Zittern. »Man dürfte dich gar nicht vor die Tür lassen, da du stets Frauen belästigst.«
    Er schenkte ihr ein langes, tiefgründiges Lächeln, das in ihren betörend grünen Augen eine schwelende Hitze weckte, und beugte sich vor zu ihr. Seine nächsten Worte waren ein Schnurren an ihrer Ohrmuschel. »Ich habe vor, für den Rest der Ewigkeit nur noch eine Frau zu belästigen.«
    Die Ader an ihrem Hals pochte, und ihr Blut sang das sinnlich verlockende Lied der Sirenen. Er nahm einen tiefen Atemzug und sog ihren Duft in sich auf, aber er würde nichts überstürzen. Nicht heute. »Soll ich dir verraten, was ich als Geschenk für die Hochzeitsnacht mit dir anzustellen gedenke?« Üppig und dekadent hüllte er sie in Ranken aus Schokolade und in ein sinnliches Versprechen.
    »Nein.« Ein abwehrendes Lachen. Ihre heisere Stimme legte ihn in Ketten, die er niemals zerbrechen wollte. »Sonst sage ich dir,

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