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Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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fällig, wenn du dich in der Lage fühlst, sie zu begleichen. Der Zinssatz beträgt null Prozent.«
    »Jason!« Lachend schloss sie die Hand an seiner Brust zur Faust. »Das ist das ungeheuerlichste Darlehen, von dem ich je gehört habe. Dabei kannst du nur verlieren.«
    Jasons Gesichtsausdruck war ernst. »Nein, das werde ich nicht. Denn solange du mir etwas schuldig bist, habe ich ein Zuhause.«
    Alles in ihr wurde ganz ruhig, sogar ihr Puls und die Zeit selbst schienen stillzustehen. »Dann«, flüsterte sie, und vor Liebe klang ihre Stimme rau, »werde ich diese Schuld niemals begleichen.«
    Bevor sie seine Worte gehört und die Tiefe seines Bedürfnisses verstanden hatte, hätte sie darauf bestanden, das Darlehen bis auf den letzten Cent zurückzuzahlen – als Zeichen ihrer Unabhängigkeit. Jetzt wusste sie, dass es nicht um Geld ging und auch nicht darum, sie zu beherrschen. Jason hatte jahrhundertelang Zeit gehabt, Reichtümer anzuhäufen. Über den praktischen Nutzen hinaus hatte Geld für ihn wenig Bedeutung.
    Aber ein Zuhause?
    Das hatte er nicht mehr gehabt, seit er seine Mutter begraben hatte. Und Mahiya ebenfalls nicht, denn die Festung war für sie nie ein sicherer Hafen gewesen. Deshalb verstand sie, was es für ihn bedeutete, ein Zuhause zu haben, und sie verstand auch, dass er die durch die Schulden geschaffene unmissverständliche Verbindung brauchte.
    Eines Tages, dachte sie, würde er ein solches Band nicht mehr benötigen. Eines Tages würde er erkennen, dass er an diesem Ort, ihrem gemeinsamenZuhause, immer willkommen war. Dann würden sie beide über diese längst überfällige Schuld lachen, und vielleicht würde sie ihren schwarz geflügelten Engel damit aufziehen, dass er sich von einer Prinzessin, die noch grün hinter den Ohren gewesen war, einen so schlechten Handel hatte aufschwatzen lassen.
    Bis dahin würde sie ihn einfach lieben. »Gehen wir nach Hause.«

45
    Das Anwesen, zu dem Jason sie führte, war eine riesige, mit Grünpflanzen überwucherte Fläche, durchbrochen von wilden Farbexplosionen. Das Haus aus grauem Stein stand in einer Vielzahl von Gärten, die wild wachsen durften, da das Hauspersonal viel zu viel zu tun hatte, um sich mit den Pflanzen abzugeben.
    »Oh!« Hoch erfreut strich sie mit den Fingern über eine taubenetzte bernsteinfarbene Rose, die blühte, ohne sich um die Jahreszeit zu kümmern. »Sie ist wunderschön!« Schon jetzt konnte sie sich ihr neues Leben hier vorstellen. »Oh Jason, das Haus ist großartig!« Kein wuchtiger Palast, kein Herrenhaus, nur ein zweistöckiges Gebäude, das ein Zuhause sein sollte und dessen Steine von der trägen Nachmittagssonne gewärmt wurden. Die Wohnungen der Haushälter, errichtet aus dem gleichen hübschen Stein, befanden sich im rechten Winkel zum Haus. »Ich will alles sehen!«
    Jason lächelte nicht, jedenfalls nicht so, dass es jemand hätte sehen können, und doch spürte Mahiya seine Freude in der Art, wie er ihr still und ohne Eile folgte, während sie die Gärten erkundete. Bis jetzt wusste sie noch nicht genau, was sie mit ihrer Freiheit anfangen würde – aber sie hatte schon einige Ideen, und angesichts der unendlichen Möglichkeiten brodelte die Aufregung in ihrem ganzen Körper.
    Sie wandte sich zu Jason um und vertraute ihm ein Geheimnis an: »Ich habe Nehas Pferde immer geliebt.«
    Auch wenn es für Engel nicht bequem war, auf Pferden zu reiten, so konnten sie diese schönen, starken Tiere doch bewundern; und so wurden sie nicht nur als Reittiere für die Vampire unter ihrem Kommando gehalten, sondern auch als Haustiere und um in Rennen gegen die Ställe anderer Unsterblicher anzutreten. Mahiya hatte sich schon seit vielen Jahren mit dem Thema Zucht beschäftigt, denn auch wenn Neha ihr sogar ihre Stute weggenommen hatte, eines hatte der Erzengel ihr nicht verbieten können: Wissen anzuhäufen.
    »Vielleicht könnte ich ein paar Stallungen bauen lassen, wenn ich mich eingerichtet habe.« Sie würde klein anfangen und wieder zur Schülerin werden. »Wenn ich mehr weiß, könnte ich mich an der Zucht versuchen, aber bis dahin würde ich anbieten, die Pferde von Vampiren und Engeln zu versorgen, die in den nahe gelegenen Städten keinen Platz für ihre Tiere haben.« Unsterbliche konnten sehr misstrauisch sein, wenn es darum ging, ihre Pferde einem Sterblichen anzuvertrauen, so wenig angebracht das auch sein mochte. »Kennst du jemanden, der so etwas bereits anbietet?«
    »Nein.«
    »Gut.« Pferdebetreuerin

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