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Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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gewesen, frei von den Zeichnungen, die erst in einem anderen Jahrzehnt nach und nach auftauchen sollten. »Ich habe mich nicht ganz … optimal entwickelt. Ein Teil von mir ist beschädigt und könnte eines Tages zerbrechen. Wenn es dazu kommt, bitte ich Sie, einen klaren Schnitt zu machen und mich hinzurichten, anstatt zuzusehen, wie ich innerlich zerfressen werde.«
    Raphael hatte Jason nie nach seiner Vergangenheit gefragt, aber er hatte die Einzelteile zu einem Ganzen zusammengesetzt. Sein Meisterspion hatte eine Kindheit überlebt, die viele andere für immer zerstört hätte, und seine Narben würden vielleicht nie ganz verschwinden. Narben … und Brüche. Also hatte er dieses Versprechen gegeben, in der Hoffnung, dass er es niemals würde einhalten müssen.
    Jetzt legte sich ein kühler Windhauch auf seine Haut und sein Blut, als die Last dieses Versprechens von seinen Schultern genommen wurde. »Ich bin froh darüber, Jason.«
    Jason blickte weiter über das Wasser hin, und als Raphael gerade dachte, er würde noch etwas sagen, schüttelte er nur beinahe unmerklich den Kopf und schwieg. Raphael wusste nicht, ob Jason endlich eine Art Frieden gefunden hatte, oder ob dieser Frieden nur ein Silberstreif am Horizont war. Aber er hoffte, dass der schwarz geflügelte Engel niemals wieder Grund haben würde, ihn um ein solches Versprechen zu bitten.
    Denn auch Erzengel konnten trauern.
    In Elenas Gewächshaus bestaunte Mahiya gerade die üppigen gelben Blüten einer Pflanze mit großen, frühlingsgrünen Blättern, als die Tür geöffnet wurde. Sie brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, wer dort stand – selbst ihre Haut sehnte sich nach seiner Gegenwart, und tief in ihr spürte sie ein pulsierendes Verlangen nach ihm. Denn seit kurz vor der Schlacht hatte er sie nicht mehr berührt. »Ich glaube, das ist das Schönste von allem, was ich bisher in diesem Land gesehen habe.« Alles hier blühte voller Leben, und es gab keine versteckten Boshaftigkeiten, keine subtilen Machtspiele.
    »Du kannst jetzt selbst einen Garten haben, wenn du möchtest.«
    Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. »Ja, das kann ich, nicht wahr?« Es war ein wundervoller Gedanke, und sie würde ihn in die Tat umsetzen, sobald sie einen Ort gefunden hatte, an dem sie zu Hause war. Steht dein Angebot für das Darlehen noch? Trotz seiner körperlichen Distanz hatte sie die Hoffnung nicht aufgegeben, denn aus seinen Gedanken hatte er sie nicht wieder ausgeschlossen, nachdem er sie einmal hineingelassen hatte.
    Natürlich. »Ich habe ein Haus, das dir gefallen könnte, bis du dir etwas anderes überlegt hast«, fügte er direkt nach der mentalen Bestätigung hinzu.
    Sie drehte sich um und lehnte sich mit dem Rücken gegen den Tisch, auf dem der Topf mit den gelben Blumen stand. Die Pflanze sollte in den größeren Topf umgesetzt werden, der daneben stand. Jason befand sich direkt unter der Tür, und grüne, aus einem Hängekorb wuchernde Weinranken streiften seine Flügel. Er hätte eigentlich zu hart und zu düster für diesen Ort wirken müssen, aber irgendwie passte er trotzdem hierher.
    Wild, dachte sie, er ist so wild wie diese Pflanzen, die nur vorübergehend von dem Gewächshaus gezähmt wurden – überließe man sie sich selbst, würden sie wuchern und sich ausbreiten, bis die gläsernen Wände ein Meer aus Grün wären. Auch Jason war nur dann zahm, wenn er es wollte, ein Sturm, der mit erbitterter Macht im Zaum gehalten wurde.
    »Steht das Haus leer?«, fragte sie dieses fesselnde Mysterium von einem Mann, der ihr einst den Blutschwur geleistet hatte. Halt … Moment. »Jason, wer löst den Blutschwur auf?« Seine Aufgabe hatte Neha gegolten, aber der Schwur war durch Mahiyas Blut zustande gekommen.
    Er verharrte so vollkommen reglos, dass sie fast hätte glauben können, er sei gar nicht da. »Derjenige, dem er geleistet wurde.«
    »Oh, das wusste ich nicht. Dann entbinde ich dich.« Sie wollte ihn nicht durch irgendeine erzwungene Verpflichtung an sich binden. »Reicht es aus, das zu sagen?«
    »Ja.« Seine Reglosigkeit hielt an. »Auf dem Grundstück leben nur die Hausangestellten«, sagte er als Antwort auf ihre frühere Frage. »Vertrauenswürdige Vampire, die mir von Dmitri empfohlen wurden und sich freuen würden, wenn wieder Leben ins Haus käme. Sie wohnen in einem separaten Gebäude, das jedoch zu Fuß in wenigen Sekunden erreichbar ist.«
    »Ist dieses Anwesen weit von hier?« Die schimmernde Stadt gegenüber

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