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Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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»Was?«
    »Diejenigen unter uns, die so verrückt sind, dass sie sich in richtig gefährliche Kerle verlieben, vor denen vernünftige Frauen schreiend davonlaufen würden. Gerade hast du Honor als neuestes Mitglied abgelöst.« Elena grinste. »Ich zeige dir unser geheimes Handzeichen.«
    Mahiya lachte, und es war ein Lachen unter Freundinnen. Elena war die Gemahlin eines Erzengels und hatte Zugang zu unvorstellbarer Macht. Sie hatte nichts davon, eine Beziehung zu Mahiya zu pflegen, und doch wusste Mahiya, aus welchem Grund sie es tat. Es lag nicht nur an ihrer besonderen Freundlichkeit, bei der Mahiya sich auf Anhieb willkommen fühlte, sondern auch daran, dass Jason sozusagen zu ihrer Familie gehörte.
    Von einer solchen Familie adoptiert zu werden, machte Mahiya nichts aus. Hier gab es Freude und Zugehörigkeit, und vor allem versuchte niemand, sie als Bauern in einem politischen Schachspiel zu benutzen. Oh, sie machte sich über Raphael nichts vor, aber sie wusste, dass der Erzengel sie mit der Höflichkeit behandeln würde, die der Geliebten von einem seiner Sieben zustand.
    Allerdings war sie nicht sicher, ob sie überhaupt diese Geliebte war, oder ob ihr Meisterspion nur darauf wartete, dass sie selbst ihre Flügel ausstreckte. Geh nicht, Jason. Sie würde diese Worte niemals sagen, würde ihm niemals Ketten anlegen. Aber die Vorstellung, nie wieder die raue Wärme seiner Berührung zu spüren, nie wieder jenes wilde schwarze Feuer in seinen tiefbraunen Augen zu sehen, schmerzte so sehr.
    Begleitet von Jason kam Raphael aus seinem Arbeitszimmer und schritt über den Rasen auf die Klippen zu.
    Hallo Erzengel.
    Seine Mundwinkel hoben sich. Hallo Hbeebti. Mit einem Blick über die Schulter sah er seine Gemahlin auf dem Dach neben der Prinzessin sitzen, die Jason mit nach Hause gebracht hatte. Die Frauen sahen einander an, Elenas Haar wirkte wie eine weiße Flamme, während Mahiyas ebenholzfarbenes, seidig glänzendes Haar im Nacken zu einem Knoten gebunden war.
    Wenn er sich je eine Frau vorgestellt hatte, die es schaffen würde, Jasons Schilde zu durchdringen, dann wäre es sicher nicht diese elegante Prinzessin aus Nehas Land gewesen, die so vollendet höflich war und deren Persönlichkeit wie eine heitere Spiegelfläche ohne Tiefe wirkte. Andererseits … war Jason sein Meisterspion und besaß die Gabe, hinter Schutzschilde und Abwehrmechanismen zu blicken. Was hältst du von Jasons Prinzessin?, fragte er seine Gemahlin.
    Sie hat einen eisernen Willen, liebt Jason von ganzem Herzen – und es steckt viel mehr in ihr, als irgendjemand von uns anderen je erfahren wird, sagte sie, als er seine Aufmerksamkeit wieder Jason zuwandte. Daran ist nichts Merkwürdiges. Nur du kennst alle meine Facetten.
    Und nur Elena kannte seine, dachte Raphael, als Jason und er an den Klippen über dem Hudson stehen blieben. So viele Besprechungen hatte er an dieser Stelle schon mit seinem Meisterspion abgehalten – Jason war nicht gern eingesperrt, wenn er unter freiem Himmel sein konnte. »Die Prinzessin«, sagte er, »bekommt hier so lange Asyl, wie sie es braucht.«
    »Vielen Dank, Sire. Aber ich glaube, sie kann auch draußen in der Welt in Sicherheit leben.« Jason ordnete seine Flügel. »Sie wird vorsichtig sein müssen, aber ich glaube, dass Neha trotz aller Drohungen zu stolz ist, ihr Wort zu brechen. Was ihre Mutter angeht, kann nur Mahiya allein lernen, mit ihr umzugehen.«
    Was Neha anbelangte, stimmte Raphael ihm zu. Neha war nicht so launenhaft wie Michaela – Ehre bedeutete ihr viel, und sie wahrte sie strikt. »Gibt es einen Ort, an dem deine Prinzessin unterkommen kann?«
    »Ja.«
    Raphael ließ sich den Wind ins Gesicht wehen und durch die Haare streichen und wartete ab, wusste er doch, dass Jason ihm noch etwas zu sagen hatte.
    »Sire.« Jason blickte geradeaus Richtung Manhattan. Sein Tonfall war ruhig. »Ich entbinde Sie von Ihrem Versprechen.«
    Raphael lebte seit anderthalbtausend Jahren, er hatte stärkere und schwächere Erinnerungen. An den Tag, an dem seine Sieben ihm den Lehnseid geschworen hatten, erinnerte er sich sehr genau – Jason war noch sehr jung gewesen, und doch hatte er eine Stärke in sich getragen, die Raphael gefallen hatte. Er hatte gewusst, dass aus diesem Jungen ein Mann aus Stahl werden würde. Und er hatte auch gewusst, dass Stahl eine fatale Schwäche hatte.
    »Für meine Dienste bitte ich Sie nur um ein Versprechen.« Diese Worte hatte Jason gesagt; damals war seine Haut makellos

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