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Gildenhaus Thendara

Gildenhaus Thendara

Titel: Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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wir zusammenarbeiten
und gemeinsam lagern. Aber einige dieser Männer sind Pack, und wir trauen ihnen nicht. Mit der Zeit wirst du lernen, welchen Männern man trauen kann und welchen nicht. Im Zweifelsfall entscheide dich immer für die Vorsicht. Gerade du wirst das einsehen.”
Annelys hörte sie und sagte: „Ich bin mir gar nicht sicher, ob man irgendwelchen Männern völlig trauen kann. Wenn ich die Leitung von Arbeiten habe, an denen sich Entsagende beteiligen, traue ich keinem. Darauf kannst du dich verlassen, Camilla.”
Camilla zuckte die Schultern. „Vielleicht bin ich vertrauensseliger als du. Oder vielleicht liegt es nur daran, daß ich nichts mehr zu verlieren habe und jeder Mann, der die Hand auf mich legt, einen blutenden Stumpf zurückziehen wird - was er sehr genau weiß!”
Annelys gähnte. „Das war heute ein langer, schwerer Tag, und der morgige wird noch länger und schwerer werden. Legen wir uns schlafen, meine Schwestern” Sie bückte sich, um das Feuer abzudecken. Magda war müde und wund vom Reiten, und der Boden unter der dünnen Decke war hart, aber noch während sie dachte, unter diesen Bedingungen könne sie unmöglich einschlafen, schlief sie schon. In der Nacht wachte sie einmal auf. Das Lagerfeuer glühte wie ein mißmutiges rotes Auge. Camilla war dicht an sie herangerückt, und Magda legte die Arme um sie, froh über die Wärme, denn es war kalt. Camilla murmelte verschlafen etwas und verlagerte das Gewicht. Magda schmiegte sich an sie. Camilla küßte sie leicht und versank wieder in tiefen Schlaf.
Magda jedoch fand keine Ruhe mehr. Wie sie es in den letzten Wochen nur zu oft getan hatte, überprüfte sie genau ihre Gefühle.
Jaelle. Was genau war zwischen ihnen vorgefallen? Aus einem gemeinsamen Traum, aus dem Laran, von dem sie nicht gewußt hatte, daß sie es besaß, waren sie aufgewacht und hatten sich in den Annen gehalten… und Jaelle hatte sie zu sich heruntergezogen und sie geküßt. Es war kein harmloser Kuß gewesen, bei dem sie sich nichts hätte zu denken brauchen, nicht der flüchtige Gutenachtkuß, den Camilla ihr eben gegeben hatte, sondern ein richtiger Kuß, der Kuß von Liebenden, dessen Sinnlichkeit Magda ängstigte. Wie vielen Frauen, deren Erfahrungen ausschließlich konventionell sind, fiel es ihr schwer, sich auch nur vorzustellen, daß sie auf so etwas reagieren könne. Jaelle war nicht böse gewesen… aber Magda war weggelaufen. Jetzt, dicht neben Camilla liegend, versuchte sie von neuem, diese Erlebnisse zu analysieren. Camilla hatte dies ebenfalls einmal von ihr verlangt, und Magda hatte sich ihr verweigert, wenn sie heute auch nicht mehr wußte, warum.
Ist es das, was ich mir wünsche? Ist das der Grund, warum meine Ehe zerbrach, bin ich im Herzen eine Liebhaberin von Frauen? Sie fühlte sich beunruhigt, sich selbst fremd geworden. Schließlich sagte sie sich fest, morgen erwarte sie schwere Arbeit, und es gelang ihr einzuschlafen. Aber sie wurde von unruhigen Träumen gequält.
Am nächsten Tag konnten sie noch vor Mittag das Feuer riechen, hören und sehen. Ein dumpfes Brüllen und reißender Rauch lagen in der Luft, ein unheimliches Rot färbte den Himmel. An einem Hang rodete eine Reihe schmutziger Gestalten, Männer und Jungen, mit Hacken und Harken einen Streifen Land, und als sie das Lager erreichten, fanden sie andere, die Bäume für eine Schneise fällten.
Magda und Felicia wurden losgeschickt, mit den Männern Gräben zu ziehen. Keitha, die dazu nicht kräftig genug war, sollte mit anderen Frauen im Lager kochen und Wasser holen. Camilla und Annelys und noch ein paar schlossen sich den Holzfällern an.
Von der Stelle aus, wo sie arbeitete, konnte Magda das Feuer nicht sehen, aber hören. Ihre Hände bekamen Blasen von der schmierigen Hacke, obwohl sie Handschuhe trug, und ihr Rücken begann zu schmerzen, noch bevor eine Stunde vergangen war. Sie ließ sich nichts anmerken. Nach einer weiteren Stunde brachte ein alter Mann einen Eimer mit Wasser, und als die Reihe an sie kam, richtete sie sich auf und trank. Ihr Nebenmann warf zum ersten Mal einen Blick auf sie, sah das rußige Gesicht, die schwarzen Hände, die derbe Reitkleidung und rief: „Zandrus Höllen, das ist ein Mädchen! Was macht Ihr hier, mestra?”
„Das gleiche wie Ihr, Mann - ich bekämpfe einen Waldbrand”, entfuhr es Magda, bevor sie sich erinnerte, daß sie unter gar keinen Umständen mit einem Mann reden durfte. Sie senkte den Kopf, leerte den Becher und wollte ihn

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