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Gildenhaus Thendara

Gildenhaus Thendara

Titel: Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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auf euch zu nehmen? In den Kilghard-Bergen, auf Alton-Land brennt es; die Gildenfrauen sind nicht durch das Gesetz verpflichtet zu helfen, aber es ist uns erlaubt, an der Brandbekämpfung teilzunehmen, wenn alle gesunden Männer es tun müssen. Es gibt kein Gesetz, nach dem ihr gehen müßt”, wiederholte sie eindringlich, „aber ihr dürft, wenn ihr wollt”
„Ich will”, erklärte Magda, und Keitha setzte schüchterner hinzu: „Ich würde gern gehen, aber ich weiß nicht, wie ich von Nutzen sein könntet „Überlasse das uns”, sagte eine der fremden Frauen. „Wer nicht gegen das Feuer kämpft, kann im Lager helfen. Wir brauchen jedes willige Paar Hände.”
Mutter Lauria sah von der einen zur anderen. Dann meinte sie: „Gut; ich schicke euch hin.” Damit war ihnen, dachte Magda bei sich, Befehl erteilt worden zu gehen. Im Hausjahr mußten sie ja drinnen bleiben, falls es nicht von einer Gildenmutter ausdrücklich anders angeordnet wurde. „Ihr müßt lernen, euch unter Männern schicklich zu betragen und mit ihnen zusammenzuarbeiten, als wäret ihr einer von ihnen, ohne von den Privilegien der Frauen Gebrauch zu machen. Camilla und Rafaella sind für euch verantwortlich; ihr werdet ihnen aufs Wort gehorchen und ohne ihre Erlaubnis mit niemandem, vor allem nicht mit einem Mann, sprechen. Ist das klar? Gut. Geht und zieht euch zum Reiten an. Nehmt eure wärmsten Sachen und Mäntel und die strapazierfähigsten Stiefel. Packt saubere Wäsche für vier Tage ein und seid wieder unten, bevor die Uhr das nächste Mal schlägt”
Während Magda sich umzog und ihr sauberes Unterzeug in die kleine Segeltuchtasche packte, die Rafaella ihr gegeben hatte, zitterte sie vor Aufregung. Sie hatte auch ein bißchen Angst, aber, so sprach sie sich selbst Mut zu, sie war kräftiger als viele Männer, die
gesetzlich verpflichtet waren, bei der Brandbekämpfung mitzuhelfen. Und ich bin eine Entsagende.
Sie sattelten ihre Pferde. Rafaella sagte leise zu Keitha und Magda: „Einige der Männer, mit denen wir reisen, werden versuchen, euch zu einem Gespräch zu verleiten, oder sie werden gemeine Anspielungen machen. Was sie auch zu euch sagen, ihr dürft ihnen auf keinen Fall antworten, nicht mit einem einzigen Wort. Meinetwegen tut so, als ob ihr taubstumm wäret. Wenn sie euch anfassen, dürft ihr euch verteidigen, aber ihr müßt euch daran gewöhnen, daß sie uns nicht leiden können, und lernen, damit zu leben, weil es sich nun einmal nicht ändern läßt!”
Die am Stadttor wartende Abordnung von Männern war eine bunt zusammengewürfelte Gruppe. Die Spitze nahmen drei Dutzend junge Gardisten in Uniform ein, befehligt von einem schneidigen Offizier, der noch keine Zwanzig war.
„Valentin Aillard, para servirte, mestra.” Er nickte Rafaella mit kühler Höflichkeit zu. „Eure Frauen sind uns willkommen; wir können jedes Paar Hände brauchen. Habt Ihr Rationen und Werkzeuge?”
„Dort auf unseren Packtieren” Rafaella winkte den Frauen, sich anzureihen. Der höfliche junge Offizier hatte offensichtlich seinen Leuten ganz klar gemacht, wie sie sich zu benehmen hätten, denn obwohl die Gardisten die Amazonen mit einiger Neugier betrachteten, gab es keine offenen Zeichen der Antipathie. Anders war es mit den übrigen Männern, die mit den Gardisten an den Brandherd ritten, aber nur zu offensichtlich nicht der militärischen Disziplin unterworfen waren. Es wurde gepfiffen und gerufen, um Aufmerksamkeit zu erwecken; es fielen höhnische Bemerkungen, und als die Frauen sich dem Zug anschlössen, zwei oder drei gemurmelte Obszönitäten. Magda ignorierte sie; Keitha wurde so rot wie eine Glockenblume und zog sich die Kapuze über den Kopf. Magda vermutete, daß sie in ihrem Schutz weinte. Die Frauen vom Neskaya-Haus, alle in den Vierzigern oder älter, ritten an den Männern vorbei, ohne einen Blick in ihre Richtung zu werfen, während Camilla - Magda fiel ein, daß sie einmal Söldnerin gewesen war - mit den Gardisten vorausritt und ungezwungen mit ihnen plauderte.
Keitha flüsterte: „Warum darf sie mit ihnen sprechen und wir nicht?” „Wahrscheinlich, weil man uns noch nicht zutraut, daß wir uns zu benehmen wissen”, gab Magda ebenso leise zurück, möchtest du denn mit ihnen sprechen?”
„Nein”, zischte Keitha heftig. „Mir kommt es nur seltsam vor, daß sie freundlich mit eben den Männern umgeht, die so eklig zu uns sind” Der Gedanke war auch Magda schon gekommen, aber sie nahm an, daß es Camilla, schon

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