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Gildenhaus Thendara

Gildenhaus Thendara

Titel: Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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ein bißchen Zeit”
Camilla nahm Magda in die Arme und zog sie an sich. „Du bist meine Schwester und meine Geliebte”, sagte sie. „Du hast dich mir zugeschworen wie ich mich dir. Erzähle mir, soviel du willst und wann du es willst, mein Schatz. Ich vertraue dir” Sie küßte Magda, und dann bückte sie sich und hob Magda hoch.
„Komm, Liebes. Wir müssen drinnen sein, bevor der letzte Mond untergeht, das ist bei uns Gesetz” Sie trug Magda die Stufen hoch und ins Haus.
Was bin ich für ein Luder, dachte Magda. Ich habe heute mit zwei Männern mein Spiel getrieben - mit dreien, wenn ich Peter mitrechne -, und jetzt benutze ich Camillas Liebe und Ergebenheit, um mir Zeit zu verschaffen Zeit, damit ich mir überlegen kann, was ich ihr sagen soll.
Aber sie wurde so von Müdigkeit überwältigt, daß sie sich kaum auf den Füßen halten konnte. Ohne Widerstand ließ sie sich von Camilla die Treppe hinaufführen.
Gegen Morgen begann Magda zu träumen. Sie wohnte wieder in dem Wolkenkratzer des HQ für verheiratetes Personal, aber alle Duschkabinen und Badezimmer waren umgebaut worden, und entlang sämtlichen Fluren hausten Amazonen in kleinen türlosen Zellen. Stundenlang wanderte sie auf der Suche nach einem Raum umher, wo sie unbeobachtet duschen konnte, und dabei durfte sie niemanden merken lassen, daß sie schwanger war und daß sie eine Tätowierung auf dem Rücken trug. Sie wußte nicht genau, was sie darstellte, aber es war etwas Ähnliches wie „Erzeugnis des Terranischen Imperiums”. Eine Marke mit dieser Inschrift befand sich auf allen Waren, die auf voll entwickelte Planeten exportiert wurden, während sie auf Klasse-B-Welten verboten war. Immerzu hielt Magda in den verwirrenden Wohnquartieren nach Jaelle Ausschau, damit Jaelle, die Terra-Standard konnte, ihr die Schrift vorlas. Man hatte es gemacht, als sie schlief, und irgendwie war ein Fehler begangen und Jaelle ebenfalls damit tätowiert worden. Und sie war schwanger, und sie mußte immerzu daran denken, wie Peter sich freuen würde. Aber was würde Jaelle dazu sagen? Wenn sie Peter nur fände, konnten sie alles wieder in Ordnung bringen. Er hielt sich jedoch nirgendwo in den Meilen und Meilen gefliesten Korridors auf. Alle Wohnungen im HQ waren im darkovanischen Stil neu gestaltet worden, und dafür leitete Peter den Umbau des Gildenhauses für Terraner, die ausprobieren wollten, wie die Eingeborenen auf Darkover lebten. „Aber das wäre ja nichts Besseres als ein Hotel”, nörgelte eine Stimme in ihren Gedanken. Und dann hielten sie und Jaelle das Dach des Gildenhauses hoch, während Marisela und eine andere Frau, deren Gesicht sie nicht sehen konnte - war es die kleine, sommersprossige Amazone, die ihre Füße verbunden hatte? - Dom Ann’dra Carr mit Hilfe eines langen Fernrohrs suchten. Die geschliffenen Linsen funkelten blau wie die Matrix Lady Rohanas. Dagegen war das Teleskop selbst unsichtbar und rutschte ihnen dauernd aus den Händen, als sei es mit Glyzerin eingerieben. Irgendwer rief nach ihr, und Bethany aus dem Büro des Koordinators sagte: „Margali? Oh, ich glaube, sie hat die Nacht in Camillas Zimmer geschlafen…” Magda erwachte und hörte genau diese Worte laut ausgesprochen, gefolgt von einem Klopfen an der Tür.
„Margali? Margali? Camilla, ist sie bei dir?”
Magda blinzelte und versuchte, die absurden Fetzen des Traums festzuhalten. Camilla saß aufrecht im Bett, fluchte halblaut und griff nach ihren Strümpfen.
„Was ist? Wer braucht mich?” fragte Magda.
„Mutter Lauria, unten”, antwortete Irmelin. „Da ist eine Besucherin, und aus irgendeinem Grund kannst nur du mit ihr reden. Die Frau hat eine schreckliche Hautkrankheit, sie ist ganz verfärbt, dunkel wie ein cralmac…”
Cholayna, dachte Magda, sprang aus dem Bett, schnappte sich ein paar Kleidungsstücke und lief, sich das Gesicht mit eiskaltem Wasser zu waschen. Was, zum Teufel, kann sie hier wollen? Und ist Jaelle dabei? Nein, Cholayna war allein gekommen und unterhielt sich im Fremdenzimmer freundschaftlich mit Mutter Lauria. Als Magda eintrat, sagte die Gildenmutter: „Ich lasse euch beiden jetzt allein, aber ich hoffe, daß ihr nach einer Weile zu mir kommen werdet. Margali, du hast noch nicht gefrühstückt. Soll ich Tee und Brötchen in mein Büro bringen lassen? Mestra, darf ich Euch ein Frühstück anbieten?”
Cholayna lächelte und nickte, und Mutter Lauria ging. „Ich hatte vergessen, daß hier gestern ein Feiertag war”, erklärte

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