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Gildenhaus Thendara

Gildenhaus Thendara

Titel: Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Techniker zurückrufen müssen, der sie so unverschämt gemustert hatte?
„Bethany…?
„Melde dich doch, Jaelle…” Bethany sah, daß Jaelle nicht verstand, und sagte: „Mein Fehler, ich habe vergessen, es dir zu zeigen. Drücke den Knopf da - das runde weiße Ding, das gerade blinkt”
Verwundert, warum man es einen Knopf nannte - es würde bestimmt schwierig sein, es an einen Mantel oder eine Jacke zu nähen - berührte Jaelle vorsichtig das pulsierende Licht.
„Mrs. Haldane?” fragte eine förmliche Stimme, die sie nicht gleich wiedererkannte. „Cholayna Ares hier, Nachrichtendienst. Würden Sie bitte in mein Büro heraufkommen? Wenn es Ihnen recht ist, könnten wir zusammen essen; ich hätte gern mit Ihnen gesprochen”
Jaelle wußte bereits genug über terranische Sprachmuster, um die höfliche Bitte als Befehl zu erkennen, den nicht zu befolgen undenkbar war. Sie saß auf Magdas Platz - die Frau, die sie gestern abend in Peters Gesellschaft kennengelernt hatte, war Magdas Vorgesetzte und deshalb auch ihre. Sich bemühend, ihre Worte nach den terranischen Vorstellungen von Höflichkeit zu wählen, antwortete sie: „Ich würde mich freuen, und ich komme sofort.”
„Danke”, erklang Cholaynas Stimme, und das Licht ging aus.
Bethany hob die Augenbrauen.
„Was mag die nur wollen? Ich möchte zu gern wissen, wie sie der Hauptzentrale diesen Posten abgeluchst hat. Nachrichtendienst, um Himmels willen, wenn sie nirgendwo auf diesem Planeten ins Feld gehen kann! Natürlich hat sie nichts weiter zu tun, als wie eine Spinne im Netz in ihrem Büro zu sitzen und alle Welt herumzukommandieren, aber ein Angehöriger des Nachrichtendienstes sollte fähig sein, mit einer bestimmten Szenerie zu verschmelzen! Na, vielleicht hat die Hauptzentrale vergessen, was für ein komischer Planet das hier ist, und ich wette, Cholayna hatte keine Ahnung, als sie den Antrag auf Versetzung nach Darkover stellte…”
„Ich glaube, das verstehe ich nicht ganz” Jaelle fragte sich, ob sie beleidigt reagieren sollte. „Warum ist es ein komischer Planet?”
„Er gehört zu dem halben Dutzend Imperiumsplaneten, die von einer völlig homogenen Gruppe besiedelt wurden, Kolonisten aus ein und demselben ethnischen Gebiet”, erläuterte Bethany. „Und obwohl es unter der ursprünglichen Schiffsbesatzung ein paar Schwarze oder Orientalen oder sonst etwas gegeben haben mag, waren deren äußere Merkmale durch genetische Programme und Inzucht schon tausend Jahre, bevor das Imperium euch wiederentdeckte, verlorengegangen. Ein Planet mit einer hundertprozentig weißen Bevölkerung ist seltener als ein Huhn mit Zähnen!”
Darüber dachte Jaelle eine Weile nach. Ja, Cholaynas dunkel
braune Haut und leuchtend braune Augen waren ihr aufgefallen, aber sie hatte geglaubt, die Frau habe vielleicht nichtmenschliches Blut in sich. In den Bergen wurden Geschichten erzählt, es habe hin und wieder Kreuzungen mit Waldläufern und sogar mit Katzenwesen gegeben, obwohl sich die  kyrri  und die  cralmacs  natürlich nicht mit Menschen paarten. Das erzählte sie Bethany und setzte hinzu: „Aber im Zeitalter des Chaos wurden oft künstlich Mischlinge zwischen Menschen und  cralmacs  erzeugt. Ich habe einfach angenommen, sie sei nur zum Teil menschlich” „Laß das Cholayna nicht hören”, warnte Bethany und verzog entsetzt das Gesicht. „Im Imperium ist es die schmutzigste - nicht die zweitschmutzigste, sondern die schmutzigste - Beleidigung, jemanden einen Halbmenschen zu nennen, glaub mir!”
Das schockierte wiederum Jaelle - welch ein abscheuliches Vorurteil! Sie wollte es Bethany erklären, aber dann erinnerte sie sich, daß es sogar hier unter unwissenden Leuten gewisse Vorurteile gegen Nichtmenschen gab und daß sich über Bräuche und Tabus nicht streiten ließ.  Versuche nicht, Fisch in den Trockenstädten zu kaufen.  So blieb sie friedlich und fragte sich nur, warum man mit der hochgepriesenen medizinischen Wissenschaft des Imperiums diese Technik nicht entdeckt oder wiederentdeckt beziehungsweise keinen Gebrauch davon gemacht habe.
Sie sagte: „Ich sollte besser zum Nachrichtendienst hinaufgehen. Nein, danke, ich finde den Weg allein”
Cholayna machte es Jaelle in einem weichen Sessel bequem und bestellte an ihrer Konsole, die eine größere Auswahl zu bieten hatte als die LunchCafeteria, Essen für zwei Personen.
„Ich habe noch kaum eine Chance gehabt, mit Darkovanern zu sprechen”, erklärte sie offen, „und ich weiß, daß

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