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Gildenhaus Thendara

Gildenhaus Thendara

Titel: Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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innerhalb ihres Körpers, das nicht ihrem bewußten Willen unterworfen war: Nein, nicht jetzt, es wird nichts passieren…

    Sie machte keine Bewegung, um sich von ihm zu lösen; sie lag einfach still, ohne zu reagieren, aber zu gut erzogen, um einen Mann zu erregen und dann unbefriedigt zu lassen. Verschwunden war, was sie vereint hatte. Er hielt sie immer noch, streichelte sie, während sein Verlangen ebenso wie ihres langsam verebbte. Verblüfft und bestürzt sah er sie an. Der Kummer in seinen Augen tat ihr weh.

    „Oh, Piedro, es tut mir so leid!” rief sie in dem Augenblick, als er sie losließ und „Jaelle, es tut mir leid…” murmelte.
Sie holte tief Atem und barg ihren Kopf an seiner nackten Schulter. „Es war nicht deine Schuld. Wahrscheinlich war es einfach nicht - nicht die richtige Zeit”
„Und dir war nach all diesen Alpträumen gar nicht gut” Großmütig suchte er für sie nach den Entschuldigungen, die sie selbst nicht vorbringen konnte; sie merkte es, und von neuem durchzuckte sie der Schmerz. Er stand auf und ging, zwei sich selbst erhitzende Behälter zu holen. „Sieh mal, was ich hier habe! Ich kenne einen Mann vom Küchenstab. Kaffee genau das, was du zu dieser Stunde brauchst” Er löste für sie den Verschluß und reichte ihr den dampfenden Becher. Jedenfalls war das Getränk heiß, und auf den Geschmack schien es nicht so anzukommen. Während sie trank, küßte er sie auf den Nacken.
„Du bist so schön. Ich liebe dein Haar in dieser Länge. Schneide es nie wieder ab, ja?”
Lächelnd klopfte sie seine kratzige, noch nicht rasierte Wange. „Wie kämst du dir vor, wenn ich dich bitten würde, einen Bart zu tragen?”
„Bloß nicht!” antwortete er entsetzt. „Das würdest du doch nicht von mir verlangen, nicht wahr?”
Jaelle lachte leise. „Ich wollte damit nur sagen, daß ich es nie verlangen würde, Liebster, es ist dein Gesicht. Und es ist  mein  Haar!’
„Ach, zum Teufel!” Mit störrischem Gesicht drehte er sich von ihr weg. „Habe ich überhaupt keine Rechte, Frau?”
„Rechte? An  meinem  Haar?” Es berührte denselben bloßliegenden Nerv wie sein Stolz, den sie in einem Augenblick tieferer Wahrnehmung erkannt hatte. Jaelle preßte die Lippen zusammen und schob den Kaffeebecher von sich. Betont sah sie zur Wanduhr hin und fragte: „Möchtest du zuerst duschen?”
Er rollte sich aus dem Bett und ging ins Bad. Jaelle hielt sich den Kopf und versuchte, ihre Augen auf den Kaffeebehälter und die Dampfwölkchen, die noch davon aufstiegen, zu fokussieren.
Ihr war, als pulsiere das Zimmer, werde kleiner und größer, jetzt höher, jetzt so niedrig, als wolle es sie zerquetschen.  Irgend etwas stimmt nicht mit mir,  dachte sie. Peter kam aus dem Bad zurück und sah, wie sie sich krümmte in ihrem Kampf, der Übelkeit Herr zu werden.
„Schatz, bist du in Ordnung?” Und dann, mit einem Lächeln besorgten Vergnügens: „Jaelle, könnte es sein - bist du schwanger?”
Nein.  Das kam wie eine Botschaft aus dem Inneren ihres Körpers. Sie fauchte: „Natürlich nicht!” und begann, sich anzuziehen. Aber er ließ sie nicht in Ruhe und meinte: „Du kannst gar nicht sicher sein. Solltest du nicht lieber auf jeden Fall die Medizinische Abteilung aufsuchen?” Und Jaelle dachte:  Wieso bin ich sicher?
Ich weigere mich, heute krank zu sein. Ich werde einfach nicht nachgeben.  Laut sagte sie: „Ich muß einen Bericht fertigmachen.” Sie zwang sich, sich zu bewegen, und das Schwindelgefühl ließ nach. Die Welt wurde wieder fest. Inzwischen hatte sich Jaelle an die terranische Uniform gewöhnt, die Strumpfhosen, die erstaunlich warm für ein so dünnes Material waren, und die auf Figur gearbeitete Jacke. Peter, nach Seife und dem frischen Uniformtuch riechend, kam, umarmte sie, murmelte etwas Beruhigendes und stürzte davon.
So  war er in Ardais nicht,  schoß es ihr durch den Kopf. Doch darüber wollte sie zu einer Zeit nachdenken, wo es weniger beunruhigend war. Jaelle war mit dem Bericht über ihre Reise nach Ardais längst fertig und arbeitete jetzt in Magdas altem Büro in der Abteilung Kommunikation an der Vervollständigung eines Standard-Lexikons - so nannte Bethany es mit darkovanischen Redensarten. Sie hielt das für sinnlos, aber wenigstens brauchte sie sich nicht mit diesen verdammten Schlaflernbändern abzuquälen, obwohl sie sich denken konnte, daß die Aufzeichnungen letzten Endes auf ein solches Band übertragen werden würden.  Ob wohl der

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