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Gildenhaus Thendara

Gildenhaus Thendara

Titel: Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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eroberten die Hasturs eins nach dem anderen alle diese Länder. Dann teilten sie sie wieder in das auf, was wir die Sieben Domänen nennen, von denen jede durch eins der Großen Häuser der Hastur-Sippe, den Comyn, regiert wird. Die Domäne von Hastur regiert über die Hastur-Länder im Osten, die Domäne Elhalyn über Hali und die westlichen Berge, die Altons herrschen über Armida und Mariposa, und so weiter und so weiter…”
„Die Domänen sind auf der Karte eingezeichnet”, sagte Aleki. „Was ich wissen möchte, ist, wie sie zur Macht kamen und warum das gewöhnliche Volk ihnen so widerstandslos gehorcht. Wenn Sie eine Verwandte von Lady Rohana sind, wie Sie sagen, dann gehören Sie zweifellos zu den Comyn und müssen etwas über ihre Geschichte und ihre Macht wissen” „Ich weiß nicht mehr als jeder andere”, wich Jaelle aus, „und in all diesen Ländern gibt es nur wenige, die nicht ein paar Tropfen Comyn-Blut haben. Sogar ich habe es, und ich bin, wie Sie betonten, nicht mehr als eine einfache Entsagende”
Allmählich gewann Jaelle den Eindruck, dies sei eine Art Test, ähnlich den Schulungssitzungen, bevor sie den Eid geleistet hatte. Wieder wurden alle ihre versteckten Konflikte und Loyalitäten zum Vorschein gebracht und erforscht. Aleki bohrte weiter:
„Ich verstehe immer noch nicht, warum das gewöhnliche Volk so ohne jeden Widerspruch dem Willen der Hasturs folgt”
„Gehorcht ihr im Imperium euren Herrschern und Regenten nicht?” „Aber unsere Regenten werden aus unserer Mitte gewählt”, antwortete Aleki. „Obwohl wir uns immer noch .Imperium’ nennen, sind wir ein Imperium ohne Imperator oder Kaiser, und die Struktur ist die einer Konföderation - kennen Sie diese Ausdrücke? Wir haben Darkover die Vollmitgliedschaft mit autonomer Regierung und gewählten Vertretern in unserm Senat angeboten. Fast alle Planeten, die wir besetzen, sind überglücklich, wenn sie Mitglieder eines sternenumspannenden Imperiums werden können, statt isolierte, auf eine einzige Welt beschränkte Barbaren bleiben zu müssen. Trotzdem hat sich Darkover dem Imperium nicht angeschlossen, und wir wissen nicht, warum. Wir wissen nicht, ob es in Wahrheit der Wille des darkovanischen Volkes ist oder nur der Wille der Hasturs und der Comyn”
Zum ersten Mal hatte Jaelle das Gefühl, daß er vollkommen ehrlich und außerdem verwirrt war. Nach einer Weile fragte sie ihn: „Hat man Darkover die Wahl gelassen? Oder seid ihr einfach hergekommen, habt euch festgesetzt und uns dann die Mitgliedschaft in eurem Imperium angeboten?”
„Darkover - Cottman IV ist eine Kolonie des Imperiums”, antwortete Alessandro Li ruhig. „Ihr seid vor vielen Jahren von Terra aus kolonisiert worden. Als wir hierherkamen, wußten wir das. Ihr hattet eure geschichtlichen Aufzeichnungen verloren, vielleicht in dem Zeitalter des Chaos, von dem Sie sprachen. Die Comyn haben sich dafür entschieden, diese Tatsache dem Volk nicht bekanntzugeben, damit es keinen Anspruch auf sein Erbe erheben kann. Normalerweise freuen sich die Bewohner isolierter Planeten, am Reichtum einer galaxisweiten Zivilisation teilzuhaben”
Es war eine Versuchung, die Argumente zu wiederholen, die sie gegen das Imperium und gegen die Terranan gehört hatte, aber wie konnte sie für die Comyn sprechen? Und wenn sie es tat, mochte Aleki sie nach mehr Einzelheiten quälen, als sie sich imstande fühlte,
ihm zu geben. Sie sagte sich, daß er ihr diese lange Erklärung gegeben hatte, um sie auszuhorchen, um sie zu unbedachten Äußerungen zu verleiten. Vorsichtig trat sie den Rückzug an.
„Ich persönlich sehe keinen Grund dafür, Darkover zu einer weiteren Welt des Imperiums zu machen”, sagte sie. „Aber ich bin keine Vertraute Hasturs. Die Hasturs haben sich mit der Materie wahrscheinlich viel eingehender befaßt als ich, und was mich betrifft, so bin ich es zufrieden, wenn sie darüber entscheiden”
„Würden Sie nicht lieber bei der Entscheidung mitreden”, erkundigte er sich neugierig, „statt gedankenlos dem Willen einer regierenden Kaste zu gehorchen?”
„Ich gehorche nicht gedankenlos dem Willen irgendeines Mannes, sei er Hastur, Ehemann oder Gott”, schleuderte sie ihm entgegen. „Aber die Comyn haben dieses Thema studiert, und ich habe keine Gelegenheit gehabt, alle Seiten der Angelegenheit so wie sie kennenzulernen. Piedro hat mir euer System der repräsentativen Demokratie erklärt, und mir kommt das wie ein Verfahren vor, Entscheidungen in die

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