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Ginas Bar - 1

Ginas Bar - 1

Titel: Ginas Bar - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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vollkommen aus Fionas Gesicht gewichen und hatte einem kreidebleichen Ausdruck Platz gemacht. Hatte er da wirklich gerade von Blut geredet, das er zum Existieren brauchte? War er tatsächlich ein Vampir? Aber das war doch unmöglich!
    Dominic schien nichts von ihrer plötzlichen Starre zu bemerken. Er erzählte einfach weiter: „Es fing mit eintausend Euro an, die Gina von mir haben wollte. Gut, habe ich mir gesagt, das ist nicht viel Geld. Das würde sie sicherlich schnell zurück zahlen. Aber dann spielte sie weiter und weiter, bis sie schließlich ihre Bar verspielte. Diese Leute wollten den Laden selbst übernehmen und Gina vor die Tür setzen. Sie sollten mir dankbar sein, dass Ihre Tante am Leben ist und Sie hier immer noch eine Anstellung haben.“
    Eine Anstellung, auf die sie nicht besonders viel Wert legte, hätte Fiona am liebsten hinzu gefügt. Aber das war momentan nebensächlich. Da gab es immer noch diese eine Sache, über die sie nicht einfach so hinweggehen konnte. „Sie haben Blut gesagt“, stellte sie fest und machte dabei große, neugierige Augen.
    „Ihre Tante hat Ihnen doch gewiss erzählt, dass ich ein Vampir bin?“
    „Ähmm…“ Fiona wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte.
    „Natürlich hat sie es Ihnen gesagt.“ Jetzt umschloss er mit seinen Händen die ihren. Seine Haut fühlte sich unsagbar kalt an. Dennoch fröstelte es Fiona nicht. Vielmehr genoss sie seine Berührung. Obwohl er nur ganz sanft über ihren Handrücken strich, löste dies ein tiefes, glückseliges Empfinden in ihr aus.
    „Ja, sie erwähnte so etwas“, sagte Fiona nach einem scheinbar unendlichen Moment des Schweigens.
    „Nun, dann sollte es Sie auch nicht überraschen, dass meine Spezies zum Überleben eine gewisse Menge an frischem Blut benötigt.“
    „Nein.“ Sie schüttelte den Kopf. Selbstverständlich überraschte sie das nicht. Oder vielleicht nur ein ganz klein wenig, gestand sie sich ein.
    „Aber wie ging es dann weiter?“, fragte Fiona. „Hat meine Tante irgendwann aufgehört ihre Raten an Sie zu zahlen? Ich arbeite schließlich schon seit über zwei Jahren in der Bar und habe Sie nie zuvor gesehen.“
    Dominic seufzte. Zum ersten Mal, seit sie ihm begegnet war, wirkte er nicht selbstsicher oder überheblich. In seiner Miene lag so etwas wie Verzweiflung. „Wenn das alles wäre, was Ihre Tante getan hat, dann wäre das eine Wohltat“, sagte er. „Aber Ihre Tante hat nicht nur aufgehört, die Raten zu zahlen. Sie hat auch wieder angefangen zu spielen. Mit den gleichen verdammten Leuten, die sie schon vor Jahren in die Pleite getrieben haben.“
    Das war schlimm, da musste Fiona ihm zustimmen. Dennoch verstand sie sein Verhalten nicht. „Sind Sie nicht ein Vampir, der uns Menschen das Leben aussaugen kann? Was hält Sie denn davon ab, es bei diesen Leuten zu tun, wenn die doch angeblich so übel sind?“ Sie erschrak selbst ein wenig über ihre Skrupellosigkeit. Dominic schien das hingegen überhaupt nicht zu stören. Er lächelte, als hätte er selbst schon daran gedacht.
    „Das geht nicht.“
    „Warum nicht? Haben Sie etwa moralische Bedenken?“, stichelte sie ein wenig. „Die haben Sie auch nicht gehabt, als Sie mich für die Schulden meiner Tante bezahlen lassen wollten.“
    „Fiona“, er drückte ihre Hand mit einem Mal ganz fest und bedachte sie mit einem intensiven und vertrauten Blick. „Das sind Vampire. Genau wie ich.“
    „Oh.“ Sie überlegte kurz. „Aber es könnte Ihnen doch vollkommen egal sein, was aus meiner Tante und ihrer Bar wird. Was gibt es denn hier, was für Sie von so großem Interesse ist?“
    „Dich.“
    „Mich?“ Sie verstand nicht.
    „Ja, weißt du, das ist für mich auch sehr eigenartig. Normalerweise haben wir Vampire nicht diese Gefühle.“
    „Welche Gefühle?“ Fiona durchfuhr es heiß und kalt. Sie spürte Dominics Hände nun geradezu überdeutlich auf den ihren liegen. Auf einmal hegte sie den drängenden Wunsch, er möge sie doch möglichst überall an ihrem Körper mit seinen Händen berühren.
    „Dieses Verlangen“, sagte er. „Nach einer ganz bestimmten Person. Noch dazu einem Menschen. Das ist nicht typisch für uns.“
    „Aber du kennst mich doch gar nicht.“ Erst nachdem sie es ausgesprochen hatte, fiel ihr auf, dass sie ebenfalls in die vertraute Anrede übergangen war. Dominic protestierte nicht dagegen und auch ihr machte es nicht länger etwas aus. In der Tat waren sie augenblicklich sehr vertraut miteinander. Sie

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