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Girl Parts – Auf Liebe programmiert

Girl Parts – Auf Liebe programmiert

Titel: Girl Parts – Auf Liebe programmiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John M. Cusick
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schlapp, was?«
    »Na ja, du solltest schon mindestens zwei haben.«
    Er sah Rebecca über die Ränder seiner Brille an, und sie lächelte. »Ruf mich an, okay?«
    »Mach ich.«
    »Versprich es.«
    »Ich verspreche es.«
    Sie rollte mit den Augen. »Du bist auch nicht so furchtbar anders als andere Jungs, weißt du.« Sie stieß seine Tür auf. »Jetzt steig aus, du Penner.«
    Charlie trat auf die Straße hinaus. Er beugte sich noch einmal durchs offene Fenster in den Wagen. »Danke, Rebecca.«
    Sie lächelte, war unsicher, was sie sagen sollte – und warf ihm einen Filmsternchen-Kuss zu. »Wir sehen uns, Mister Sexprotz.«
    Nummer 750 ½ hatte von außen eine schmutzige Rostfarbe. Eine Reihe stiftförmiger Schalterknöpfe war an der Wand im Eingangsbereich aufgereiht, Buchstaben von A bis Z. Charlie drückte auf P.
    »Ja?«, antwortete die Stimme einer jungen Frau.
    »Wir wollen zu May.«
    »Hirr niemand heißt sso.« Sie hatte einen breiten Latinoakzent.
    Charlie drückte wieder auf den Knopf.
    »Bitte. Sie muss meiner Freundin helfen.«
    »Ssie nicht da. Danke. Widerrssehn.«
    »Was machen wir jetzt?«, wollte Rose wissen.
    »Weiß ich nicht.«
    »Deine Frreundin haben Nummerr?« Die Stimme war wieder da.
    »Entschuldigung. Was?«
    »Ssie haben Nummerr? Auf ihrre Hand?
    »Eine Nummer auf ihrer Hand?«
    Rose hielt ihre Hände hoch. Da waren keine Nummern. Charlie sah genau hin. »Zeig mal deine Handflächen«, sagte er und nahm ihre Hand. Er untersuchte ihren Leberfleck. Wenn er ihn hin- und herdrehte und die Augen zusammenkniff …
    »Ja!«, sagte Charlie und drückte auf den Knopf. »Sie hat eine Nummer.«
    »Tatsächlich?«, sagte Rose und dehnte die Hautpartie. »Wo denn?«
    »Was fürr Nummerr?«
    »Es ist eine Eins. Sie hat eine Eins auf der Handfläche.«
    »Nurr eine Einss?«
    »Nur die Eins«, sagte Charlie.
    Eine lange Pause entstand. Als die Stimme wieder sprach, war der Akzent verschwunden. »In Ordnung, kommt rauf.«
    Ein dumpfes Summen ertönte, und die Tür ging auf. Sie stiegen eine schmuddelige Treppe hinauf, gingen an graffitibeschmierten Wänden entlang. Leere Flaschen und Plastikbecher sammelten sich in den Ecken. Schließlich erreichten sie die Tür, die mit P gekennzeichnet war. Sie stand einen Spaltbreit offen.
    Das Apartment war sauber und sehr hell. Schwarz-Weiß-Fotos von alten Gebäuden hingen an den Wänden. Ein Couchtisch mit Zeitschriften stand da, ein Sofa und Klappstühle. Es sah aus wie in einer Arztpraxis.
    Sechs Paare saßen dort und warteten. Charlie erkannte Martin Clark, einen weiteren Neuntklässler von Saint Seb, und Derek Fini aus seiner Klasse. Derek hatte ein Muttermal; Martin hatte eine fast irritierend hagere Statur und ausgemergelte Gesichtszüge. Die übrigen vier Jungs – Charlie kannte sie nicht von Saint Seb – waren übergewichtig, verpickelt oder teigig blass. Jeder war auf irgendeine Weise unattraktiv, aber neben jedem saß ein ausgesprochen hübsches Mädchen, eine echte Granate, die ihrem Partner hingebungsvoll die Hand streichelte, seinen Arm hielt oder ihm die Hand aufs Knie legte.
    Als sie zur Tür hereinkamen, hoben sich ein Dutzend Augenpaare und sahen ihnen entgegen.
    »Oh.« Das Wort kullerte Rose aus dem Mund wie eine Luftblase und stieg zur Zimmerdecke auf.
    »Komm, suchen wir uns einen Platz.«
    Sie setzten sich gegenüber von Derek und einer Platinblonden mit der Figur eines Supermodels, seiner Gefährtin.
    Sie war identisch mit der Gefährtin von Paul Lampwick.
    »Hey, Charlie«, sagte Derek. Er hielt die Hand seiner Gefährtin mit schraubstockartigem Griff umklammert. Es schien sie nicht zu stören. »Ich wusste nicht, dass du eine hast.«
    Rose und Charlie tauschten verlegene Blicke.
    Dereks Blick wanderte zwischen ihnen hin und her, dann nickte er. »Ah, ich verstehe. Sie ist brandneu, was? Genau. Ich hab meine letzte Woche gekriegt. Ich will ein Full House. Knutschen, anfassen, alles. Na ja, ich weiß, du kannst nicht alles mit ihnen machen. Aber du kannst eine Menge machen auch ohne eine … du weißt schon.«
    »Wie heißt du?«, fragte Rose die Gefährtin von Derek. Ihr Gesicht hellte sich auf, und sie wandte sich Rose zu.
    »Hallo, ich bin Lily.« Sie streckte eine Hand zum Händeschütteln vor.
    »Rose«, sagte Rose. Lily verlegte sich wieder darauf, ins Leere zu starren.
    Derek strahlte. »Ist sie nicht großartig?«
    Lily sah aus wie ein Zombie. Alle Mädchen sahen so aus. Die Hellbrünette, die Martins Arm hielt, schien halb zu

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