Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0034 - Friedhof der Vampire

GK0034 - Friedhof der Vampire

Titel: GK0034 - Friedhof der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sah das blutgierige Funkeln in den Augen der Untoten und hörte hinter sich aufgeregtes Getuschel.
    »Komm!« zischte Grace Winlow. »Ich brauche Blut. Dein Blut, John Sinclair!«
    Mit einer gedankenschnellen Bewegung warf sie den Kopf vor und zielte mit ihren beiden nadelspitzen Zähnen auf Johns Halsschlagader…
    ***
    Bradbury!
    Schemenhaft tauchte das Schild aus der wabernden Nebelbrühe auf.
    Al Jordan wischte sich über die schweißverklebte Stirn. Er hatte es geschafft. War der Hölle entkommen.
    Der VW rumpelte über die Hauptstraße des Ortes. Das Geräusch des Motors war der einzige Laut in dem fast totenstillen Ort.
    Al Jordan fuhr an dem Gasthaus vorbei, vor dem immer noch der Bentley stand, und bog wenig später in eine kleine Seitengasse ein.
    Vor einem alten, windschiefen Haus stoppte er. Hier wohnten seine Eltern.
    Al löschte die Scheinwerfer und stellte den Motor ab. Für einige Minuten blieb er in dem Wagen sitzen.
    Gedanken kreisten durch seinen Kopf. Wann war er das letztemal hier gewesen. Vor drei Jahren – oder war es schon fünf Jahre her?
    Al konnte es nicht genau sagen. Er hatte den Kontakt zu seinen Eltern völlig verloren. Wußte nicht einmal, ob sie beide noch am Leben waren.
    Al Jordan stieg aus dem Wagen.
    Über ihm klappte ein Fenster. »Ist da jemand?«
    Das war die Stimme seiner Mutter.
    Al blickte hoch, konnte aber in dem Nebel kaum etwas erkennen.
    »Ich bin es«, sagte er. »Al, dein Sohn.«
    »Al? Mein Gott, Junge. Warte, ich komme.«
    Das Fenster wurde zugeschlagen.
    Al ging zu der Haustür. Immer noch die gleiche wie vor Jahren. Die Farbe war abgeblättert, und die dicken Kerben, die er als Junge in das Holz geschnitzt hatte, waren auch noch vorhanden. Erinnerungen wurden in Al Jordan wach.
    Die Tür wurde aufgezogen. Dann stand seine Mutter vor ihm. Sie hielt ein Windlicht in der Hand und blickte Al nur an.
    »Junge«, sagte sie und schloß ihren Sohn in die Arme.
    Jetzt erst spürte Al Jordan die Anspannung der vergangenen Stunden. Wie unter einem Kälteschauer begann sein Körper zu zittern.
    »Mein Gott, was ist los mit dir, Al?«
    »Nichts, Mutter«, keuchte Al Jordan. »Laß uns ins Haus gehen, bitte.«
    »Aber natürlich, Al. Komm herein.« Seine Mutter schloß die Tür und ging voran. »Wir haben immer noch kein elektrisches Licht. Vater wollte es selbst anlegen. Aber jetzt, wo er krank ist…«
    »Vater ist krank?«
    »Ja, Al. Ein Unfall. Das rechte Bein ist gelähmt. Aber das erzähle ich dir später. Komm erst mal ins Zimmer. Du wirst Hunger haben.«
    »Nein, Mutter. Nein, danke.«
    Mrs. Jordan führte ihren Sohn in das kleine Wohnzimmer. Die Möbel waren die gleichen wie vor Jahren.
    Al setzte sich in einen abgewetzten Sessel. Seine Mutter nahm auf der Couch Platz. Das Windlicht hatte sie auf den runden Holztisch gestellt.
    »Nun erzähl mal, Al. Wie ist es dir gegangen?«
    Al Jordan zuckte die Achseln. »Nicht schlecht.«
    »Wo arbeitest du? Was machst du? Du hast ja nie etwas von dir hören lassen.« Ein leiser Vorwurf schwang in Mrs. Jordans Stimme mit.
    Al Jordan steckte sich eine Zigarette an.
    »Deine Finger zittern ja.«
    Al blickte seine Mutter an. Und dann schrie er plötzlich: »Ja, verdammt, sie zittern. Wenn du das mitgemacht hättest, was ich soeben erlebt habe, würden deine Hände auch zittern, zum Teufel.«
    »Was ist denn passiert?«
    »Was passiert ist, Mutter? Wahrscheinlich hältst du mich für verrückt, wenn ich dir das erzähle. Hör zu. Du kennst doch das alte Gasthaus hier in der Nähe.«
    »Wo es spuken soll?«
    »Genau das. Ich war dort, Mutter. Noch vor ein paar Stunden.«
    »Was hast du denn da gemacht?«
    »Das spielt jetzt keine Rolle. Auf jeden Fall war ich dort. Und es spukt tatsächlich. Es sind aber keine Geister, sondern Vampire, Blutsauger, verstehst du?«
    »Al!« Mrs. Jordan preßte ihre Hand auf den Mund. »Überlege dir, was du sagst.«
    »Da gibt es nichts zu überlegen, Mutter. Es ist Tatsache. Ich bin den Bestien noch soeben entkommen. Aber meinen Freund, Vince Tucker, den haben sie sich geschnappt. Haben ihm Blut ausgesaugt, Mutter. Verstehst du? Blut ausgesaugt.«
    Mrs. Jordan war kreidebleich geworden. »Aber das ist unmöglich. Das ist ja…« Ihre Stimme versagte.
    »Nichts ist unmöglich«, erwiderte Al Jordan und drückte seine Zigarette aus.
    »Wir müssen sofort den Konstabler benachrichtigen«, sagte Mrs. Jordan.
    »Polizei?« Al fuhr von seinem Sessel hoch. »Kommt gar nicht in Frage.«
    »Aber Al, wir müssen.

Weitere Kostenlose Bücher