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GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge

GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge

Titel: GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mein Name ist übrigens John Sinclair.«
    »Sehr erfreut, Mr. Sinclair.«
    Abbot nickte hoheitsvoll und überzog seine Gesichtszüge mit dem gewissen Maß an Mitgefühl, das seiner Meinung nach nötig war, um als Beerdigungsunternehmer überzeugend zu wirken.
    John spielte den unentschlossenen Kunden. Er druckste etwas herum, knetete seine Hände und tat so, als wäre ihm die Sache furchtbar peinlich. Dabei beobachtete er Abbot jedoch ganz genau. Ihm entging auch nicht der lauernde Ausdruck, der sich auf das Gesicht des Beerdigungsunternehmers gestohlen hatte.
    Schließlich erinnerte sich Abbot wieder ah seine Rolle und fragte scheinheilig: »Es handelt sich doch sicher um ein Begräbnis, Mr. Sinclair?«
    »Das schon«, gab John zurück. »Nun, ich weiß nicht so recht, wie ich anfangen soll.«
    »Sie können ganz offen mit mir reden«, erwiderte Abbot salbungsvoll.
    »Also, gut«, meinte der Inspektor und tat so, als ob er tief Luft holen müsse, »gute Bekannte haben mir Ihren Namen genannt, Mr. Abbot, und Sie mir empfohlen. Und da gestern von mir eine Tante gestorben ist, bin ich zu Ihnen gekommen.« John blickte Abbot an.
    »Ich bin mir dieser Ehre bewußt«, sagte der Beerdigungsunternehmer.
    »Die Sache hat allerdings einen kleinen Haken«, fuhr John fort.
    »Diese Tante wird mir einiges vererben, und deshalb soll sie ein wirklich gutes Begräbnis bekommen. Nur dürfen die übrigen Verwandten nicht erfahren, daß ich es bin, der dieses Begräbnis finanziert. Sie verstehen, Mr. Abbot. Man wird deshalb gewisse Rückschlüsse auf das Testament schließen können. Ich will mich nicht in Einzelheiten verlieren. Kann ich mit Ihrer Diskretion rechnen?«
    »Aber selbstverständlich, Mr. Sinclair«, erklärte der Beerdigungsunternehmer im Brustton der Überzeugung. »Bei mir wird alles diskret geregelt. Es ist eines unserer Geschäftsprinzipen.«
    »Da bin ich aber froh«, lächelte John etwas verzerrt und wischte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn.
    »Und welch einen Sarg soll die alte Dame bekommen?« fragte William Abbot.
    »Wir haben wirklich eine sehr große Auswahl. Sehen Sie selbst, Mr. Sinclair. Außerdem stehen hinten im Lager auch noch einige prachtvolle Stücke. Wissen Sie, ich sage immer, eine gute Beerdigung ist besser als einverpfuschtes Leben.«
    »Tja.« John zuckte die Schultern. »Ich dachte eher an etwas ganz Ausgefallenes. Ich habe gehört, Sie führen auch gläserne Särge.«
    »Das stimmt allerdings, Mr. Sinclair. Nur nehme ich diese Särge zu Demonstrationszwecken. Ich bereite die Leichen erst auf, verschönere sie und lege sie dann in einen gläsernen Sarg. Es ist natürlich auch eine finanzielle Angelegenheit.«
    »Darf ich solch einen Sarg mal sehen?« fragte John.
    William Abbot schüttelte bedauernd den Kopf. »Es tut mir leid, Sir. Wir besitzen nur zwei Särge, und die sind beide belegt. Sie werden aber morgen frei. Dann steht einer Besichtigung natürlich nichts im Wege.«
    »Schade«, sagte John und spielte den Enttäuschten.
    »Aber das macht doch nichts, Mr. Sinclair. Suchen Sie sich inzwischen schon den richtigen Sarg aus, in dem Ihre liebe Tante hinterher liegen wird.«
    »Nein, nein, Mr. Abbot. Da komme ich lieber mit meiner Frau wieder. Die möchte gern mit dabeisein.«
    John wandte sich in Richtung Tür.
    »Tut mir leid, daß ich Ihnen nicht helfen konnte, Mr. Sinclair. Aber sie müssen meine Lage verstehen. Ich kann Ihnen unmöglich die gläsernen Särge zeigen.«
    »Bei Sheila Conolly haben Sie aber auch eine Ausnahme gemacht«, sagte John plötzlich.
    Wenn Abbot überrascht war, so zeigte er es wenigstens nicht. »Sheila Conolly?« echote er. »Wer ist denn diese Dame?«
    »Eine Bekannte. Sie hat Ihnen gestern einen Besuch abgestattet.«
    »Ach so.« Abbot schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.
    »Jetzt erinnere ich mich. Die junge blonde Dame. Ja, sie war hier. Bei ihr habe ich eine Ausnahme gemacht. Allerdings war das die letzte, Mr. Sinclair. Ihre Bekannte hat danach einen ziemlichen Schock bekommen.«
    »Das war’s dann wohl«, sagte John und nahm die Türklinke in die Hand. Im gleichen Augenblick wurde die Tür aufgestoßen. Sarah Toffin betrat den Raum.
    »Entschuldigen Sie, Mr. Abbot, daß ich so einfach hier hereinplatze, aber die Tür draußen stand offen.« Erst jetzt bemerkte Sarah Toffin John Sinclair, der im toten Winkel hinter der Eingangstür gestanden hatte.
    »Inspektor? Was machen Sie denn hier?«
    »Inspektor?« fragte William

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