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GK0094 - Doktor Tod

GK0094 - Doktor Tod

Titel: GK0094 - Doktor Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beobachtet. Ein Nachtsichtgerät machte die Dunkelheit in dem Gefängnis zum Tag.
    Dr. Tod wandte sich um. In einer Ecke stand der mit Wachs überzogene lebende Tote.
    »Geh jetzt!« zischte Dr. Tod.
    Der Tote setzte sich in Bewegung. Seine Augen, die Dr. Tod mit der roten Flüssigkeit beträufelt hatte, glühten teuflisch.
    Aber von diesen Vorgängen ahnte Jill nichts, die in dumpfer Verzweiflung in ihrem Gefängnis hockte.
    Sie hatte sich wieder beruhigt. Ihr Tränenstrom war versiegt.
    Und da hörte sie das Geräusch. Es klang wie das Knarren einer Tür.
    Jill sprang auf. Kam man ihr zu Hilfe oder…
    Wenn nur nicht diese Dunkelheit gewesen wäre.
    »Hallo?« rief Jill. »Ist dort jemand?«
    Messerscharf drang das Knarren der Tür durch die Stille.
    »So sagen Sie doch etwas. Bitte!«
    Keine Antwort.
    Jill biß sich auf die Lippen. Es war ihr unmöglich, festzustellen, aus welcher Richtung das Knarren kam.
    »Melden Sie sich doch!« rief Jill. »Ich…«
    Sie verstummte. Ein Lichtschimmer geisterte in ihr Verlies. Er drang unter dem Vorhangspalt hervor.
    Jill schöpfte Hoffnung. Ihre Augen waren auf den Vorhangsaum gerichtet, der ein Stück über dem Boden schwebte.
    Zwei Füße tauchten auf.
    Jill erschrak. Die Füße waren hell, fast weißgelb. Es sah aus, als hätte der oder die Person keine Schuhe an.
    Doch Jill sah keine Zehen.
    Was kam dort auf sie zu?
    Jill wich zurück, bis sie den gegenüberliegenden Vorhang im Rücken spürte.
    Ihre Augen waren starr auf den Lichtschimmer gerichtet.
    Der Vorhang geriet in Bewegung. Ein ratschendes Geräusch!
    Für Augenblicke sah Jill etwas blitzen.
    Ein Messer?
    Mein Gott, wenn das wahr wäre…
    Jills Gedanken zersplitterten.
    Aus dem Vorhangspalt schob sich eine Hand. Eine weiße Hand. Wie das Paar Füße.
    Es folgte ein Arm, eine Schulter – und…
    Jill zweifelte plötzlich an ihrem Verstand.
    Vor ihr stand ein Monster! Eine lebende Wachsfigur!
    Blutrot glühten die Augen in dem Gesicht. In der rechten Hand hielt die Wachsfigur ein Messer.
    Die Schneide war armlang und blitzte.
    Jill war unfähig, sich zu bewegen.
    Das Monster kam näher, hob den Arm mit dem mörderischen Messer.
    Und plötzlich begann Jill zu lachen. Schrill und gellend. Sie bekam nicht mehr mit, was sich hier abspielte. Sie hatte einen Schock bekommen, der ihre Nerven völlig aus der Bahn gerissen hatte.
    Plötzlich fuhr das Messer durch Jills linke Brust…
    ***
    »Nick, mein Gott – ich…«
    Hank stöhnte in tiefer Verzweiflung. Wie ein Schwamm saugte er das Bild, das sich seinen Augen bot, ein.
    Er hatte plötzlich das Gefühl, in einer Zentrifuge zu sitzen. Der Raum, die Türen – alles das drehte sich. Nur im Unterbewußtsein nahm er wahr, wie Nick zusammenbrach und auf der Seite liegenblieb.
    Hank schwankte.
    Mit Gewalt riß er sich zusammen, wischte sich mit dem Handrücken über die Augen.
    Weit riß der junge Mann die Augen auf.
    Das gräßliche Bild blieb!
    Nick, sein bester Freund, war tot. Das Messer steckte tief in seiner Brust.
    Er hielt den Griff mit beiden Händen umklammert. Eine schmale Blutspur lief über sein Hemd. Der Mund stand halb offen. Blutiger Schaum lag auf seinen Lippen.
    Hank näherte sich seinem Freund, ging neben ihm in die Knie.
    Behutsam drehte er Nick auf den Rücken.
    Gebrochene Augen sahen ihn an.
    Kein Zweifel, Nick war tot. Das war kein Spuk, keine Illusion, das war alles echt.
    Hanks Finger berührten das Messer.
    Dann packte er fester zu, zog die Stichwaffe mit einem Ruck aus der Brust des Toten.
    So, jetzt konnte er sich wenigstens verteidigen.
    Hank war in den letzten Sekunden ein anderer geworden. Er wußte, hier ging es um sein Leben, und er war entschlossen, es zu verteidigen.
    Hank begann sich im Kreis zu drehen. Die Türen schienen ihn höhnisch anzuglotzen, zu locken. Komm hier rein, hier ist ein Ausweg für dich. Er führt nach draußen. Er…
    Hank grub seine Fingernägel in den Handballen. Ich darf jetzt nicht durchdrehen! schrie es in ihm. Ich muß die Nerven behalten. Irgendwie werde ich schon herauskommen. Ich muß nur…
    Sein Gedankenfluß stockte.
    Deutlich sah er, wie sich die Türen öffneten. Langsam und mit knarrenden Geräuschen.
    Sie kamen Hank vor wie Höllentore. Schreckliche Geräusche drangen an seine Ohren.
    Und dann kamen die Monster!
    Sie quollen aus den Türöffnungen. Ein Alptraum wurde für Hank Wahrheit.
    Spinnenmonster mit Menschenköpfen drangen auf ihn ein, mörderische Gestalten aus dem Schattenreich, riesige

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