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GK0117 - Wenn der Werwolf heult

GK0117 - Wenn der Werwolf heult

Titel: GK0117 - Wenn der Werwolf heult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kam zurück und hatte gemordet. Das gab mir Mut. Jetzt probierte ich das Serum an völlig normalen Menschen aus. Ich hatte sie kurzerhand gekidnappt. Auch hier hatte ich Erfolge. Allerdings dauerte es bei den Gesunden etwas Enger. Erst beim dritten- oder viertenmal schlug das Serum richtig an. Aber auch sie mordeten. Nach einer Stunde jeweils setzte dann immer die Rückverwandlung ein. Die Werwölfe wurden wieder zu normalen Menschen. Sie hatten alles vergessen. Und ich war der ungekrönte König. Es ging einige Zeit gut. Die Menschen im nahen Dorf hatten Angst. Natürlich verdächtigte man die Insassen der Klinik, aber einen konkreten Beweis gab es nicht. Ja, die Leute hüteten sich sogar, die Polizei einzuschalten. Denn sogar sie hingen mit drin.«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Werden Sie gleich, Herr Oberinspektor. Aber wie sind Sie eigentlich auf meine Spur gekommen?«
    »Durch den Brief eines Küsters. Der Mann stammte aus Hawick. Soviel ich von den Dorfbewohnern gehört habe, ist er tot.«
    »Ja, er war das letzte Opfer. Er wollte wohl besonders schlau sein. Genau wie dieser Ben Strom.«
    »Wer ist das schon wieder?«
    »Ein junger Mann aus Hawick. Er suchte mich vor einigen Stunden auf und bedrohte mich mit der Waffe. Wie Sie. Nur hatte er schlechte Nerven. Ich habe unter meinem Schreibtisch ein Alarmsignal gedrückt, und dann sind zwei meiner Leute gekommen.«
    Johns Haltung spannte sich unwillkürlich. Cazalis lächelte. »Keine Angst, Herr Oberinspektor. Bei Ihnen würde der Trick nicht ziehen. Ich habe meine Chance verspielt, ich weiß es. Aber weiter. Dieser Strom wurde also von meinen Leuten überwältigt. Ich hatte diesmal allerdings nicht vor, ihn zu meinem Opfer zu machen, sondern ich wollte meinen drei speziellen Freunden eine Freude gönnen. Ich hatte drei Werwölfe. Bei diesen früheren Menschen ist das Serum so angeschlagen, daß sie für immer Werwölfe bleiben werden. Für sie gibt es kein Zurück mehr. Und Ben Strom wollte ich ihnen praktisch schenken, um sie bei Laune zu halten« Cazalis begann zu lachen.
    John Sinclair preßte die Zähne zusammen. Er mußte sich beherrschen. Diesem Mann bedeutete ein Menschenleben gar nichts. Nicht mehr als eine leere Konservendose, die man mit den Füßen aus dem Weg tritt.
    Ramon Cazalis redete weiter, »Strom überlebte. Aber nicht durch eigene Kraft, wie ich jetzt weiß. Jemand hat ihn befreit. Und wissen Sie wer?« John schüttelte den Kopf.
    »Ihre Freundin. Vivian Delano, dieses Biest. Sie wollte Ben Strom für sich haben.«
    »Wie hängt das denn zusammen?«
    Cazalis lachte. »Das müssen Sie schon selbst herausfinden. Während ich Ihnen davon erzählt habe, habe ich eine Zyankalikapsel zerbissen. Ich habe nur noch Sekunden zu leben. Denken Sie daran. Vivian Delano, sie ist – auch das Dorf – die Männer…«
    Cazalis begann plötzlich nach Luft zu schnappen. John sprang auf. Er wollte einen Arzt holen.
    »Nein«, keuchte Cazalis mit letzter Kraft. »Ich – ich weiß, was Sie vorhaben. Mir – mir nützt kein Arzt mehr. Ich…« Cazalis’ Gesicht lief blau an. Weit traten seine Augen aus den Höhlen.
    In einer Reflexbewegung riß sich der Arzt die obersten Hemdenknöpfe auf. Gleichzeitig bäumte er sich auf seinem Stuhl hoch, sackte jedoch gleich darauf wieder zusammen. Noch ein letztes verzweifeltes Luftholen, dann war es vorbei. Langsam kippte Cazalis’ Oberkörper nach vorn. Mit der Stirn fiel er auf die Schreibtischplatte.
    John Sinclair steckte seine Pistole weg. Dann schob er den toten Cazalis etwas zur Seite, um an die Schublade zu gelangen. Er zog sie auf.
    Noch zwei Spritzen fielen ihm ins Auge. Sie sahen so aus wie die, mit der er behandelt werden sollte. John nahm die Spritzen und warf sie in das Waschbecken. Er ließ das Wasser laufen, so daß die gefährliche Flüssigkeit in den Ausguß gespült wurde.
    Dann rief John die nächste Polizeidienststelle an. Er redete etwa zwanzig Minuten, bis er die Zusicherung des zuständigen Inspektors hatte, mit einer Anzahl Bereitschaftsbeamten anzurücken.
    John hatte nämlich vor, die Klinik hier unter Quarantäne zu halten, bis alles restlos geklärt war.
    Ein Verzeichnis der in der Klinik arbeitenden Ärzte fand John unter der Schreibtischunterlage. Er wählte die Nummer eines gewissen Dr. Morrow. John hoffte nur, daß Cazalis auf eigene Faust gearbeitet hatte.
    Dr. Morrow versprach, so schnell wie möglich zu kommen. Der Arzt entpuppte sich als ein mittelgroßer Mann mit einer

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