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GK0117 - Wenn der Werwolf heult

GK0117 - Wenn der Werwolf heult

Titel: GK0117 - Wenn der Werwolf heult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Werwolf keine Chance.
    Fisher taumelte schließlich zur Seite. Nur weg hier! Weg von diesem Ort des Schreckens.
    Rote Kreise tanzten vor seinen Augen. Zweige und Äste klatschten gegen sein Gesicht. Bob hatte die Axt fallen lassen. Er hatte den Mund zu einem Schrei aufgerissen, doch aus seiner Kehle drang nur ein schluchzendes Krächzen. Irgendwann knallte er mit dem Kopf gegen einen weit vorspringenden Ast.
    Etwas funkte noch in seinem Gehirn auf, dann verlor Bob Fisher das Bewußtsein. So fanden ihn seine Kollegen.
    Sie schleppten ihn zu dem inzwischen eingetroffenen Wagen der Holzfabrik.
    Ratlos standen die Männer um ihren bewußtlosen Kollegen herum. Einer hatte eine Taschenflasche Whisky bei sich. Er flößte Bob etwas von dem Alkohol über die Lippen. Der Whisky schaffte es. Er holte Bob Fisher aus der Bewußtlosigkeit zurück. »Mensch, Bob, was ist passiert?«
    Bob Fisher richtete sich auf. Schmerzhaft verzog er das Gesicht. »Was ist geschehen? Los, red schon, Bob!« Die Fragen der Kollegen stürmten auf ihn ein.
    Und der Holzfäller erzählte. Zuerst waren die Gesichter der Männer gespannt, doch dann machten sich Zweifel und Entsetzen gleichzeitig breit.
    Schließlich rannten zwei Männer los, um die Stelle zu suchen, wo alles geschehen war.
    Es dauerte einige Minuten, bis sie zurückkamen. Ihren Gesichtern sah man an, daß Bob nicht gelogen hatte.
    »Er – er hat die Bestie getötet«, sagte der eine und hatte Mühe, einen Brechreiz zu unterdrücken. »Es – es sah schrecklich aus. Ich glaube, das war der Mörder, der die neun Leute umgebracht hat.«
    Die Männer antworteten nicht. Sie blickten ihren Kollegen nur schweigend an. Und in ihren Augen stand das Grauen.
    ***
    »Oberinspektor!« Ramon Cazalis lachte auf. »Auch solche Schnüffler, wie du einer bist, können mir nicht das Wasser reichen.«
    Triumphierend starrte der verbrecherische Arzt auf den reglosen John Sinclair hinab. In einem plötzlichen Anfall von Wut wollte Cazalis den Mann von Scotland Yard in die Rippen treten, ließ es aber dann bleiben. »Du hast ja doch nichts davon«, murmelte er. Durch das Fenster fiel ein schmaler Streifen Sonnenlicht. Die Sonne stand schon tief, bald würde die Dämmerung einsetzen.
    Ramon Cazalis trat ans Fenster. Er hatte keine Eile. Seine Bewegungen waren langsam und bedacht. Dieser Sinclair war ihm sicher.
    Hinter den Vorhängen befanden sich die Laufbänder für die Rolläden.
    Cazalis zog das Band an.
    Rasselnd glitten die Rolläden nach unten. Cazalis ließ eine Spalte frei, um noch genügend sehen zu können. Cazalis hatte, bevor er die Rolläden nach unten gezogen hatte, die bewußte Spritze wieder auf den Tisch gelegt. Jetzt nahm er sie abermals an sich und hielt sie prüfend hoch. Es war gerade noch hell genug, um erkennen zu können, daß der Zylinder restlos gefüllt war. Die Flüssigkeit hatte einen leichten Stich ins Gelbliche. Sie sah harmlos aus, war aber höllisch gefährlich.
    Mit kritischem Blick prüfte Cazalis noch einmal den Inhalt. Ja, es war alles in Ordnung.
    John Sinclair lag noch immer bewegungslos am Boden. Die Betäubungsspritze hatte ihn ganz schön geschafft. Cazalis kniete sich nieder. Gekonnt hielt er die Spitze mit der teuflischen Flüssigkeit in der rechten Hand. Mit der linken Hand knöpfte er Johns Hemd auf. John Sinclair trug ein weit ausgeschnittenes Unterhemd, das einen großen Teil der Brust freiließ. Das reichte Cazalis. Er setzte die Spritze an.
    Nichts konnte John Sinclair mehr vor einem grausamen Schicksal retten…
    In diesem Augenblick klopfte es gegen die Tür. Drängend, fordernd.
    Ramon Cazalis verschluckte einen Fluch. »Ja, zum Teufel, was ist denn?«
    »Öffnen Sie, es ist etwas Schreckliches geschehen.« Cazalis stand auf. Sicher, er hätte sagen können, der Mann könne sich zum Teufel scheren, aber dann wäre Cazalis aufgefallen, hätte sich unter Umständen verdächtig gemacht.
    So erhielt John Sinclair noch eine Galgenfrist… Cazalis hatte vorher abgeschlossen. Jetzt drehte er den Schlüssel zweimal und öffnete die Tür. Das schweißüberströmte und von nacktem Entsetzen gezeichnete Gesicht eines Pflegers starrte ihn an.
    »Doktor«, preßte der Mann hervor. »Unten – unten im Keller.«
    »Was ist dort unten?« Cazalis wurde ärgerlich.
    »Eine Leiche, Doktor! Eine gräßlich zugerichtete Leiche. Das – das muß das Tier getan haben.«
    »Wer ist es denn?« schnappte Cazalis.
    »Rick Dobie, Doktor.« Der Mann schnappte nach Luft. »Wenn Sie

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