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GK0117 - Wenn der Werwolf heult

GK0117 - Wenn der Werwolf heult

Titel: GK0117 - Wenn der Werwolf heult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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selbst kommen wollen und sich die Sache ansehen. Ich glaube, wir müssen die Polizei holen.«
    »Keine Polizei«, erwiderte Cazalis scharf. Und als der Mann ihn ungläubig anstarrte, lenkte er ein. »Wenigstens vorläufig nicht.«
    »Ja, Doktor.«
    »Und jetzt gehen Sie, Mann«, sagte Cazalis. »Zu niemandem ein Wort, verstanden? Ich regele die Sache schon. Auch mit der Polizei. Wir müssen dabei behutsam zu Werke gehen. Schließlich steht der gute Ruf der Klinik auf dem Spiel. Und wenn dieser Mord – äh, diese Tat an die Öffentlichkeit dringt, verlieren wir unter Umständen beide unseren Job.« Der Pfleger nickte eifrig.
    Ramon Cazalis schlug dem Mann auf die Schulter. »Das wär’s dann wohl.«
    »Ja, Doktor. Und entschuldigen Sie nochmals, daß ich…«
    »Aber das war doch Ihre Pflicht. Ich hätte es Ihnen sehr übelgenommen, wenn Sie mir diese abscheuliche Tat nicht gemeldet hätten.«
    Der Pfleger ging beruhigt davon. Cazalis wartete noch, bis er um die nächste Biegung verschwunden war, und huschte dann wieder zurück in sein Büro. Er hatte die Tür während des Gesprächs geschlossen gehalten, daß der Pfleger keinen Blick in das Zimmer werfen konnte.
    Cazalis, dieser Teufel, hatte sich den Pfleger schon als neues Opfer ausgewählt. Nach John Sinclair.
    Der Oberinspektor lag noch immer so auf dem Boden, wie Cazalis ihn verlassen hatte.
    Cazalis hatte die Spritze, als es klopfte, wieder in seine Kitteltasche gesteckt. Jetzt holte er sie hervor. »Nun hilft dir niemand mehr, Oberinspektor.« Cazalis kicherte böse.
    Der Arm mit der Spitze näherte sich Johns zum Teil entblößter Brust.
    Da explodierte der Oberinspektor im wahrsten Sinne des Wortes.
    Mit ungeheurer Wucht fegte seine Handkante gegen den Arm mit der Spritze.
    Cazalis wurde völlig überrascht. Die Spritze flog ihm aus den Fingern, prallte gegen die Wand und zerbrach mit einem satten Geräusch auf dem Boden. Die gelbliche Flüssigkeit hinterließ überall kleine Flecken.
    John hatte viel Wucht in den Schlag gelegt. Cazalis war zurückgeworfen worden. Er lag keuchend am Boden und hielt sich den Arm.
    Aber auch der Oberinspektor war noch nicht voll da. Er war erst vor wenigen Augenblicken aus der Bewußtlosigkeit erwacht. Und dies hatte er auch nur seiner eisernen Konstitution zu verdanken.
    Ein Schwächerer wäre länger bewußtlos geblieben. John versuchte mit aller Kraft, auf die Beine zu gelangen. Noch drehte sich alles vor seinen Augen.
    Er quälte sich auf die Knie, stützte sich mit beiden Händen ab. Aber auch Cazalis erkannte, in welch einer Lage sich sein Gegner befand. Er verbiß die Schmerzen und taumelte hoch. Es mußte ihm gelingen, an seinen Schreibtisch zu kommen. Dort lagen seine und Johns Pistole.
    John Sinclair bemerkte die Absicht und hechtete vor. Seine Finger umklammerten Cazalis’ rechten Knöchel.
    Der Arzt verlor das Gleichgewicht. Er ruderte mit den Armen und fiel.
    Genau auf seinen Arm. Schmerzgebrüll hallte durch das Büro. John ließ den Knöchel nicht los. Er drehte daran, und Cazalis mußte sich zwangsläufig auf den Rücken werfen. Er trat mit dem anderen Bein nach John und traf ihn am Kopf. John Sinclair konnte nicht schnell genug ausweichen. Die Schuhsohle ratschte an seinem Ohr entlang. Es tat höllisch weh. Trotzdem ließ der Oberinspektor nicht los. Die beiden Männer kämpften verbissen. Wäre John im Vollbesitz seiner Kräfte gewesen, hätte ihm ein Mann wie Cazalis keine Schwierigkeiten bereitet. So aber wurde es ein mörderischer, mit allen Tricks geführter Kampf. Schließlich gelang es John, Cazalis auf den Boden zu drücken. Er hatte seinen rechten Unterarm gegen Cazalis’ Hals gepreßt. Vergeblich stemmte sich der Arzt gegen den Griff an.
    »Gib auf!« keuchte John. Cazalis spie ihm ins Gesicht.
    John wollte den Kopf noch wegdrehen. Es gelang ihm aber nicht. Durch diese Bewegung lockerte er unwillkürlich den Griff. Mit zwei blitzschnellen und gemeinen Kniestößen konnte sich Cazalis aus dem Würgegriff befreien.
    John Sinclair stöhnte vor Schmerz auf. Mit beiden Händen hielt er sich den Unterleib.
    Dr. Cazalis stieß ein Hohngelächter aus. Er schnellte auf die Beine. Es war ein Wunder, wieviel Kraft noch in dem Mann steckte.
    Mit Riesensätzen hetzte er auf den Schreibtisch zu, griff in die offenstehende Lade und hielt plötzlich John Sinclairs Pistole in der Hand.
    »Jetzt bist du dran!« brüllte er.
    Cazalis sprang um den Schreibtisch herum und legte auf John Sinclair an.
    Es ging um

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