GK0129 - Das Phantom von Soho
zu kümmern hatte.
Doktor Conrad war nicht anzusprechen. Er hockte auf einem Stuhl und murmelte unverständliche Worte vor sich hin.
Superintendent Powell hob die Schultern. »Wir können ihn nicht zur Rechenschaft ziehen«, sagte er. »Er wird wohl sein gesamtes Leben in dieser Anstalt verbringen müssen. Aber diesmal in einer Zelle.«
John Sinclair nickte. Er konnte einen Mann wie Doktor Conrad nicht verstehen. Doch gleichzeitig wurde ihm auch bewußt, welch eine Macht das Böse in der Welt besaß und wie schnell völlig normale Menschen in diesen tödlichen Kreislauf gelangen konnten. Er fragte sich, wie es Monty Parker gelungen sein mochte, Doktor Conrad zu beeinflussen. John Sinclair selbst hatte das Kreuz gefunden, und für ihn war es keine Frage gewesen, wer es in den Spind getan hatte.
Superintendent Powell wandte sich seinem besten Mann zu. »Kommen Sie, John«, sagte er. »Hier gibt es für uns nichts mehr zu tun.«
Sekunden später fiel die Tür hinter den beiden Männern zu. Auf dem Gang wartete Bill Conolly.
Fragend hob er die Augenbrauen.
John zuckte nur die Achseln. »Es ist erledigt, Bill«, sagte er. »Wir können den Fall zu den Akten legen. Monty Parker ist gestorben und nur noch ein Kapitel in der Kriminalchronik.«
Mit müden Schritten gingen die drei Männer den langen Gang entlang und atmeten draußen die klare, reine Winterluft in ihre Lungen.
Der Kastenwagen der Mordkommission stand vor dem Sanatorium. Als der zuständige Leiter John Sinclair eine Frage stellen wollte, winkte der Geisterjäger ab.
»Später«, sagte er nur, »später.«
Dann setzte sich John Sinclair in seinen Bentley und fuhr davon…
ENDE
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