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GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

Titel: GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denken. Diese Gewißheit ließ ihn nachts nicht schlafen, zwangsläufig hatte er London über die Ausbrüche informieren müssen. Noch hatte er grünes Licht, noch mußte er abwarten. Aber wie würden sich die Männer in London entscheiden?
    Versetzung! Dieses Wort schwebte wie ein Damoklesschwert über Bannisters Haupt. Versetzung bedeutete in der Regel Unfähigkeit und den Verlust an Verantwortung.
    Bannister dachte daran mit Schrecken. Er griff in seine linke Rocktasche, holte ein Tuch hervor und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dann wandte er sich ab und nahm wieder hinter seinem Schreibtisch Platz. Schlafen konnte er noch nicht, dafür war er viel zu aufgewühlt. Die letzten Tage hatten ihn geschafft.
    Akten lagen vor ihm auf dem Schreibtisch. Personalakten. Es ging mal wieder um Beförderungen der Aufsichtsbeamten. Früher hatte sich Bannister geweigert zuzustimmen, aber da die Personalsituation sowieso bedenklich war, hatte man ihm vom Justizministerium aus geraten, für Beförderungen grünes Licht zu geben.
    Nun ging Bannister die Namen seiner Angestellten durch. Eigentlich hatte er keinen, der dafür in Frage kam. Vielleicht McGivern, Oberaufseher und Bannisters Vertrauter. McGivern trug ihm immer gewisse Sachen zu, die sich irgendwann mal verwerten ließen. Aber ein Aufstieg für McGivern bedeutete in seiner Position schon eine Versetzung in die Verwaltung, und dann war Schluß mit den Spitzeldiensten. Nein, also kam McGivern auch nicht in Frage.
    Das Schrillen des Telefons riß Frederick K. Bannister aus seinen Gedanken.
    Seine langen Geierfinger krallten sich um den Hörer.
    »Ja.«
    »Sind Sie es, Sir?« hörte er eine Männerstimme.
    »Ja, zum Henker.«
    »Entschuldigen Sie den Anruf, Sir. Hier spricht Doktor Murdock. In Scranton sind einige schreckliche Dinge passiert.«
    »Und? Was haben die mit unserem Zuchthaus zu tun?«
    »Eigentlich nichts. Aber vor einer Viertelstunde etwa ist eine grünliche Bestie im Dorf aufgetaucht und hat gewütet…«
    Frederick K. Bannister holte tief Luft. »Sagen Sie mal, Doktor, sind Sie betrunken?«
    »Nein, Sir, ich war selten so nüchtern.«
    Jetzt schlug Bannister mit der Faust auf den Tisch. »Und weshalb erzählen Sie mir dann diesen hirnverbrannten Unsinn?«
    »Weil es Tatsachen sind.«
    »Waren Sie dabei?«
    »Nicht direkt. Ich…«
    »Mann, hören Sie auf, Doktor. Wenn Sie mich noch einmal belästigen, werde ich disziplinarisch gegen Sie vorgehen, Murdock. Sie sind wohl wahnsinnig geworden?«
    »Sir, ich…«
    »Ach hören Sie auf. Gute Nacht, Doktor.« Wütend knallte der Zuchthausdirektor den Hörer auf die Gabel. »Der gehört selbst in eine Klinik«, knurrte er. »Langsam habe ich das Gefühl, nur noch von Idioten umgeben zu sein.«
    Es klopfte.
    Auf Bannisters ›Herein‹ betrat der Nachtdienstleiter das Büro und meldete, daß keine besonderen Vorkommnisse vorlagen Bannister nickte gnädig und entließ den Mann. »Auch einer, der nur auf seine Pension wartet«, murmelte er verbissen und zündete sich ein schwarzes Zigarillo an.
    Er hatte soeben den ersten Zug getan, als abermals das Telefon klingelte.
    Mit einem Fluch auf den Lippen legte Bannister das Zigarillo in den Aschenbecher. »Wenn das wieder dieser Murdock ist, dann kann er was erleben.«
    Bannister griff nach dem Hörer. »Ja, Bannister!« bellte er in die Muschel.
    Keine Reaktion.
    »Zum Teufel, wer ist das denn?«
    Plötzlich vernahm der Zuchthausdirektor ein leises Kichern. Und dann sagte eine Stimme. »Auch deine Stunden sind gezählt, Bannister. Denk daran Du hast hier lange genug Unsinn gemacht. Die Mächte der Hölle werden dich killen!«
    »Wer – wer sind Sie?« keuchte Bannister, dem plötzlich der kalte Angstschweiß auf der Stirn stand.
    »Das spielt keine Rolle mein Freund. Ich werde auf meine Chance lauern. Die Weichen sind schon gestellt. Denk an die drei Ausbrecher. Ich habe sie aus den Zellen geholt, und du kannst mir glauben, daß ich auch dich bekomme, wann immer ich will!«
    Der Zuchthausdirektor atmete schwer. Er konnte nicht vermeiden, daß ihm eine Gänsehaut über den Rücken lief. Diese Stimme klang so grausam, so kalt und so bestimmt, daß ihn die Angst packte. Seine rechte Hand hatte sich um den Hörer gekrallt, und ohne es zu merken, hatte sich Bannister in die Unterlippe gebissen. Ein winziger Blutstropfen rann an seinem Kinn entlang.
    »Was wollen Sie?« keuchte Bannister. »So sagen Sie mir, wer Sie sind. Ich…«
    Bannister sprach nicht weiter. Aus dem

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