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GK0196 - Die Spinnen-Königin

GK0196 - Die Spinnen-Königin

Titel: GK0196 - Die Spinnen-Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Messe waren nicht mehr zu halten. Kopflos rannten sie auf Deck.
    Es gab ein ungeheures Durcheinander.
    Schwimmwesten wurden verteilt. Manche Passagiere sprangen kurzerhand in die eiskalten Fluten der Themse. Andere wiederum wurden von den Polizisten an Bord der Rettungsboote geschafft.
    Die größte Aktion der Londoner Flußpolizei lief auf vollen Touren.
    Plötzlich war Suko neben John. Sein Körper war mit Schaum bespritzt, aber Suko lachte.
    »Wir müssen Madame Wu haben!« schrie John seinem chinesischen Freund zu.
    »Und wo ist sie?«
    »Sie hat sich in eine Spinne verwandelt. Wahrscheinlich ist sie unter Deck gekrochen. Ich muß sie kriegen.«
    John und Suko hatten sich der immer noch offenstehenden Luke genähert. Plötzlich tauchte der Kopf eines Spinnenmonsters auf.
    Suko feuerte.
    Der Brandsatz traf den Schädel des Monsters. Augenblicklich ging er in Flammen auf.
    Das Spinnenmonster kippte zurück und hauchte im Bauch des Schiffes sein Leben aus.
    Es war der letzte der beiden Fletcher-Brüder.
    John deutete auf die Luke. »Da müssen wir rein!«
    Suko nickte. »Okay, worauf warten wir noch?«
    In der nächsten Sekunde sprangen die beiden Männer in die Tiefe…
    ***
    John Sinclair und Suko landeten neben der Leiche des Spinnenmannes. Das Feuer hatte ganze Arbeit geleistet. Von dem entstellten Körper war nur noch Asche übriggeblieben.
    Es war finster wie in einem Tunnel. Beide - John und Suko - hielten ihre Waffen schußbereit. Vom Deck her drang der Stimmenlärm nur noch schwach zu ihnen herunter. Dafür quollen dicke Rauchschwaden durch die offene Luke und reizten die Schleimhäute.
    Suko stieß seinen Freund an. »Ich habe eine Lampe!«
    Sekunden später schnitt der Lichtspeer durch die Dunkelheit.
    Die beiden sahen sich um. Sie befanden sich in einem Lagerraum. Kisten nahmen die Hälfte des Platzes ein. Die meisten waren mit Metallbändern gesichert worden. Der Staub lag fingerdick.
    Von den Spinnen sahen sie nichts, obwohl Suko gründlich den Boden ableuchtete.
    »Wie viele Kugeln hast du noch?« erkundigte sich John Sinclair besorgt.
    »Eine.«
    »Verdammt, ich auch.«
    Suko lachte. »Das sind immerhin zwei. Was wollen wir mehr?« Der Chinese hatte seinen Humor nicht verloren. Er schwenkte den Arm mit der Taschenlampe.
    »Da ist eine Tür«, sagte John.
    Das Wort Tür war übertrieben. Es gab nur einen schmalen Durchlaß zwischen zwei Kistenstapeln. Höchstwahrscheinlich führte er in den nächsten Raum.
    Suko leuchtete die Dunkelheit hinter dem Durchlaß aus. Spinnweben hingen von der Decke und zitterten im grellen Licht. Suko übernahm die Führung. Er schob seinen breiten Körper durch die schmale Öffnung.
    John folgte dem Chinesen auf dem Fuß. Der Geisterjäger hielt die Waffe mit dem klobigen Lauf schußbereit in der Hand. Er fühlte, wie die Spannung in ihm hochkroch. Die Entscheidung stand dicht bevor, das wußte er. Schweiß glitzerte auf seiner Stirn.
    Der Raum, den sie betreten hatten, war leer. Wenigstens sah das im ersten Augenblick so aus. Doch dann fiel das Licht der Lampe auf einen Tisch.
    Dort stand sie.
    Die Spinne aus Jade!
    John ergriff Sukos Arm. »Das ist sie«, hauchte der Oberinspektor.
    »Wer?«
    »Madame Wu. Sie ist die Spinne. Jetzt entkommt sie uns nicht mehr.«
    John Sinclair schob sich an Suko vorbei, um als erster den Tisch zu erreichen.
    Plötzlich hörte er ein dumpfes Geräusch und einen erstickten Schmerzensschrei.
    John kreiselte herum.
    Suko! Er wälzte sich am Boden. Jemand hatte ihm eine Holzlatte über den Schädel geschlagen. Und dieser Jemand war niemand anderer als Chuck Manners.
    Der letzte Spinnenmann!
    Er war noch übriggeblieben und versuchte nun, das Leben seiner Königin zu retten.
    Er griff an.
    Mit beiden Klauen hatte er die Holzlatte gepackt, zielte damit nach John Sinclairs Kopf.
    Der Geisterjäger duckte sich.
    Die Latte pfiff über seinen Kopf hinweg, und das Spinnenmonster taumelte von der Wucht des Schlages getragen auf John Sinclair zu.
    Der Geisterjäger feuerte.
    Fauchend jagte der Brandsatz aus dem Lauf und traf die Körpermitte des gefährlichen Spinnenmonsters.
    Es war wieder das gleiche Spiel. Im Nu stand der Mann in Flammen. Er schrie und brüllte, daß John Sinclair eine Gänsehaut über den Kücken lief.
    Torkelnd lief das Spinnenmonster durch den Raum. Es prallte gegen die Wand, versuchte irgendwo Halt zu finden, rutschte jedoch ab und wand sich auf dem Boden.
    Chuck Manners konnte niemand mehr helfen.
    Er starb.
    Gespenstisch

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