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GK0196 - Die Spinnen-Königin

GK0196 - Die Spinnen-Königin

Titel: GK0196 - Die Spinnen-Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aller Hast die Treppe zur Brücke hinaufrennen. Was er dort oben rief, konnte Crawford nicht verstehen.
    Der Chief-Sergeant packte die erstbeste Waffe, die ihm in die Finger geriet.
    Es war eine Pistole. Sie hatte einen klobigen Lauf und war mit Brandsätzen geladen.
    Mit der Waffe in der Hand wirbelte Chief-Sergeant Crawford herum.
    Das Monster hatte sich aufgerichtet. Die Augen in dem häßlichen Spinnenkopf glühten ihn an.
    Da feuerte Crawford.
    Es gab ein pfeifendes Geräusch, als das Geschoß den klobigen Lauf verließ und das Spinnenmonster in der Körpermitte traf. Wie eine Rakete bohrte es sich durch die Kleidung, und innerhalb des nächsten Atemzuges entzündete sich der Brandsatz.
    Im Nu stand das Monster in Flammen. Funken stoben auf. Es knatterte und prasselte.
    Chief-Sergeant Crawford stand wie gebannt auf dem Fleck, die Waffe nach wie vor schußbereit in der Hand. Miller hielt sich in der offenen Tür an der Brücke auf. Er hatte die Hände verkrampft und beobachtete das gräßliche Geschöpf.
    Das Spinnenmonster torkelte zurück. Wild schlug es mit den knöchernen Armen um sich und versuchte vergeblich, das Feuer zu löschen, das sich immer weiter fraß.
    Dann stieß der Spinnenmann gegen die Reling, bekam das Übergewicht und fiel in die Fluten.
    Es war schon vernichtet, als das Wasser über ihm zusammenschlug.
    Crawford drehte sich langsam um. Er starrte Miller, seinen Kollegen an. Dann ging er mit staksigen Schritten auf die Treppe zu. Zwei Stufen vor Miller blieb er stehen.
    »War es ein Traum?« flüsterte der Chief-Sergeant.
    »Nein«, krächzte Miller. Er gab den Weg frei.
    Mit blassen Gesichtern sahen ihm die anderen Kollegen entgegen. Crawford ließ sich auf einen Drehstuhl fallen. »Ein Monster in der Themse«, flüsterte er. »Es war das Spinnenmonster, von dem die Zeitungen am Montag geschrieben haben. Unfaßbar.«
    Felder hatte seine Kabine verlassen. »Wir sollten Verstärkung holen«, sagte er. »Vielleicht sind noch mehr von diesen Untieren da.«
    »Das glaubt uns kein Mensch«, flüsterte Crawford.
    Thompson drückte den Hebel wieder hoch. Langsam nahm das Boot Fahrt auf. »Es hat wohl keinen Zweck, daß wir eine Suchaktion starten. In dieser Suppe sieht sowieso niemand etwas.«
    »Ja, das stimmt auch«, meinte Crawford. »Aber wie ist so was möglich? Ich kann das nicht begreifen. Ich…«
    Miller, der sich wieder dem Radarschirm zugewandt hatte, rief plötzlich.
    »Da ist was!«
    »Wo?«
    »Auf dem Schirm. Muß ein großer Kahn sein. Etwa eine halbe Meile voraus. Hält genau auf uns zu!«
    Crawford sprang auf. »Jetzt um diese Zeit?«
    Miller hob nur die Schultern.
    Hastig beugte sich Crawford über die Konsole.
    Miller hatte recht gehabt. Jetzt sah auch er den Punkt, der sich mit ständiger Gleichmäßigkeit auf das Patrouillenboot zubewegte.
    »Mensch, sind die denn wahnsinnig, bei diesem Wetter zu fahren!« schrie der Chief-Sergeant. »Thompson?«
    »Sir?«
    »Zwei Strich backbord.«
    »Aye, aye, Sir.«
    »Habe keine Lust, von dem Pott gerammt zu werden«, rief Crawford. Er starrte durch die große Scheibe. »Es wird bald aus der Brühe auftauchen«, murmelte er mehr zu sich selbst.
    Und dann sahen sie den gewaltigen Schatten. Riesengroß, kam er ihnen vor.
    Wie eine Hauswand wuchs er aus den Nebelwolken.
    »Das ist er!« rief Miller. »Verdammt, der hat ja kaum Positionsleuchten. Wir müssen ihn stoppen!«
    Das Signalhorn des Polizeibootes röhrte auf.
    Crawford verließ die Brücke. Er hatte sich ein Megaphon unter den Arm geklemmt.
    Immer näher schob sich das Schiff. Der Chief-Sergeant konnte schemenhaft die Deckaufbauten erkennen.
    »Stoppen Sie!« brüllte er in das Megaphon. »Alle Maschinen stopp! Sofort!«
    Keine Reaktion!
    Wieder brüllte Crawford seinen Befehl. Der Scheinwerfer des Polizeibootes knallte seinen Lichtkegel gegen die Bordwand des Hausbootes. Und dann sah Crawford den Mann. Er balancierte wie ein Tänzer auf der Reling, hatte seine Hände gegen den Mund gelegt und brüllte: »Feuer! Wir brauchen Brandpistolen!«
    Crawford reagierte wie ein gut geölter Automat. Die Erinnerung an den Tod des Spinnenmonsters steckte noch zu tief in ihm und ließ ihn genau das Richtige tun.
    Er riß die Tür zum Waffenarsenal auf und schnappte sich die mit Brandsätzen geladenen Pistolen.
    Miller, der zweite Mann auf dem Boot, hatte ebenfalls phantastisch reagiert. Er hatte genau wie Crawford die Brücke verlassen und schleuderte lange Taue mit Enterhaken über die Reling des

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