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GK0196 - Die Spinnen-Königin

GK0196 - Die Spinnen-Königin

Titel: GK0196 - Die Spinnen-Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unterbrach Chuck seinen Kollegen. »Aber was anderes - hast du heute abend was vor?«
    »Eigentlich ja.«
    »Schade. Ich hatte gedacht, du könntest vorbeikommen.«
    »Liegt denn was Besonderes an?«
    »Nein, aber ich wollte ganz gern mal mit dir reden. Über einige Dinge, die mir widerfahren sind und mit denen ich nicht fertig werde.«
    »Sind die denn so wichtig?« wollte Lund wissen.
    »Für mich schon.«
    »Okay, dann komme ich. Allerdings muß ich die Puppe dann mitbringen. Du, sag mal, soll ich zusehen, daß ich noch eine zweite aufgabele?«
    »Nicht nötig, Larry.«
    »Wie du willst. Dann sagen wir mal, gegen zwanzig Uhr bin ich bei dir. Abgemacht?«
    »Phantastisch.«
    Die beiden Männer legten auf. Larry Lund hatte auch keine Lust, noch etwas zu tun. Er legte die Beine auf den Schreibtisch und blickte aus dem Fenster. Er war gespannt, was ihm Chuck auf die Nase binden wollte. Es mußte schon etwas Außergewöhnliches sein, denn Chuck hatte ziemlich geheimnisvoll getan.
    Und darin sollte sich Larry Lund nicht geirrt haben…
    ***
    Chuck Manners hatte kaum den Hörer aufgelegt, da bereute er die Einladung auch schon. Er fühlte sich gar nicht so recht in Form, um Gäste empfangen zu können, und er wußte aus Erfahrung, daß Larry Lund zu denjenigen Leuten gehörte, die immer als letzte eine Party oder eine Kneipe verließen.
    Chuck Manners hockte auf einem der alten braunen Kunstledersessel, hatte den Kopf in beide Hände gestützt und starrte vor sich hin. Er war von der Telefonzelle aus sofort nach Hause gefahren und hatte einen Bourbon getrunken.
    Der Alkohol hatte ihm auch nicht geholfen. Die Kopfschmerzen waren nicht verschwunden. Aber es waren keine normalen Schmerzen. Sie erinnerten ihn vielmehr an ein stetiges Brausen, das den gesamten Schädel erfaßte.
    »O verdammt!« fluchte Manners und griff nach einem Tablettenröhrchen. Er ließ eine rote Pille auf seine Handfläche rollen und schluckte die Medizin dann. Mit einem Schluck Wasser spülte er nach. Wie ein alter Mann ging er an den Barschrank und besah sich das Flaschenpotential. Viel war es nicht, aber für Lund würde es schon reichen. Daß Larry seine neueste Flamme mitbringen wollte, paßte Manners nicht. Er hatte sich aber nicht getraut, seinem Kollegen dies am Telefon zu sagen.
    Manners ging in die Küche und braute sich einen Kaffee. Während der Kaffee aus der Maschine in die Kanne tropfte, blickte Chuck aus dem Fenster.
    Drei Stockwerke tiefer sah er die Straße. Es war schon dunkel geworden, und die Lichter der Fahrzeuge warfen lange, helle Streifen auf die Fahrbahn.
    Die beiden Kneipen gegenüber hatten ihre Leuchtreklame aufflackern lassen. Die Lokale unterschieden sich wie Tag und Nacht. Ein Schuppen war eine normale Bierpinte, der zweite jedoch ein Bums, der den Namen NIGHT-CLUB nicht im entferntesten verdiente, obwohl dort ein paar abgewrackte Stripperinnen ihre Künste vorführten. Manners war einmal in dem Laden gewesen. Gegen die Ausstattung dort war seine Wohnungseinrichtung direkt Gold wert.
    Wie an jedem Abend sah Manners einige lüsterne Knaben im Eingang der Bar verschwinden. Über der Tür an der Hauswand hing ein Plakat. Es zeigte ein nacktes Mädchen in eindeutiger Pose. Angestrahlt wurde das Plakat von zwei roten Scheinwerfern.
    Der Kaffee war fertig. Sein würziges Aroma durchzog die Küche. Als Manners sich eine Tasse vollschenkte, sah er, daß seine Hände zitterten. Er vergoß sogar Kaffee, während er die Tasse zum Mund führte. Manners klopfte sich ein Stäbchen aus der Packung und rauchte. Den heißen Kaffee trank er in langsamen Schlucken.
    Eine Stunde war seit seinem Anruf im Amt vergangen. Nicht mehr lange, dann würde Larry eintreffen.
    Die Kopfschmerzen waren etwas zurückgegangen - oder besser gesagt, sie hatten sich verteilt. Denn jetzt spürte Chuck Manners das Ziehen im gesamten Körper. Es war ein schreckliches Gefühl, und Manners schien es, als hätte man heißes Blei in seine Adern gegossen.
    »Mist«, stöhnte er, »was ist nur mit mir los?«
    Noch nie hatte er so etwas erlebt. Er war zwar schon mehr als einmal krank gewesen, aber mehr als eine Grippe hatte er nie gehabt. Diese Schmerzen waren auch anders, nicht mit Worten zu erklären.
    Widerwillig stand Chuck Manners auf und holte sich ein medizinisches Lexikon aus dem Bücherregal. Er suchte nach dem Grund der Schmerzen, fand aber nichts.
    Enttäuscht legte er das Lexikon zur Seite.
    Jede Bewegung bereitete ihm Mühe. Die Haut auf seinem Gesicht

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