Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0196 - Die Spinnen-Königin

GK0196 - Die Spinnen-Königin

Titel: GK0196 - Die Spinnen-Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
noch aushalten können. Oder?«
    »Schwer, Larry-Darling.«
    »Dann denk an deinen geschiedenen Mann.«
    »Du bist gemein, Larry.«
    Nelly legte wieder beide Arme um Larry Lund. Sie wollte ihn völlig in Beschlag nehmen. Sie hockte mit angezogenen Beinen auf der Couch. Das Kleid war sehr weit hochgerutscht. Nelly trug Strümpfe. Die schwarzen Strapse kontrastierten verführerisch mit dem weißen Fleisch der Schenkel. Larry merkte, wie ihm das Blut in den Kopf stieg. Auch sein Herzschlag hatte sich beschleunigt. Beides Zeichen, daß er drauf und dran war, seine guten Vorsätze zu vergessen.
    Nelly saß so, daß sie die Tür sehen konnte. Und sie bemerkte auch, wie diese aufgestoßen wurde.
    »Er kommt«, sagte sie, »er…«
    Sie sprach nicht weiter. Denn plötzlich packte sie das kalte Grauen.
    Nelly schrie. Schrie wie noch nie in ihrem Leben.
    Angst, Panik, Entsetzen vereinigten sich bei ihr zu einem mörderischen Trauma, das sie wie eine riesige Woge überschwemmte.
    »Larry!« gellte ihr Schrei.
    Ihre Hände krallten sich in Larry Lunds Kleidung. Schreiend drückte sie ihre Stirn gegen das Rückenpolster der Couch.
    Auch Larry Lund war geschockt.
    Er starrte den Spinnenmann an wie einen Geist.
    Es war so unvorstellbar, daß Larry Lund an einen schlechten Scherz seines Freundes glaubte.
    Manners trug noch dieselbe Kleidung. Die Hose, das karierte Hemd - und dann der Spinnenkopf.
    Es war unbeschreiblich.
    Larry Lund mußte erst einmal tief Atem holen, ehe er weitersprechen konnte.
    »Das… das geht doch zu weit, Chuck«, sagte er. »Okay, wenn es ein Scherz sein soll, der ist dir fabelhaft gelungen. Aber jetzt…«
    Larry stockte.
    Chuck Manners hatte sich in Bewegung gesetzt. Zielstrebig steuerte er auf die beiden Menschen zu. Die Arme hielt er vorgestreckt. Die Finger bewegten sich nervös wie die Fühler eines Insekts.
    »Ich will dich küssen, Larry!« zischte das Spinnenmonster. »Komm zu mir, die Königin wartet!«
    »Du bist verrückt!« schrie Lund. Er sprang von der Couch und riß die wimmernde Nelly zu Boden. »Hau ab!« brüllte er ihr zu.
    Wie ein Tier kroch Nelly davon.
    Larry Lund sah die Blumenvase, die neben dem Tisch auf einem kleinen Hocker stand. Sie war aus Glas, ziemlich schwer, dabei aber äußerst handlich.
    Larry packte die Vase. »Wenn du nicht stehenbleibst, Chuck, haue ich dir die Vase über den Schädel.«
    Chuck Manners ließ sich nicht beeindrucken. Unbeirrbar schob er sich auf Larry zu.
    »Den Kuß!« zischelte er. »Ich will dir den Spinnenkuß geben.« Während dieser Worte sah er seinen Kollegen mit den Facettenaugen starr an.
    Da schlug Lund zu.
    Weit hatte er ausgeholt und drosch die Vase in die häßliche Spinnenvisage seines Kollegen Chuck.
    Es gab ein hohl klingendes Geräusch. Im nächsten Augenblick zerplatzte die Vase in tausend Splitter, die glitzernd auf den Boden regneten. Larry Lund hielt nur noch den gläsernen Fuß in der Hand. Für einen Augenblick starrte er völlig perplex auf den Vasenrest. Dabei achtete er zwangsläufig nicht auf Chuck Manners.
    Wie ein Hammerschlag traf ihn Manners' Faust seitlich am Kinn.
    Larry Lund flog auf die Couch, die in allen Fugen ächzte. Zum Glück war er weich gefallen, sah auch sofort wieder klar, und ehe der Spinnenmann zum zweitenmal angreifen konnte, hatte Lund ein Kissen geschnappt und es dem Monster mitten in die Fratze geschleudert.
    Diese Gegenwehr reichte Lund, um etwas Zeit zu gewinnen.
    Er rollte sich von der Couch, kroch so schnell es ging am Tisch vorbei, sprang hoch und hetzte in Richtung Tür.
    Ausgerechnet Nelly lag ihm im Weg.
    Das Girl war ohnmächtig geworden. Es hatte die Schrecken nicht verkraftet.
    Larry stolperte, fiel gegen die offenstehende Tür und schlug sie mit seinem Körpergewicht zu. Ehe er sie jedoch wieder aufreißen konnte, war Manners da. Er packte Lund an den Hüften, hob ihn mühelos hoch und warf ihn gegen den Schrank.
    Das Möbelstück war schon alt und hatte eine Glasscheibe. Splitternd ging sie entzwei. Tassen und Zierstücke, die auf den Regelbrettern hinter der Scheibe standen, fielen um. Ein Glassplitter drang durch Lunds Jackett und bohrte sich in seinen Arm.
    Larry spürte den Schmerz gar nicht. Sein Handeln war nur noch vom reinen Überlebenswillen diktiert. Und er tat instinktiv genau das Richtige.
    Er warf sich herum, riß den rechten Fuß hoch und trat Manners in den Leib.
    Der harte Stoß schleuderte Chuck zurück. Mit den Armen rudernd, versuchte er das Gleichgewicht zu

Weitere Kostenlose Bücher