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GK047 - Die Höllenbrut

GK047 - Die Höllenbrut

Titel: GK047 - Die Höllenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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unruhigen, gespenstischen Schein.
    In der Mitte dieses Raumes stand eine Art Altar. Ein faustgroßer Stein lag in einer goldenen Schale. Ein milchiges Licht ging von ihm aus. Die sieben Hexen schienen diesen seltsamen Stein sehr zu verehren. Welche Bewandtnis es damit hatte, war von den Hexen aus Vickys Gedächtnis ausgelöscht worden, sie wusste es nicht mehr, obwohl sie Professor Davies davon sprechen gehört hatte.
    Kalt war die Wand, an der das nackte Mädchen hing. Kalt und nass.
    Sie war allein.
    Doch plötzlich erschreckte sie ein Fauchen, Schnaufen und Keuchen. Die wilde Hexenhorde kam von irgendwoher zurück. Die grausamen Weiber stießen grelle Schreie aus, sprangen von ihren glühenden Besen und kamen nun auf das entsetzte Mädchen zu.
    Vicky zitterte am ganzen Körper.
    »Nicht schon wieder!«, schrie sie den verfluchten Hexen entgegen. Sie wand sich verzweifelt, wollte nicht schon wieder furchtbar gequält werden.
    Schrill lachten die Hexen auf.
    »Wer mit einem Ballard befreundet ist, wird von uns genauso gehasst wie Ballard selbst!«, kreischten die Hexen.
    Diesmal zogen sie alle schrecklichen Register, über die sie verfügten.
    Sie verwandelten sich vor den entsetzten Augen des Mädchens in Werwölfe, Vampire, Skelette, schaurige Monster, wie sie noch kein Mensch gesehen hatte.
    Mit unzähligen Armen, mit mehreren Mäulern, in denen grässlich scharfe Zähne blitzten, mit etlichen Beinen, die auch als Hände verwendet werden konnten, wie bei den Affen.
    Knurrend und fauchend näherte sich diese scheußliche Höllenbrut dem nackten Mädchen, das in dieser Sekunde von entsetzlichen Ängsten geplagt wurde.
    Scharfe Krallen rissen Vickys Haut auf.
    Spitze Vampirzähne gruben sich in ihren Hals. Sie schrie verzweifelt auf, während ihr heißes Blut aus der Halsschlagader in das geifernde Maul des Vampirs spritzte.
    Werwölfe bissen das Mädchen in die Schenkel…
    Vicky schrie fürchterlich, doch niemand kam ihr zu Hilfe.
    Die Ungeheuer wüteten grauenvoll…
    ***
    »Der Zugang zu dem Labyrinth ist vor vielen Jahren zugemauert worden«, sagte Professor Davies, als sie in den Keller des alten Rathauses, das man in ein Museum umgewandelt hatte, hinunter stiegen. Seine Stimme hallte von den Wänden wider.
    Tony hatte sich mit einer Spitzhacke ausgerüstet. In seiner Schulterhalfter steckte seine Dienstpistole. Er hatte sie mit geweihten Silberkugeln geladen.
    Professor Davies hatte ihm dringend dazu geraten. Zwar konnte man die Hexen damit nicht töten, aber man konnte sie sich wenigstens kurze Zeit vom Leib halten. Das konnte unter Umständen noch sehr wichtig werden.
    Aufgeregt ging Tony Ballard neben dem Professor den finsteren Kellergang entlang. Mörtel knirschte unter ihren Schuhen.
    Immer wieder warf Edgar Davies einen Blick auf den Plan, den er angefertigt hatte. Schließlich langten sie bei einer Mauer an.
    »Hier muss es sein, Inspektor.«
    Tony bewunderte den alten Mann. Davies hatte mehr Mut als so mancher junge Kerl.
    Ballard warf ebenfalls einen Blick auf den seltsam wirren Plan in Davies’ Händen. Der Professor hatte diese Mauer auf dem Papier mit einem grünen Filzschreiber markiert. Dahinter erstreckte sich jenes Labyrinth, von dem er gesprochen hatte. Ein roter Strich kennzeichnete jenen Gang, den sie gehen mussten.
    Alle anderen Gänge führten wahrscheinlich in den Tod, denn wenn man sich hier unten verirrte, fand man wohl kaum mehr zurück.
    »Gehen Sie zur Seite, Professor!«, sagte Tony aufgeregt. Er schwang die Spitzhacke hoch und schlug kraftvoll gegen die dicke Ziegelwand. Es war erstaunlich, wie schnell er sich wieder erholt hatte. Keine Schmerzen peinigten ihn jetzt mehr. Die verfluchten Hexen schienen keine Gewalt mehr über ihn zu haben.
    Immer wieder schlug er mit der Hacke zu.
    Zwanzig Minuten später hatte er es geschafft.
    Sie kletterten über einen Ziegelberg auf die dunkle Öffnung zu, die nun vor ihnen gähnte. Tony ließ die Spitzhacke zurück. Er brauchte sie jetzt wohl nicht mehr.
    Er schlüpfte als Erster durch das Loch, das er in die Mauer geschlagen hatte. Mit dem Ärmel wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Dann wandte er sich um, um Professor Davies durch das Loch in der Mauer zu helfen.
    Es roch muffig hier in diesem Gang.
    Es war auf eine seltsame Art kalt, und es war auf eine seltsame Art finster.
    Man konnte aber alles sehen. Professor Davies vermochte sogar seine Aufzeichnungen zu lesen.
    Sie gingen mit angespannten Nerven den Korridor entlang. Schon

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