GK047 - Die Höllenbrut
Würgegriff mehr an seiner Kehle. Er war gerettet – schien es.
Mühsam richtete er sich auf. Wankend stand er da und starrte auf die leblos zu seinen Füßen liegenden Hexen.
Hastig griff er in die Tasche und holte ein Springmesser hervor. Klickend schnappte die lange, schlanke Klinge auf. Er wandte sich dem Lebensstein der Hexen zu.
Nun musste er es tun.
»Vorsicht, Tony!«, hörte er plötzlich Vickys Stimme. Sie war zu sich gekommen und hatte gesehen, wie sich eine der Hexen erhob und an Ballard heranschlich.
Er wirbelte entsetzt herum.
Die Hexe stieß ein gellendes Gelächter aus.
»Wir haben dir gesagt, dass du uns nicht töten kannst, Anthony Ballard!«
Sie stürzte sich auf ihn.
Er rammte ihr das Messer tief in die Brust. Schwarzes Blut quoll aus der Wunde. Ein Tropfen davon geriet auf seine Hand und verätzte seine Haut.
Die Hexe versetzte ihm einen wilden Stoß. Er ließ sein Messer nicht los, riss es ihr aus der Brust, und die Wunde schloss sich sofort wieder.
Nun schlug sie mit ihren Krallen nach ihm. Er duckte nach unten weg. Ihr Hieb fegte über seinen Kopf hinweg. Von unten stieß er nach ihrem Bauch. Das Messer schlitzte ihr Kleid auf. Sie fletschte die blitzweißen Zähne und riss ihm mit ihren mörderischen Krallen tiefe Wunden in den rechten Oberarm.
Ein heiserer Schmerzensschrei entrang sich seiner Kehle.
Die anderen Hexen kamen zu sich. Die Verletzungen, die ihnen die Silberkugeln zugefügt hatten, waren nicht mehr vorhanden.
Kreischend kamen sie in wilder Hast auf Tony Ballard zugeflogen. Er wich entsetzt zurück, wehrte ihre gewaltigen Hiebe ab, schleuderte die angreifenden Satansbräute immer wieder von sich, wurde von ihnen aber unaufhörlich zurückgetrieben.
Da stieß er mit der Hüfte gegen den Altar.
Der glühende Stein der Hexen befand sich unmittelbar hinter ihm. Das war die Chance, auf die er gewartet hatte.
Tony reagierte augenblicklich.
Blitzschnell ließ er die Klinge seines Messers über seine Handfläche fetzen. Ein glühender Schmerz durchfuhr seinen Arm. Blut quoll sofort aus der tiefen Schnittwunde. Tony warf sich in rasender Eile auf den leuchtenden Stein. Als seine Hand den Stein berührte, fuhr ihm eine eisige Kälte in die Glieder. Schlagartig war sein Körper so kalt, dass er erstarrte.
Es zischte und brodelte unter der Hand, die er verbissen auf den Stein presste.
Die Hexen stimmten ein klagendes Geheul an. Sie vermochten ihn nicht mehr anzugreifen. Sie wichen vor ihm zurück, schrieen entsetzt durcheinander, verwandelten sich in Grauen erregender Folge in furchtbare Schauergestalten, drängten sich immer dichter aneinander, zitterten und schrieen gellend.
Da war plötzlich ein wahnsinniges Dröhnen zu hören.
Die Hexen fielen verzweifelt und mit angstverzerrten Gesichtern auf die Knie.
Sie wurden von einer unsichtbaren Faust hochgerissen und in der Luft durcheinander gewirbelt.
Sie stießen unbeschreibliche Laute aus. Und sie schmolzen mehr und mehr zu einer großen, kreischende Laute ausstoßenden Kugel zusammen.
Immer stärker wuchsen und schmolzen ihre Körper zusammen, bis sie nichts mehr von menschlichen Gestalten an sich hatten.
Und plötzlich sausten sie raketengleich nach oben. Die mächtige Kugel durchstieß die Decke des unterirdischen Raumes. Gestein prasselte herab. Erdreich donnerte herunter. Ein blauer Himmel wurde sichtbar. Sonnenlicht flutete in den Raum, in dem sich all diese schrecklichen Dinge abgespielt hatten.
Die Kugel flog dem azurblauen Himmel entgegen und entschwand schon sehr bald Tony Billards Augen.
Die eisige Starre löste sich von ihm. Er nahm die Hand von dem Stein, der nicht mehr glühte und auch nicht mehr weiß, sondern schwarz war.
Erstaunt stellte er fest, dass seine Handfläche keine Schnittwunde aufwies. Auch die anderen Verletzungen, die ihm die Hexen zugefügt hatten, waren nicht mehr zu sehen und – zum ersten Mal – auch nicht zu spüren. Frisch, erlöst und frei fühlte sich Tony Ballard.
Besorgt wandte er sich nach Vicky um.
Sie hing immer noch nackt an dem eisernen Ring. An Armen und Beinen gefesselt. Aber unverletzt – auch sie.
Hastig lief er zu ihr, um sie zu befreien.
Weinend vor Glück fiel sie ihm um den Hals, schluchzte laut und war nicht zu beruhigen.
Er streichelte sanft über ihre samtene Haut.
»Nicht weinen, Darling. Nicht. Es ist ja überstanden.«
»Ich weine doch vor Freude, du Dummkopf!«, erwiderte sie lachend und schluchzend zugleich.
Tony grinste breit und
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