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GK053 - Frisches Blut für den Vampir

GK053 - Frisches Blut für den Vampir

Titel: GK053 - Frisches Blut für den Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wüst zu schimpfen anfing. Um den Apparat zum Schweigen zu bringen, hob er den Hörer von der Gabel.
    »Ballard!«, bellte er in die Membrane.
    »Ballard! Hier ist Newman!«, sagte der Mann vom Leichenschauhaus aufgeregt.
    Tony schüttelte mit gerümpfter Nase den Kopf.
    »Nicht schon wieder, Rob! Heute nicht! Rufen Sie morgen noch mal an! Ich will heute nichts Unangenehmes hören!«
    »Verdammt, ich muss Sie warnen, Tony!«, schrie Newman am anderen Ende der Leitung.
    »Sagen Sie, Rob, wollten Sie nicht heute Morgen nach Australien auswandern?«
    »Ihnen werden die Scherze gleich vergehen, Tony!«, sagte Newman ernst. Das machte Ballard nun doch stutzig.
    Nervös sagte er: »Schießen Sie los, Rob. Was gibt es Schreckliches?«
    »Nehmen Sie sich vor Vicky Bonney in Acht, Tony!«, sagte Rob Newman.
    Wie vom Donner gerührt stand Ballard vor dem Telefon.
    Ein furchtbarer Schreck war ihm in diesem Moment in die Glieder gefahren. Seine Kopfhaut zog sieh schmerzhaft zusammen, und durch seine Adern rollten Eiskugeln.
    Seine Vicky!
    Was war mit ihr?
    Sie saß in diesem Zimmer. Auf dem Sofa. Sie war zu ihm gekommen. Was war mit ihr los?
    »Drücken Sie sich klarer aus, Rob!«, verlangte Tony Ballard heiser, und er ertappte sich dabei, wie er bestrebt war, unverfängliche Worte zu wählen, damit Vicky nicht mitbekam, worum es bei diesem Telefonat ging.
    »Verdammt, es fällt mir nicht leicht, Ihnen das zu sagen, Tony! Ich mag Sie…«
    »Kommen Sie zur Sache, Rob!«, schnarrte Ballard ungeduldig.
    »Ich habe Grund zu der Annahme, dass Vicky Bonney ein Vampir ist, Tony!«
    Ballard schluckte die würgende Aufregung hinunter.
    Benommen schloss er die Augen. O Gott!, dachte er. O
    Gott! Lass es nicht sein! Es darf nicht sein! Nicht so etwas Schreckliches.
    »Was macht Sie so sicher, Rob?«, fragte der Inspektor verzweifelt. Das Zimmer rotierte um ihn. Er fühlte sich schwindelig und hundeelend.
    »Joseph Hampshire war gestern Nacht in ihrem Haus!«, sagte Newman.
    »Wer sagt das?«
    »Horace Decker. Er hat den Vampir in Vickys Haus gehen gesehen. Und nicht nur das. Sie selbst hat ihm die Tür aufgemacht.«
    »Nein!«, presste Ballard verzweifelt hervor. Seine Vicky.
    Das Mädchen, das er wie nichts sonst auf dieser Welt liebte, hatte den Vampir eingelassen, war Hampshires Opfer geworden und war nun ebenfalls…
    Fast wäre Tony der Hörer aus der Hand gerutscht.
    »Geben Sie gut auf sich Acht, Tony!«, hörte er Rob Newman sagen. »Wahrscheinlich wird sie zu Ihnen zuerst kommen.« Tony bedankte sich mit knappen Worten. Er sagte nicht, dass Vicky Bonney bereits da war. Er legte den Hörer kraftlos auf die Gabel und wandte sich um.
    Vicky saß immer noch auf dem Sofa. Konnte sie sich tatsächlich so sehr verstellen? Wie war das nur möglich?
    Sie sah nicht aus wie ein Vampir. Irrte sich Rob Newman vielleicht? Tony hoffte das inständig. Newman sollte sich irren. Newman musste sich irren!
    Heute Morgen, nachdem Hampshire durch das Licht der Sonne den Tod gefunden hatte, hatte Tony geglaubt, der Spuk hätte ein Ende gefunden. Sollte das denn niemals enden? Sollte dieses schaurige Abenteuer immer weitergehen?
    Plötzlich schoss Tony eine furchtbare Erinnerung durch den Kopf.
    Eine Erinnerung, die Rob Newmans Worte bestätigte.
    Als Vicky vorhin eingetreten war, war sie am Spiegel in der Diele vorbeigekommen. Tony hatte kein Spiegelbild von ihr gesehen.
    Vampire haben kein Spiegelbild.
    Entsetzt stellte Tony nun fest, dass das Mädchen keinen Schatten warf.
    Vampire werfen keinen Schatten!
    Obwohl ihm diese beiden Fakten eigentlich hätten genügen müssen, wollte Tony Ballard das Schreckliche immer noch nicht wahrhaben. Er redete sich verzweifelt ein, dass alles ein Irrtum wäre. Bestimmt warf Vicky einen Schatten. Er konnte ihn im Augenblick nur nicht sehen. Und vorhin beim Spiegel… Hatte er da nicht zu schräg gestanden?
    Benommen setzte er sich zu dem Mädchen auf das Sofa.
    Sie trug das goldene Kreuz nicht mehr, das er ihr gegeben hatte.
    Was sollte er tun? Gott, was sollte er denn jetzt tun?
    »War das eben Rob Newman?«, fragte Vicky.
    »Ja.«
    »Was hat er gewollt?«
    »Nichts. Nichts Besonderes.«
    Hastig goss Tony sich noch einen Scotch ein und kippte den Drink nervös hinunter. Wenn sie ein Vampir ist, dachte er, warum greift sie mich dann nicht an? Warum versucht sie nicht, an mein Blut zu kommen? Worauf wartet sie? Will sie mich zuerst in Sicherheit wiegen?
    Der Ring fiel ihm ein.
    Damit wollte er sie testen. Wenn sie

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