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GK053 - Frisches Blut für den Vampir

GK053 - Frisches Blut für den Vampir

Titel: GK053 - Frisches Blut für den Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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idiotischeren Zeitpunkt hätten wir uns dafür wirklich nicht aussuchen können.«
    Die Blitze zuckten nun in kürzerer Folge auf. Die Donner grollten lauter. Das Gewitter kam langsam näher.
    »Was ist?«, fragte Bob Kelly ungeduldig. »Gehen wir weiter?«
    Dickinson blickte nach der unheimlichen, schwarz aufragenden Silhouette des Schlosses. Er presste die Lippen zusammen und nickte dann, während er mühsam bestrebt war, den dicken Kloß der Aufregung hinunterzuschlucken.
    Geduckt liefen sie auf die hohe nackte Mauer des Schlosses zu. Dickinson trachtete, niemals mehr als einen Meter hinter Kelly zu bleiben. Er wollte er sich und dem Freund zwar nicht eingestehen, aber er hatte Angst vor dem Gewitter. Von Kindheit an quälte ihn diese Angst schon.
    Sie huschten lautlos auf eine kleine Tür zu, hielten da atemlos an.
    Kelly kramte in den tiefen Taschen seines Jacketts herum. Mit einem langen Sperrhaken schloss er die Tür innerhalb weniger Sekunden auf.
    Die Tür knarrte schauderhaft, als Kelly sie aufdrückte.
    »Verdammt!«, zischte der Einbrecher ärgerlich.
    Da das Knarren aber mit einem Donner zusammengefallen war, brauchten sich die beiden Männer keine Sorgen zu machen, dass man dieses verräterische Geräusch im Internat gehört hatte.
    »Komm weiter!«, raunte Kelly dem Freund zu.
    Sie liefen über den Hof.
    Aus einem Fenster fiel ein weißer Lichtfleck auf den erdigen Boden.
    Hier wohnte Leonard Shatner, der Pförtner.
    Kelly presste sich an die kalte Wand. Dickinson hielt keuchend hinter ihm an. Kelly wies mit dem Kopf nach dem erhellten Fenster und sagte grimmig: »Der Bucklige kann wiedermal nicht schlafen.«
    »Hoffentlich merkt er nicht, dass wir da sind«, flüsterte Dickinson besorgt.
    Kelly grinste.
    »Wir müssen ja nicht unbedingt an sein Fenster klopfen, damit er auf uns aufmerksam wird.«
    Sie huschten weiter.
    Wieder trat der Sperrhaken in Aktion.
    »Taschenlampe!«, verlangte Kelly dann.
    Dickinson holte eine kleine Stablampe hervor und knipste sie vorsichtig an. Draußen nahm der Wind an Heftigkeit zu und rüttelte nun an den Fensterläden. Einige davon klapperten so laut, dass Dickinson befürchtete, der bucklige Pförtner könnte auf die Idee kommen, die klappernden Läden im Schloss zu suchen, um sie festzumachen, damit Schüler und Lehrer in ihrem Schlaf nicht gestört wurden.
    Langsam leckte der dünne Lichtfinger über die Wände des hohen, großen Raumes.
    Es war das Direktionszimmer. Hier stand der Safe, dem der Besuch der beiden Einbrecher galt.
    An den Wänden hingen alte Stiche, Fotos vom Schloss, als es noch ein Schloss und kein Internat war. Hoch ragten die Bücherregale auf. Fachliteratur reihte sich hier an in teures Leder gebundene wertvolle Bücher aus früheren Tagen. Es gab einen Konferenztisch hier drinnen und dreizehn Stühle darum herum. Auf dem klobigen Schreibtisch stand eine Sprechanlage. Daneben befand sich ein grünes Telefon.
    Hinter dem Schreibtisch stand der graue massive Safe.
    Ein nervöses Grinsen huschte über Kellys Gesicht.
    »Da drinnen liegt unser Geld, Cliff«, flüsterte er aufgeregt.
    Dickinson nickte fröstelnd. Er fühlte sich nicht wohl hier drinnen.
    Mochte der Teufel wissen, warum nicht.
    Der Schein seiner Taschenlampe wischte über den Schreibtisch. Plötzlich wurde das Licht reflektiert. Der kleine Blitz ließ den ängstlichen Dickinson nervös zusammenfahren. Er hielt die Lampe ruhig, um erkennen zu können, wodurch dieser Widerschein hervorgerufen wurde.
    Kelly war schon mal da gewesen. Dickinson jedoch nicht.
    Das Glas einer schmalen, in das Bücherregal eingelassenen Vitrine hatte das Licht der Taschenlampe zurückgeworfen.
    Dickinson ging neugierig darauf zu.
    Eine faustgroße Kugel befand sich in dieser gläsernen Vitrine.
    Eine Kugel?
    Als Dickinson näher kam, fuhr ihm ein kalter Schreck in die Glieder. Die Kugel entpuppte sich als Schrumpfkopf. Es war das Gesicht eines Mannes. Unzählige Runzeln verunzierten es. Die Augen waren geschlossen. Der Mund wies hart zusammengepresste Lippen auf. Das schwarze Haar klebte dicht um den kleinen Kopf, der in Dickinson ein unheimliches Gefühl weckte. Obwohl kein Leben in diesem Schädel war, war der Ausdruck dieser ledernen, faltigen Züge grausam, Furcht erregend.
    »Christopher Hood«, stand auf einem Messingschildchen, das sich unter der Vitrine befand.
    Gelähmt starrte Dickinson den unheimlichen Schädel an, der tot war, gleichzeitig aber auf irgendeine seltsame, unerklärliche Weise zu

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