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GK053 - Frisches Blut für den Vampir

GK053 - Frisches Blut für den Vampir

Titel: GK053 - Frisches Blut für den Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Seine schrecklichen Augen zwangen ihren verzweifelten Widerstand nieder. Halb ohnmächtig vor Angst erwartete sie das grauenvolle Ende. Da hörte der Vampir plötzlich ein Geräusch.
    Mit einem gereizten Fauchlaut wirbelte er herum.
    Seine langen Zähne glänzten im Licht des kristallenen Kronleuchters. Mit granithartem Gesicht stand Tiffany Hepburns Mann Deimer dem Vampir gegenüber. Seine beiden Hände umklammerten ein blitzendes Sarazenenschwert, das er bereits zum gewaltigen Schlag erhoben hatte.
    Als sich der Vampir nun blitzschnell auf ihn stürzen wollte, schlug Delmer Hepburn mit aller ihm zur Verfügung stehenden Kraft zu. Waagerecht fegte das schlanke Schwert mit der scharfen Klinge durch die Luft. Fast mühelos trennte er den Kopf vom Rumpf des Vampirs… Das war vor zweihundert Jahren geschehen. Tiffany Hepburn und ihr Mann Delmer lebten schon lange nicht mehr. Aber der Vampir – der war immer noch nicht tot …
    Grelle Blitze zuckten auf, zerfetzten sie schwarze Nacht, machten sie für Bruchteile von Sekunden zum Tag. Leise, unheimliche Donner rollten in weiter Ferne. Ein schweres Gewitter tobte weitab vom Schloss, welches man vor siebzig Jahren in ein modernes Internat umgebaut hatte.
    Hier gingen Kinder reicher Eltern zur Schule. Die Lehrkräfte waren nach peinlich genau festgelegten moralischen Richtlinien ausgesucht worden, man achtete in diesem Internat in erster Linie auf Zucht und Ordnung. Die Lehrfächer kamen erst an zweiter Stelle.
    Es war die Stunde vor Mitternacht.
    Der weit weg niedergehende Regen kam mit einem feuchten Lufthauch herüber, den der aufkommende Wind mitbrachte.
    Jene Schüler, die noch wach im Bett lagen, krochen unter ihre Decke. Manche von ihnen falteten die Hände zum Gebet, um Unheil von sich zu halten.
    Ein peinlich gepflegter Garten lag um das uralte Gemäuer des Schlosses.
    Die großen, dickstämmigen und weit ausladenden Eichen waren stumme Zeugen einer Vergangenheit, an die man sich im nahe gelegenen Dorf nicht gern erinnerte.
    Zwei Männer standen unter einer solchen Eiche. Sie standen unbeweglich da und blickten zum Schloss.
    »Klatschnass werden wir noch«, flüsterte Cliff Dickinson zu Bob Kelly. »Du wirst sehen.«
    »Ach, halt doch die Klappe, Cliff. Was macht das schon, wenn wir ein bisschen nass werden.«
    »Wir werden nass bis auf die Haut, sag ich dir. Wenn das Gewitter hierher kommt…«
    »Lass mich doch mit deinem dämlichen Gewitter zufrieden«, fauchte Kelly ärgerlich. Er war groß, und seine Lippen waren wulstig, das Kinn war ausladend und wies den Mann als äußerst energisch aus. Seine Hände waren groß, die Finger dick. Bestimmt war er in der Lage, jemanden mit einer einzigen Hand zu erwürgen.
    Dickinson war ein wenig schmaler als Kelly. Er war auch nicht ganz so groß. Sein Gesicht wies eingefallene Wangen auf, die Backenknochen waren hoch angesetzt, wodurch die Augen in tiefen Höhlen ruhen mussten. Brandrotes Haar wucherte auf seinem Schädel. Es war widerspenstig und ließ sich kaum bändigen.
    Nun strich Dickinson sich über die struppige Frisur.
    Kelly grinste.
    »Ich kann dir sagen, was mit dir los ist.«
    »Was denn?«
    »Du hast Angst, mein Guter.«
    »Ich?«, zischte Dickinson entrüstet. »Ich soll Angst haben? Wovor denn? Vor wem denn?«
    »Mach mir doch nichts vor, Junge. Ich sehe es dir an. Du würdest am liebsten umkehren.«
    »Quatsch. Umkehren ist bei mir nicht drin.«
    »Okay. Dann komm.«
    »Mir geht es nur um das Gewitter. Ich hasse es, total durchnässt zu sein.«
    Kelly fuhr herum und packte den Freund an den Rockaufschlägen. Er schüttelte ihn mehrmals zornig.
    »Jetzt hör mir mal zu, du Feigling. Es war abgemacht, dass wir im Schloss einbrechen und uns das Geld aus dem Safe holen, das für die morgige Auszahlung an die Lehrer da bereitliegt. Außerdem soll da noch ein bisschen Geld herumliegen, das von den wohlhabenden Eltern gespendet worden ist. Wir haben gesagt, dass wir uns die Piepen holen. Und wir werden sie uns jetzt holen. Da gibt es kein Kneifen, verstanden? Du kommst mit mir. Und wenn wir nass werden, dann passiert es eben. Daran ist noch keiner zugrunde gegangen. Schließlich bist du ja nicht aus Zucker, oder?«
    Dickinson funkelte den Freund ärgerlich an.
    »Lass mich los, Bob. Lass mich sofort los, sonst…«
    »Was sonst?«
    Dickinson stieß die Luft pfeifend aus.
    »Herrgott, müssen wir uns ausgerechnet jetzt streiten? Was ist denn bloß los mit uns?«
    Kellys Arme fielen herab.
    »Du hast Recht. Einen

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