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GK102 - Die Rückkehr des Samurai

GK102 - Die Rückkehr des Samurai

Titel: GK102 - Die Rückkehr des Samurai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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in Singapur ein Haus gemietet.
    Soeben hatte er das Bildnis des Samurai ehrfürchtig an die Wand gehängt.
    Nun trat er einen Schritt zurück.
    Er blickte das Gemälde sehr lange schweigend an.
    Der Restaurator hatte hervorragende Arbeit geleistet. Das, was Tony Ballard mit dem Gemälde angestellt hatte, war nicht mehr zu sehen.
    Yorimoto Wara war wieder vollkommen hergestellt.
    Und solange er, Abraham Jacobs, über dieses geheimnisvolle Bildnis wachte, würde der Samurai weiterleben.
    Und er würde sogar Gestalt annehmen können, wann immer er es wollte.
    Der Restaurator hatte sterben müssen, damit dieses Geheimnis gewahrt blieb. Niemand sollte wissen, dass Waras Bildnis wieder zusammengeflickt war.
    Jacobs wollte in einer ähnlichen Form die Taten des Unholds Wara fortführen.
    Der Amerikaner kicherte und rieb sich begeistert die Hände.
    »Wir beide!«, sagte er zu dem Bild. »Du und ich, Yorimoto Wara, wir werden eine furchtbare Verbindung eingehen. Es wird eine tödliche Verbindung sein für viele unserer Mitmenschen!«
    Er lachte.
    Und während er lachte, wurde er für einen kurzen Moment zu Wara.
    Er drehte sich im Kreis, schwang das blitzende Schwert und verwandelte sich dann wieder zu Abraham Jacobs.
    Hocherfreut über die Gunst, die ihm Wara, der Dämon, schenkte, verließ er den Raum.
    ***
    Mr. Silver und ich kamen in einem typisch britischen Hotel in der Nähe des Hafens unter.
    Es war verflucht heiß. Mr. Silver und ich nahmen einen Milkshake an der Hotelbar.
    Silver ertrug die Hitze wesentlich schlechter als ich.
    Er fühlte sich matt und machte einen recht unglücklichen Eindruck.
    »Ich fürchte«, seufzte er, als wir in die grelle Sonne hinaustraten, »ich werde dir hier keine allzu große Hilfe sein, Tony. Diese Hitze, sie macht mich fertig. Sie schwächt meinen Gesamtzustand. Meine Fähigkeiten werden dadurch gedämpft.«
    »Du meinst, es fällt dir hier schwerer als anderswo, Dämonen zu erkennen?«
    »Wesentlich schwerer.«
    »Und du kannst sie auch nicht so hart schlagen wie anderswo?«
    »Ich fürchte, auch das stimmt, Tony«, sagte Mr. Silver.
    Ich hatte ihn aus dem zwölften Jahrhundert in unser Jahrhundert herübergeholt. Ich hatte ihm im Zeitalter der Inquisition das Leben gerettet, seither war er mein ständiger Begleiter.
    Und er verfügte über Fähigkeiten, von denen sich ein normal Sterblicher nichts träumen lässt, denn Mr. Silver war einmal ein richtiger Dämon gewesen, ehe er sich auf die andere Seite geschlagen hatte.
    Dass diese Fähigkeiten durch die große Hitze, die in Singapur herrscht, in Mitleidenschaft gezogen waren, betrübte mich.
    »Ich mache dir einen Vorschlag, Silver«, sagte ich zu meinem Freund.
    »Du willst mich nach England schicken, nicht wahr?«
    »Ja. Das wollte ich vorschlagen.«
    Silver zog die silbernen Brauen grimmig zusammen.
    »Ich bleibe selbstverständlich, Tony! Ich lasse dich nicht im Stich!«
    »Wenn du nicht voll einsatzfähig bist, bist du für mich ein Klotz am Bein, mal ganz hart ausgedrückt, Silver.«
    Der Hüne schüttelte energisch den Kopf.
    »Ich werde mich akklimatisieren, Tony. Ganz bestimmt.«
    »Na, hoffen wir's«, seufzte ich.
    Dann gingen wir weiter zum Hafen.
    ***
    Auch Abraham Jacobs strebte zu dieser Zeit dem Hafen zu.
    Allerdings aus einer anderen Richtung kommend.
    Singapur kann man als das Versandhaus des Orients bezeichnen.
    Hier werden Naturgummi, Zinn, Kopra, Chinin und vieles andere mehr in dreitausend Handelshäusern gesammelt, gestapelt, sortiert, bewertet, verschifft.
    In diesem Freihafen geben sich die Reichtümer des Orients ein Stelldichein, um von hier aus ihren Weg auf den Weltmarkt anzutreten.
    Jacobs lief unter mächtigen Kränen hindurch. Er schaute sich mehrmals kurz um, als wollte er sicher sein, dass ihm niemand folgte.
    Bald hatte er sein Ziel erreicht.
    Eine uralte Dschunke, abgetakelt ächzend in der Vertäuung, hockte einsam und scheinbar verlassen an der brüchigen Kaimauer.
    Jacobs lief über die zwei Bretter an Bord.
    Wieder ein prüfender Blick zurück. Dann grinste der Dämon.
    Er strebte dem Niedergang zu, huschte die steilen Stufen hinunter.
    Öllampen erhellten den Gang.
    Ihr zartes Licht zeichnete weiche Schatten an die Holzwände.
    Seltsamerweise sah die Dschunke hier unten gar nicht so verfallen aus.
    Es schien so, als legte der Besitzer größten Wert auf ein unscheinbares, unauffälliges Äußeres. Mit diesem Boot demonstrierte er dies hinlänglich.
    Eine Tür knarrte am Ende des

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