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GK102 - Die Rückkehr des Samurai

GK102 - Die Rückkehr des Samurai

Titel: GK102 - Die Rückkehr des Samurai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Herz blieb beinahe stehen.
    Sie zuckte herum.
    Etwas kam auf sie zu. Eine Figur, die nicht nach Singapur passte.
    Ein Samurai.
    Mit alten Gewändern. Mit einem blitzenden Schwert.
    Mit Augen, die so viel Grauen in sich bargen, dass Suna unwillkürlich einen heiseren Angstschrei ausstieß.
    Der Samurai näherte sich ihr mit lautlosen Schritten.
    Seine seidene Kleidung raschelte geisterhaft.
    Nun hob er sein Schwert.
    Dem Mädchen brach der Schweiß aus allen Poren.
    »Was… was wollen Sie von mir?«, stieß sie heiser hervor.
    »Ich will dein Leben! Dein blutjunges Leben, Mädchen!«
    Suna war wie gelähmt.
    Sie wollte um Hilfe rufen, doch ihre Stimmbänder gehorchten ihr nicht.
    Sie keuchte nur heiser, bekam keinen Ton heraus.
    Ihre Kehle war von einer grauenvollen Angst zugeschnürt.
    Der schreckliche Samurai hatte sie fast erreicht.
    Da schnellte Suna blitzartig herum. Sie begann zu laufen.
    Noch immer vermochte sie nicht zu schreien, aber sie konnte wenigstens laufen.
    Und sie rannte, so schnell sie ihre langen Beine trugen, denn sie wusste, dass sie um ihr Leben lief.
    Der Samurai hetzte mit weiten Sätzen hinter ihr her.
    Sie kam nicht weit, da schwang der Japaner sein Schwert.
    Mit gefletschten Zähnen führte er den ersten Hieb.
    Die Klinge fuhr über den Rücken des jungen Mädchens, zerschnitt das Kleid, drang tief in das Fleisch, blutend stürzte das Girl zu Boden.
    Der Schmerz war unerträglich. Muskeln und Sehnen in ihrem Rücken mussten von dem brutalen Schwerthieb durchtrennt worden sein.
    Wimmernd gelang es dem blutenden Mädchen trotzdem, sich herumzudrehen.
    Das Girl starrte mit schmerzverzerrtem Gesicht und keuchend nach Atem ringend ihrem Peiniger direkt in die vor Mordgier glitzernden Augen.
    Augen, die Suna sofort in ihren hypnotischen Bann schlugen.
    Plötzlich waren ihr Körper und auch ihre Stimme gelähmt. Sie konnte sich nicht mehr rühren und keinen Laut mehr von sich geben.
    Der grausame Unhold hatte sie hypnotisiert, trotzdem bekam sie alles in erschreckender Deutlichkeit mit.
    Er trat mit breitem Grinsen auf sie zu. Er genoss ihre Todesangst und ihren Schmerz in vollen Zügen.
    Suna versuchte verzweifelt zu schreien, riss den Mund auf, aber kein einziger Ton entrang sich ihrer Kehle. So sehr sie es auch versuchte, sie konnte nicht schreien, konnte sich auch nicht rühren.
    Jetzt stand der unheimliche Teufel vor ihr, grinste auf das wehrlos vor ihm liegende Mädchen hinab.
    »Du wirst sterben!«, zischte er. »Langsam sterben. Langsam und qualvoll…«
    Wieder benutzte er sein Schwert.
    Aber er benutzte es nicht, um zu töten.
    Er benutzte es, um zu foltern und zu quälen, um zu verstümmeln und zu zerstückeln.
    Unsagbar grauenvoll waren die Dinge, die er mit dem hilflosen Mädchen anstellte, das nicht einmal schreien konnte…
    ***
    Das Haus übertraf alle meine Erwartungen. Wir wohnten auf einer kleinen Anhöhe und hatten einen prachtvollen Ausblick über die Stadt.
    Silvers Schwäche nahm ein bisschen ab. Aber er war immer noch nicht ganz fit.
    Ich hatte mir vorgenommen, ihn nicht zu sehr zu strapazieren. Er sollte sich erst fangen, an das Klima gewöhnen.
    Erst wenn er wieder voll einsatzfähig war, sollte er mich auf meinen Streifzügen durch die Stadt wieder begleiten.
    Auf dem Grundstück, das einem Briten gehörte, wuchsen einige Kokospalmen. Ein Swimmingpool stand uns zur Verfügung.
    Von den Nachbarn war weit und breit nichts zu sehen. Das Haus war groß und modern eingerichtet.
    Ich kam mir vor, als hätte ich mitten in Singapur eine Märchenoase gefunden.
    Silver ging nach dem Frühstück nur mal kurz weg, um ein paar Zeitungen zu besorgen. Während ich die Blätter gründlich durchging, zog der kräftige Hüne seine Längen im Pool.
    Weder Mr. Silver noch ich ahnten, dass sich uns in diesem Augenblick ein Dämon näherte.
    Ein Dämon in weiblicher Gestalt.
    Sie war bildhübsch. Gertenschlank, mit einem üppigen Busen gesegnet.
    Sie erreichte die Mauer, die unser Grundstück einfriedete.
    Hastig warf sie einen lauernden Blick um sich. Als sie sich vergewissert hatte, dass niemand sie beobachtete, begann sie blitzschnell zu schrumpfen.
    Sie wurde so klein wie eine Männerfaust. Ihr Körper hatte sich mit schwarzem Haar bedeckt.
    Als hässliche, Ekel erregende Vogelspinne kroch sie die Mauer hoch und huschte dann die Mauerkrone entlang.
    Ihre scheußlichen Insektenaugen waren auf Mr. Silver gerichtet.
    Er schwamm im Pool unermüdlich seine Längen.
    Die Spinne blieb nur

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