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GK112 - Der Geist der Serengeti

GK112 - Der Geist der Serengeti

Titel: GK112 - Der Geist der Serengeti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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mich wieder.
    Irgendwann stand ich dann auf.
    Ich schaute mich um, war immer noch allein, aber ich fühlte Ngassas Nähe.
    Nun würde es wohl nicht mehr lange dauern, bis er mir gegenübertrat.
    Ich wähnte mich in einem riesigen Raum, sah aber keine Wände und keine Decke. Alles schien ins Endlose versetzt zu sein.
    Ich begann zu gehen.
    Niemand hinderte mich daran.
    Da es nichts gab, wonach ich mich hätte orientieren können, hatte ich keinen blassen Schimmer, wohin ich unterwegs war.
    Plötzlich sah ich in der Ferne etwas, das Licht reflektierte. Glas vermutlich.
    Ich ging deshalb darauf zu, weil dieses Glas der einzige Bezugspunkt für mich war.
    Als ich näher kam, konnte ich sehen, dass es sich um eine kleine Glasvitrine handelte, in der etwas auf einem weinroten Samtkissen aufbewahrt wurde.
    Etwas, das wie eine Schlange aussah. Aber das Ding war keine Schlange.
    Es war eine zusammengerollte Lederpeitsche.
    Mir rieselte es eiskalt über den Rücken.
    Das schien die Peitsche zu sein, von der Vladek Rodensky mir erzählt hatte. Das musste die Waffe sein, mit der man sich gegen Ngassa wehren konnte.
    Deshalb wurde sie wohl auch wie eine Kostbarkeit in dieser Glasvitrine aufbewahrt.
    Mich wunderte, dass Ngassa diese Kostbarkeit nicht bewachen ließ. Fühlte er sich so sicher?
    Mit dieser Peitsche konnte ich ihm den Todesstoß versetzen. Es war wirklich leichtsinnig von ihm, mich so nahe an die Peitsche heranzulassen. Er trieb eine überhebliche Machtdemonstration ein bisschen zu weit.
    Aber mir konnte das nur recht sein.
    Ich schaute mich um.
    Niemand war da. Trotzdem wagte ich nicht, diesem seltsamen Frieden zu trauen. Bestimmt wollte Ngassa die Verhöhnung damit nur auf die Spitze treiben.
    Mir floss der Schweiß in Strömen über den Rücken. Ich war schrecklich aufgeregt, denn von dem, was sich in den nächsten Minuten ereignete, hing wahrscheinlich mein Leben ab.
    Je näher ich der Peitsche kam, desto weicher wurde der grüne Boden unter meinen Füßen.
    Anscheinend war die Vitrine von einem magischen Sumpf umgeben.
    Ganz so ungeschützt schien Ngassa seine Peitsche doch nicht aufzubewahren.
    Ich sank in den Boden ein. Die Brühe reichte mir auf einmal bis an die Knie.
    Da bückte ich mich, zog meinen Ring durch die breiige Brühe hindurch.
    Sofort wurde der grüne Schlamm härter. Er begann zu brodeln. Die Feuchtigkeit verdampfte, die Oberfläche wurde trocken und brüchig.
    Ich kam gerade noch frei, bevor der Boden wieder hart wurde.
    Nun sank ich nicht mehr ein. Mein Ring war stärker als die Kraft dieses Sumpfes.
    Drei Schritte noch bis zur Vitrine.
    Eine magische Mauer. Unsichtbar. Ich rannte dagegen.
    Wieder trat mein Ring in Aktion. Als ich die magische Mauer berührte, gab es einen singenden, knirschenden Ton.
    Und dann fiel die unsichtbare Mauer klirrend in sich zusammen.
    Der Weg zur Peitsche war nun frei.
    Mit hämmerndem Herzen erreichte ich die Vitrine.
    Obwohl Ngassa zwei Sicherungen eingebaut hatte, glaubte ich immer noch, dass er dieses Ding, mit dem man ihn vernichten konnte, zu wenig wirkungsvoll gesichert hatte. Er wusste doch, dass seine Existenz davon abhing, dass keine ihm feindlich gesinnte Person in den Besitz dieser Peitsche gelangte.
    Ich glaubte, Grund zu größtem Misstrauen zu haben, weil ich so leicht an die Lederpeitsche herankommen konnte.
    Von der gläsernen Vitrine ging eine eisige Kälte aus.
    Mich fröstelte.
    Jetzt musste ich das Glas knacken. Dann gehörte der größte Trumpf in diesem gefährlichen Spiel mir.
    Meine Nerven vibrierten, als ich nun meine Hände nach der rundum geschlossenen Vitrine ausstreckte.
    Plötzlich stieß Ngassa ein wütendes Gebrüll aus.
    Ich fuhr herum, konnte ihn nirgends sehen, spürte aber, dass er sich nur wenige Meter von mir entfernt aufhielt.
    »Ballard!«, dröhnte seine Stimme durch dieses unheimliche, giftgrüne Reich. »Ich werde dich töten!«
    »Ich habe keine Angst vor dir, Ngassa!«
    »Du bist in meine Falle gerannt wie ein Blinder!«, schrie Ngassa triumphierend.
    »Na, wenn schon. Jetzt bin ich hier! Und ich werde dich mit dieser Peitsche vernichten!«, gab ich mit bis zum Zerreißen angespannten Nerven zurück.
    Da begann er donnernd zu lachen.
    »Versuch's doch! Na los, Anthony Ballard! Versuche, die Peitsche anzufassen!«
    »Denkst du, das wage ich nicht?«
    Ich wandte mich entschlossen der Vitrine zu.
    Sie begann mit einemmal grell zu leuchten.
    Das sollte wohl eine Art Warnung für mich sein. So, als wollte sie mich davon

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