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GK170 - Die mordenden Bilder

GK170 - Die mordenden Bilder

Titel: GK170 - Die mordenden Bilder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Decke des Raumes hoch. Aus der Messingschale schwebten geisterhafte Fratzen. Sie schienen den jungen Mann anzugrinsen, schienen ihm gut gesinnt zu sein, nickten ihm wohlwollend zu, während sie ständig in Bewegung waren und andauernd neue Formen annahmen.
    »Wer hat mir geholfen, dich in dieses Haus zu bringen?«, fragte Black interessiert. Es war sein sehnlichster Wunsch, einmal hinter die unheimlichen Kulissen der unergründlichen schwarzen Magie zu blicken.
    »Ich darf keine Namen nennen, Herr«, antwortete der Tod.
    »Waren es einflussreiche Mächte?«, erkundigte sich Brian lauernd.
    »O ja, Herr. Du wirst in den Gefilden des Schattenreiches sehr geschätzt.«
    Brian grinste begeistert. »Was gefällt denen am meisten an mir, hm?«
    »Dein liederlicher Lebenswandel. Dein übler Charakter. Die Art, wie du die Schwarzen Messen zelebrierst. Und vor allem, die niederträchtigen Orgien, die du inszenierst. Erst heute hattest du wieder großen Beifall, Herr. Ich bin beauftragt, dir zu sagen, du mögest so weitermachen. Der Höllenfürst persönlich will dich dafür eines Tages reich belohnen.«
    Brian rieb sich aufgeregt die Hände. Seine fanatischen Augen glühten vor Begeisterung. »Du wirst mir dienen, nicht wahr?«
    »Ja, Herr. Ich werde tun, was du von mir verlangst.«
    »Du kennst die Verhältnisse hier?«
    »Nichts Irdisches ist uns Wesen aus dem Schattenreich fremd, Herr.«
    Brian nickte zufrieden. »Um so besser. Dann brauche ich mich nicht mit langen Erläuterungen aufzuhalten. Mein Vater ist der reichste Mann in dieser Stadt. Er ist alt und wird demnächst von uns gehen, das hoffe ich jedenfalls. Natürlich werde ich seinen Abgang nicht bedauern. Ich habe mich lange schon von ihm gelöst. Diese viel gepriesene Sohn-Vater-Beziehung halte ich für einen sentimentalen Quatsch. Absolut überflüssig. Nach M. G.s Tod würden seine Milliarden an die Hinterbliebenen aufgeteilt werden. Konkret heißt das: Mein Cousin Barry Gibbson würde ein Stück von dem großen Kuchen bekommen, auch die kleine Nutte Nora würde für ihre wiederholte Untreue reichlich entlohnt werden, und natürlich würde auch meine Schwester Elma, dieser penetrante Engel mit dem glänzenden Heiligenschein, mit einem Haufen Geld bedacht werden. Ich will das aber nicht. M. G. Blacks enormes Vermögen soll mir allein gehören. Ich möchte mit niemandem teilen. Ich brauche das Geld für mich, für meine Teufelssekte, um im Sinne des Höllenfürsten in grö- ßerem Stil als bisher agieren zu können. Ich werde das gesamte Vermögen den Mächten des Bösen vermachen, werde mit Hilfe dieses Geldes so viele Menschen wie nur irgend möglich verderben und damit ihre befleckten Seelen dem Schattenreich zuführen. Aus diesem Grund habe ich dich geschaffen, Gevatter Tod. Du wirst in meinem Sinne handeln, wirst sie alle liquidieren, die mir – nach dem Tod meines Vaters – mein Erbe streitig machen könnten: Barry Gibbson, Nora Black, Elma Black.«
    Der Sensenmann nickte bedächtig. »Dein Wille wird geschehen, Herr.«
    Ein zufriedenes Lächeln huschte über Brians Gesicht. »Gut. Tritt jetzt zurück. Werde wieder zu jenem Bild, das du vor kurzem noch warst.«
    Brian verfolgte mit gespannter Miene, was nun passierte.
    Gevatter Tod begann zu schrumpfen. Mit einemmal schwebte er auf dem Lichtkegel, der aus dem Dia-Projektor fiel. Und auf diesem Strahl glitt er zurück auf die Perlleinwand.
    Sein rotes Gewand raschelte gespenstisch. Sekunden später war er nur noch ein verblüffend naturalistisch aussehendes Standbild.
    Brian grinste diabolisch. Alle seine Wünsche waren in Erfüllung gegangen. Mit diesem geheimnisvollen Verbündeten konnte er an seinen nächsten Anverwandten den perfekten Mord begehen.
    Er brauchte jetzt nur noch eines zu tun: Er musste die angefertigten magischen Diapositive in die Bildersammlungen seiner Opfer einreihen. Alles andere würde danach ganz von selbst geschehen.
    Von da an war nur noch die Geduld fürs Warten aufzubringen.
    Keiner konnte seinem Schicksal mehr entgehen.
    Diese magischen Dias waren Zeitbomben der Hölle!
    ***
    Gibbson hatte die schlimmste Nacht seines Lebens hinter sich. Was ihm Enzo Murattis Gorillas angetan hatten, hatte eine quälende Langzeitwirkung zur Folge. Schmerzen hier und da. Keine Liegeposition war richtig. Immer wieder schreckte Gibbson hoch. In Schweiß gebadet. Zitternd, weil er meinte, die gewährte 24-Stunden-Frist wäre bereits um und Murattis Schläger stünden schon wieder vor seiner

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