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GK170 - Die mordenden Bilder

GK170 - Die mordenden Bilder

Titel: GK170 - Die mordenden Bilder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Tür.
    Ziemlich fertig kroch er bei Tagesanbruch aus den Federn. Eine eiskalte Dusche weckte seine Lebensgeister. Ein starker schwarzer Kaffee unterstützte die Wirkung der Dusche.
    Während er lustlos an seinem Toast herumnagte, starrte er die gegenüberliegende Wand an. Gab es diesmal wirklich keinen Ausweg mehr?
    Verdrossen schüttelte er den Kopf. »Viertausend Dollar!«, knurrte er. »Woher soll ich die denn nehmen?«
    Verzweiflung prägte sich auf sein Gesicht. Sollten ihn diese lächerlichen viertausend Dollar endgültig zu Fall bringen? Er zermarterte sich das Gehirn, woher er das Geld nehmen sollte. So viel Kredit gab ihm kein Mensch mehr in dieser gottverfluchten Stadt.
    Es war unsinnig, aber er dachte einen Moment daran, M. G. die Schuhe abzulecken und ihn um diesen Betrag anzubetteln. Aber die Jahre hatten M. G. hart und unzugänglich für Gibbsons Gejammer gemacht. Von jedem Fremden konnte Gibbson eher ein paar Dollar erwarten als von seinem Onkel. Nein, M. G. konnte er sich sparen.
    Der kam am allerwenigsten in Frage.
    Gibbsons nächster Gedanke galt der Flucht aus New York. Untertauchen. Sich vor Murattis Männern in Sicherheit bringen. Sich verstecken.
    Aber Murattis Marionetten waren geschulte Fährtenhunde. Die fanden jede Spur. Und hinterher würde alles nur noch viel schlimmer über Barry Gibbson hereinbrechen. Also kam auch eine Flucht nicht in Frage. Aber was dann?
    Ein peinigendes Gefühl der Unsicherheit und des Verlorenseins erfüllte Gibbson. Er hatte nicht gedacht, dass er irgendwann mal wirklich am absoluten Ende angelangt sein würde. Bisher war es immer letztlich doch noch irgendwie weitergegangen. Aber diesmal?
    Besorgt stellte er fest, dass von den gewährten 24 Stunden bereits acht unwiederbringlich verstrichen waren. Noch sechzehn Stunden.
    Und was dann?
    Gibbson hatte Angst, daran zu denken. Natürlich würden sie ihn nicht umbringen, denn er schuldete Enzo Muratti nach wie vor viertausend Dollar. Und Tote konnten keine Schulden mehr bezahlen.
    Nein, umbringen würden sie ihn nicht. Aber sie würden ihn so fertig machen – wie sie das nannten –, dass er sich wünschte, lieber tot zu sein.
    Gibbson kannte einige Fälle, die so ausgegangen waren. Der eine Mann war zeitlebens blind. Den anderen mussten sie im Rollstuhl durch die Gegend fahren…
    Plötzlich hielt es Gibbson in seiner Wohnung nicht mehr aus. Die Wände engten ihn ein. Er hatte das Gefühl, die Decke würde ihm auf den Kopf fallen. Hastig stürmte er aus dem Haus.
    Er begann zu laufen. Die Bewegung tat ihm gut. Er lief so lange, bis er einen stechenden Schmerz in der Seite verspürte. Vorübergehende Leute schauten ihn an, blickten durch ihn hindurch, kümmerten sich nicht um ihn.
    Planlos durchstreifte er Brooklyn. Er hatte kein Ziel, ging aber ziemlich flott. Er war auf der Flucht vor sich selbst.
    In der Cropsey Avenue, Süd-Brooklyn, stellte sich ihm jemand grinsend in den Weg. Gibbson hätte den kleinen Mann beinahe übersehen und ihn um ein Haar über den Haufen gerannt. Er prallte gegen den Drahtigen, murmelte eine Entschuldigung und wollte weitereilen. Da hielt ihn der Kleine am Ärmel zurück.
    Mürrisch hielt Gibbson inne. Seine Augen verengten sich. Er starrte den Kleinen ärgerlich an. Aber dann hellten sich seine Züge schlagartig auf.
    »Leo!«, rief er heiser aus. »Leo Kullman. Mein Gott, wo hab ich bloß meine Augen gehabt!«
    Kullman kicherte und sagte mit seiner schalkhaften Fistelstimme:
    »Wie ein wild gewordener Zirkus-Elefant wolltest du mich niedertrampeln, was?«
    »Entschuldige, Leo. Ich war in Gedanken versunken.«
    »Wohin so eilig?«
    »Nirgendwohin. Einfach draufloslaufen. Mal so richtig die Beine vertreten. Wann kommt ein Stadtmensch schon dazu. Die meiste Zeit verbringt man in irgendeinem Sessel oder im Auto. Dabei müssen die Füße doch unweigerlich verkümmern, hab ich nicht recht?«
    Kullman pflichtete Gibbson mit einem heftigen Kopfnicken bei. Er war schmal, hatte einen dürren Hals und wirkte so leicht wie eine Feder. Einfach ideal für den Jockey-Beruf.
    »Was machen die Pferde?«, erkundigte sich Gibbson. Er war ehrlich froh darüber, den kleinen Kullman getroffen zu haben, denn es war ihm eingefallen, dass er Leo schon lange nicht mehr angepumpt hatte. Und beim letzten Mal hatte er sogar prompt zurückgezahlt.
    Leo würde wohl kaum zögern, ihm mit ein paar Scheinen auszuhelfen. Aber davon wollte er jetzt noch nicht sprechen.
    Kullman grinste. »Den Pferden geht’s gut. Die

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