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GK187 - Der Geisterberg

GK187 - Der Geisterberg

Titel: GK187 - Der Geisterberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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auffressen wollen, Cliff. Laufen Sie zu Dr. Woolds. Holen Sie ihn her. Er wird uns sagen, was der Kleinen fehlt.«
    ***
    Kendal Blake hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, auf seine Reisen in die Wildnis einen Arzt mitzunehmen. Zumeist war das Dr. Marvin Woolds. Der Regisseur verpflichtete nur dann einen anderen Arzt, wenn Woolds aus irgendeinem Grund verhindert war.
    Woolds war vierzig, sah aus wie ein Filmstar, sein Haar war an den Schläfen weiß gefärbt. Er behandelte die gesamte Filmprominenz, hatte viele Affären mit Starletts und Balettratten, verdiente eine Unmenge Geld und konnte es sich leisten, ein Haus mitten in Beverly Hills zu bewohnen.
    Er war ein wunderbarer Arzt, deshalb verzieh man ihm seine gesellschaftlichen Eskapaden. Er bekam unwahrscheinlich viele Einladungen und hatte an die zwanzig Blinddärme von namhaften Stars bei sich zu Hause in Spiritusgläsern auf dem Kaminsims stehen.
    Er drückte gerade die letzte Zigarette vor dem Schlafengehen im Aschenbecher aus. Da stürzte Cliff McKinlock atemlos in sein Zelt. »Dr. Woolds, Dr. Woolds!« keuchte der Regieassistent. »Sie müssen sofort kommen.«
    »Was ist passiert?«
    »Ella Gauss… Unser Skriptgirl … Sie liegt da und rührt sich nicht.«
    Der Arzt holte seine Bereitschaftstasche.
    In den Zelten ringsherum ging das Licht aus. Die Film-Crew ging zu Bett.
    Woolds eilte mit dem Regieassistenten zu Ella Gauss und Kendal Blake.
    Der Regisseur tätschelte gerade wieder das Gesicht des Mädchens.
    »Lassen Sie das!« sagte Marvin Woolds. Er stellte die Tasche ab, kniete sich neben die Ohnmächtige, ergriff mit beiden Händen ihren Kopf, bewegte ihn sachte.
    »Hier ist alles in Ordnung«, brummte er, als würde er mit sich selbst sprechen.
    »Kann ich Ihnen helfen?« fragte Blake.
    »Ja. Machen Sie ihre Bluse auf.«
    Blake nickte und öffnete mit flinken Fingern einen Knopf nach dem andern. Er legte zwei kleine Brüste frei. Sie schimmerten ihm hell entgegen, aber er wurde sich dieses Anblicks kaum bewußt. Dr. Woolds horchte das Skriptgirl gründlich ab.
    »Was hat sie umgeworfen, Doc?« fragte Kendal Blake nach einer Weile nervös.
    »Sie können die Bluse wieder schließen«, erwiderte Woolds.
    »Ich habe Sie etwas gefragt!« sagte Blake scharf. »Das Mädchen liegt hier ohnmächtig herum, und wir haben keine Ahnung, wie es dazu gekommen ist.«
    Marvin Woolds betastete den Kopf des Mädchens. »Sie wurde niedergeschlagen«, sagte der Arzt dann.
    Blake vergaß den letzten Knopf zu schließen. »Sie machen Witze, was?«
    »Hier. Fühlen Sie.« Der Arzt nahm Blakes Hand und ließ ihn die Beule an Ella Gauss’ Kopf ertasten.
    »Niedergeschlagen!« stieß Kendal Blake benommen hervor. »Aber… aber wieso denn? Aus welchem Grund denn?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    Blakes Blick fiel auf die Beine des Skriptgirls. »Ist es möglich, daß sich jemand an ihr vergangen hat?«
    Dr. Woolds schüttelte den Kopf. »Sie ist vollständig bekleidet.«
    »Ich möchte, daß Sie sie trotzdem untersuchen.«
    »Na schön. Aber nicht hier draußen. Helfen Sie mir, sie in mein Zelt zu schaffen.«
    »Natürlich. Cliff, Sie packen auch mit an.«
    »Ja, Mr. Blake.«
    Sie hoben das Skriptgirl behutsam hoch und trugen sie zu Dr. Woolds’ Zelt. Eine Stoffwand trennte die Schlafkoje vom Krankenraum. Vier Feldbetten standen da. Zum Glück alle vier leer. Dr. Woolds machte Licht. Er schickte den Regisseur und seinen Assistenten nach nebenan und untersuchte das Mädchen dann noch einmal. Diesmal gründlicher.
    Als Blake und McKinlock wiederkommen durften, fragte der Regisseur mit gespannten Zügen: »Nun?«
    »Keine Vergewaltigung.«
    »Und wie steht es sonst um sie?«
    »Sie hat eine Gehirnerschütterung erlitten.«
    Blake fuhr sich nervös an die Lippen. »So hart hat der Kerl zugeschlagen?«
    »Der Schlag wurde mit großer Kraft geführt«, sagte der Arzt.
    »Bringen Sie sie zu sich, damit sie uns sagt, welches Schwein das getan hat!« knurrte Blake wütend.
    »Ich habe ihr bereits eine Spritze gegeben.«
    »Ich warte, bis sie aufwacht«, entschied Blake. Er schaute den Regieassistenten an und knurrte: »Da bekommt einem aus unserer Mitte die Hitze nicht. Verdammt noch mal, Cliff, wir müssen einen Verrückten unter uns haben. Das heißt, daß wir uns vorsehen müssen. Sonst haut er vielleicht schon morgen uns auf den Schädel.«
    Ella stöhnte.
    »Sie kommt zu sich«, sagte Dr. Woolds. Er untersuchte das Skriptgirl erneut. Ella schlug die Augen auf. Furcht und

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