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GK187 - Der Geisterberg

GK187 - Der Geisterberg

Titel: GK187 - Der Geisterberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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fest.
    »Was gibt’s?« fragte Kendal Blake, der auch Ella Gauss’ Job übernommen hatte.
    »Ich will dich ja nicht beunruhigen, Kendal…«
    »Was ist los?« fragte Blake ungeduldig.
    »Erinnerst du dich, was ich dir gestern über einen der Toten gesagt habe?«
    »Klar. Er soll sich bewegt haben. Hat er sich etwa schon wieder bewegt?«
    Bud Haggins holte tief Luft und schüttelte dann mit verwirrter Miene den Kopf.
    »Bewegt hat er sich nicht, Kendal.«
    »Was dann?«
    »Er ist verschwunden!«
    Der Regisseur wandte sich mit einem Ruck um. Haggins hatte recht. Der Korb, in dem der Tote gehockt hatte, war leer.
    ***
    Für Kendal Blake stand fest, daß es eine ganz simple Erklärung für das Verschwinden der Leiche geben mußte. Er ließ sich mit dem Kameramann auf keinerlei Diskussion ein, sagte nur, das wäre eine Sache, die sie nichts anginge, die lediglich eine Angelegenheit der Kuka-Kukas wäre. Vielleicht hatten die Eingeborenen den mumifizierten Toten aus irgendeinem Grund fortgeholt. Daß Bud Haggins gesehen hatte, wie sich der Leichnam bewegte, hielt Blake weiterhin für eine Sinnestäuschung. Er sagte zu Haggins: »Hör zu, Bud. Wir wollen hier bei der Arbeit unseren Frieden haben, soweit dies möglich ist, verstehst du? Angus und Dorothy sorgen für genügend Aufregung. Wir sollten vermeiden, daß sich wegen deines Schauermärchens ein paar Leute aus unserer Crew die Unterwäsche beschmutzen. Alles klar?«
    Haggins nickte, und Blake konnte sicher sein, daß der Kameramann mit niemandem über die Sache sprechen würde.
    Zwei Stunden später.
    Sie drehten eine Szene, die vor Lambeths Filmtod kam. Der Schauspieler hatte seinen Flachmann zu den Dreharbeiten mitgebracht. Wenn er unbeobachtet war, nahm er schnell einen Schluck Whisky. Blake hatte gehofft, daß der Alkohol in Lambeths Blut allmählich dünner wurde, doch das war nicht der Fall, weil Lambeth heimlich immer wieder neuen Whisky dazuschüttete.
    Der Schauspieler sollte während einer kurzen Einstellung Dorothy Fosse ohrfeigen. Dazu war es nötig, daß er ihr ein Stück nachlief. Er sprang wutschnaubend hinter ihr her.
    Plötzlich stieß er einen gellenden Schrei aus. Das stand nicht im Drehbuch. Er warf die Arme hoch. Sein Gesicht verzerrte sich. Er knallte auf den Boden. Dorothy Fosse wandte sich erstaunt um. Cliff McKinlock schnellte von seinem Sessel hoch und rannte zu Lambeth. Haggins ließ die Kamera nicht weitersurren.
    »Verdammt noch mal, was ist denn?« schrie Kendal Blake wütend.
    Lambeth warf ächzend den Kopf hin und her. »Mein Bein!« stöhnte er. »O Gott, mein Bein. Ich hab’ mir das Bein gebrochen!«
    Der Regisseur raufte sich bestürzt die Haare. »Das darf doch nicht wahr sein.«
    Cliff McKinlock winkte zwei Männer herbei. Er sprach hastig mit ihnen. Sie liefen weg, und als sie wiederkamen, brachten sie eine Trage aus Segeltuch mit.
    Der stöhnende Lambeth wurde daraufgelegt.
    »Vorsichtig!« ächzte der Schauspieler mit schmerzverzerrter Miene. »Au! Verflucht noch mal, so gebt doch acht!«
    »Schafft ihn zu Dr. Woolds!« verlangte der Regisseur. »Er soll sich das Bein ansehen und soll diesen Idioten so rasch wie möglich wieder fitmachen. Er muß spätestens morgen weiterdrehen.«
    »Moment!« schrie Lambeth wütend. »Was heißt denn hier den Idioten ?«
    Kendal Blake fletschte wütend die Zähne. »Wir beide sprechen uns noch, Jack!« Es war wegen des Schnapses. Blake war davon überzeugt, daß dieser Unfall nicht passiert wäre, wenn Lambeth nüchtern gewesen wäre.
    »Ich werde doch noch einen Unfall haben dürfen, oder?« schrie Lambeth, als sie ihn schon forttrugen.
    »Wir sprechen uns noch!« wiederholte Blake zornig. Er wandte sich um, holte das Drehbuch und suchte eine Szene heraus, die die Anwesenheit des ausfallenden Schauspielers nicht erforderlich machte.
    ***
    Am Nachmittag krachten Dorothy Fosse und Angus Portland erneut zusammen, und zwar mitten im Dreh. Angus Portland wußte im Text nicht weiter. Daraufhin fing die Schauspielerin schadenfroh zu lachen an. »Und dafür kriegt dieser Holzkopf auch noch eine Menge Geld!« schrie sie, daß es die Beleuchter und alle anderen Leute ringsherum hören konnten. »He, Kendal. Warum läßt du mich mit einem solchen Dilletanten arbeiten? Hattest du keinen fähigeren Partner für mich?«
    Portland sah natürlich rot.
    Er stürzte sich auf Dorothy und gab ihr eine schallende Ohrfeige. Der Maskenbildner erschrak bis ins Knochenmark. Er dachte an die Spuren, die solche

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