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GK187 - Der Geisterberg

GK187 - Der Geisterberg

Titel: GK187 - Der Geisterberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Zeno?« fragte ich verwundert.
    »Allerdings!« sagte Kabajashi eisig. Er hatte mit einemmal nichts Liebenswertes mehr an sich. Er war auch nicht mehr der harmlose Junge, für den ich ihn gehalten hatte. Er wirkte ungemein gefährlich. Ich konnte nicht begreifen, wie er mich nur so leicht hatte täuschen können.
    »Warum haben Sie das getan, Zeno?« fragte ich fassungslos. »Was ist passiert?«
    »Einer der Toten stand auf.«
    »Das weiß ich.«
    »Sie waren so verrückt, zu glauben, ihn besiegen zu können, Ballard.«
    »Ich wußte nicht, daß er so kräftig war.« Ich schaute Kabajashi bestürzt in die fanatisch glühenden Augen. »Mein Gott, Zeno, haben Sie etwas mit diesem unheimlichen Spuk zu tun?«
    Der Japaner lachte schnarrend. »Das erstaunt Sie sehr, was?«
    »Offengestanden ja. Wie ist es Ihnen möglich, diese mumifizierten Leichen zum Leben zu erwecken, Zeno?«
    »Ich habe mich viele Jahre mit Elektronik und Strahlentechnik befaßt. Wir Japaner sind auf diesem Gebiet führend in der ganzen Welt, wie Sie wissen. Meine Versuche hatten nur einen einzigen Zweck: Tote sollten zu neuem Leben erwachen. Anfangs gab es viele Mißerfolge. Doch ich ließ mich davon nicht entmutigen, denn ich wußte, daß ich eines Tages mit meinen Experimenten Erfolg haben würde. Und so kam es schließlich. Ich entwickelte diesen Apparat.«
    Zeno Kabajashis Hand glitt in seine Hosentasche. Er brachte ein Ding zum Vorschein, das nicht größer als ein Taschenrechner war.
    »Damit können Sie Tote zum Leben erwecken?« fragte ich fassungslos.
    »Sie haben es selbst erlebt«, grinste Kabajashi. »Mein Gerät erfüllt die Leichen mit einem unwahrscheinlich starken Kraftfeld. Dadurch sind sie alle um vieles kräftiger als zu Lebzeiten.«
    Das hatte ich selbst erfahren. Ich fragte: »Aus welchem Grund haben Sie diese Toten aus dem Felsengrab heruntersteigen lassen, Zeno?«
    »Es war ein Test«, sagte der Japaner. »Ich wollte sehen, ob die Sache auch außerhalb meines Experimentierraumes funktioniert. Zu Hause in Tokio konnte ich nur Tierversuche machen.« Kabajashi lachte wieder schnarrend. »Natürlich hätte ich auch alle Toten auf einmal aus ihren Körben herausholen können. Mein Apparat verfügt über eine nahezu unbegrenzte Energie.« Der Japaner, der wie Bruce Lee aussah, fletschte die Zähne. »Zeno Kabajashi hat den Tod besiegt, Mr. Ballard. Sie können sich glücklich preisen, meine Bekanntschaft gemacht zu haben.«
    »Ich wollte, ich wäre Ihnen nie begegnet!« sagte ich ernst. »Warum haben Sie mich an diesen Baum gefesselt?«
    »Oh, denken Sie nicht, ich hätte das ohne triftigen Grund getan«, grinse Kabajashi. »Ich möchte, daß sie Zeuge des größten Experimentes in der Geschichte der Menschheit werden, Ballard.«
    Ich erschrak. »Was haben Sie vor?«
    »Wie gesagt, mit den toten Eingeborenen habe ich bloß gespielt. Die hatten für mich keine besondere Bedeutung. Ehrlich gesagt, ich wußte von Anfang an, daß es mir gelingen würde, die Leichen vom Felsengrab herunterzuholen. Der eigentliche Grund, weshalb ich nach Papua-Neuguinea gekommen bin, ist ein ganz anderer.«
    »Welcher?« fragte ich heiser.
    Zeno Kabajashi drehte sich halb um und streckte den Arm aus. »Schauen Sie dort hinüber, Ballard. Das ist der Totenberg von Lae. Sie wissen, was während des zweiten Weltkrieges hier passiert ist. Ich habe es Ihnen erzählt, und ich habe Ihnen gesagt, daß auch mein Vater sich in diesem von Bulldozern zugeschütteten Bergwerk befindet. Als ich in einer Filmzeitschrift las, daß sich ein amerikanisches Filmteam hierher begeben würde, um da seine Außenaufnahmen zu drehen, setzte ich mich in die nächste Maschine und flog ebenfalls nach Lae.«
    Mein Herz raste.
    Ich hatte längst begriffen. Zeno Kabajashi hatte einen teuflischen Plan. Allein der Gedanke daran trieb mir den kalten Schweiß aus allen Poren.
    »Der Totenberg von Lae!« sagte Kabajashi mit glasharter Stimme. Er schaute mich mit zornglühenden Augen durchdringend an. »1500 Japaner befinden sich in diesem Berg, Ballard. Sie wurden lebendig begraben. Von Amerikanern. Und Amerikaner sind es, die hier einen Film drehen wollen. Amerikaner! Verstehen Sie, Ballard?«
    O ja. Ich verstand. Und ich hatte das Gefühl, meine Haare würden langsam schneeweiß werden.
    »Seit mehr als dreißig Jahren warten diese 1500 Japaner auf ihre Rache«, sagte Kabajashi mit granitharten Zügen. »Ich bin hierher gekommen, um ihnen diese Rache zu ermöglichen, Ballard! Ich hasse die

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