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GK187 - Der Geisterberg

GK187 - Der Geisterberg

Titel: GK187 - Der Geisterberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gegeben.«
    Kendal Blake wies mit dem Zeigefinger auf Woolds’ Brust. »Wenn sie aufwacht, müssen Sie sie festhalten, sonst haut sie von hier zu Fuß ab.« Blake erhob sich ächzend.
    »Wie geht es Ihnen ?« fragte der Arzt.
    »Wen kümmert das denn schon?«
    »Mich«, sagte Marvin Woolds.
    Blake schaute den Doktor von der Seite an. »Meinen Sie körperlich oder seelisch?«
    »Beides.«
    »Körperlich geht’s schon wieder einigermaßen.«
    »Keine Schmerzen mehr?«
    »Nein.«
    »Und seelisch?«
    Blake breitete die Arme aus. »Sie brauchen mich nur anzusehen, dann wissen Sie Bescheid. Ich bin erledigt. Der Himmel weiß, wie ich es schaffe, mit Ihnen so ruhig über meinen seelischen Tod zu sprechen. Ich bin am Ende meiner Kräfte. Ich habe mich total verausgabt. Der viele Ärger hat mir bestimmt einige Magengeschwüre eingebracht. Und wenn ich nach Hause komme, werden sie mir die Galle herausschneiden müssen. Gucken Sie mich an, Marvin. So sieht ein Pleitegeier aus.« Der Regisseur seufzte. »Glauben Sie mir, es fällt mir nicht leicht, mich geschlagen zu geben. Aber was in den letzten Tagen alles auf mich eingestürmt ist, das war einfach zuviel für mich. Dem war ich nicht gewachsen. Ich hatte nicht geglaubt, daß es so schlimm kommen würde. Wirklich nicht, sonst hätte ich die Finger von der Sache gelassen. Wissen Sie, wie der Name Kendal Blake in die Filmgeschichte eingehen wird? Nein? Ich sag’s Ihnen: Man wird diesen Namen nennen, wenn danach gefragt wird, wer das größte Fiasko aller Zeiten in dieser Branche heraufbeschworen hat. Ich werde eine negative Berühmtheit sein. Unvergessen. Ein abschreckendes Beispiel für alle jene, die es sich vielleicht heute noch zum Ziel gemacht haben, so zu werden wie ich.« Der Regisseur lachte bitter. »Die Leute, die von Anfang an gegen meine Idee waren, Dorothy und Angus in einem Film herauszubringen, haben jetzt natürlich Oberwasser. Sie werden mich in Grund und Boden verdammen. Und ich kann es ihnen nicht einmal verübeln. Sie haben recht. Ich war verrückt, anzunehmen, daß das gutgeht… Kommen Sie, Doc. Trinken Sie was mit mir, und versuchen Sie, nicht allzu schlecht von mir zu reden, wenn Sie wieder in Hollywood sind.«
    Blake entkorkte eine Flasche.
    Plötzlich gellte ein markerschütternder Schrei durch das Lager der Filmleute.
    Blake ließ die Flasche fallen. Gemeinsam mit Dr. Woolds rannte er aus dem Zelt. Verstört schlug er die Hände vors Gesicht.
    »Nein!« brüllte er entsetzt. Das Lager war von unheimlichen, skelettierten Soldaten umstellt. Sie trugen japanische Uniformen aus dem zweiten Weltkrieg. Ihre Waffen waren drohend auf die verstörten Filmleute gerichtet. Bleich grinsten den Amerikanern die grauenerregenden Totenfratzen entgegen…
    ***
    Die unheimliche Armee war in Richtung Lager abmarschiert. Mit einem verrückten Gelächter war Zeno Kabajashi hinter den Soldatenskeletten hergelaufen. Die Toten würden ein schreckliches Blutbad im Lager der Filmleute anrichten, das war mir klar. Und ebenso klar war mir, daß ich es nicht verhindern konnte. Fassungslos schaute ich zu den aufgebrochenen Stolleneingängen hinüber. Es war unvorstellbar, daß Kabajashi dies mit seinem kleinen Strahlengerät fertiggebracht hatte, und doch war es geschehen. Vor meinen Augen.
    Verzweifelt bäumte ich mich wieder in meinen Fesseln auf. Ich mußte freikommen. Ich mußte es irgendwie schaffen. Ich mußte diesen Wahnsinn verhindern.
    Keuchend stemmte ich mich vom Baum ab. Es gab einen kurzen Ruck. Mein Herz schlug sofort schneller. Der Strick drückte nicht mehr so fest auf meinen Brustkorb. Atemlos arbeitete ich weiter. Ich warf mich verbissen und mit aller Kraft immer wieder nach vorn. Die Stricke schnitten tief in mein Fleisch. Ich beachtete den Schmerz nicht. Ich mußte freikommen. Jedes Opfer war mir recht – so wie dem Fuchs, der sich das Bein abbeißt, wenn er in ein Fangeisen gerät.
    Ich kämpfte wie verrückt um meine Freiheit. Die kleinen Erfolge, die sich einstellten, ermutigten mich. Mit einer zügellosen Wildheit machte ich weiter.
    Bald konnte ich meine Arme aus den Stricken ziehen.
    Das bedeutete, daß ich es schon fast geschafft hatte.
    Ich war der einzige, der diesen wahnsinnigen Japaner noch stoppen konnte. Ich mußte ihn zwingen, seinen verdammten Apparat auszuschalten. Diese Skelett-Soldaten durften nicht zu ihrer Rache kommen! Mit Fingern, die vor Aufregung zitterten, schälte ich mich, so schnell es mir möglich war, aus den Fesseln

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