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GK201 - Der Hexer von Colombo

GK201 - Der Hexer von Colombo

Titel: GK201 - Der Hexer von Colombo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schwiegen die alten Damen überwältigt. Mimi sagte zu Susan: »Es ist ein Wunder, daß Mr. Ballard noch lebt.«
    »O ja, das ist es – ein Wunder«, bestätigte Susan.
    Sie boten mir einen Sherry an, doch ich lehnte dankend ab. Mimi fragte mich blinzelnd: »Vielleicht ein Gläschen Pernod, Mr. Ballard?«
    »Nur, wenn es keine Umstände macht«, erwiderte ich lächelnd, und ich bekam umgehend meinen Pernod, während sich die alten Damen am Sherry gütlich taten.
    Um das Gespräch wieder in Gang zu bringen, fragte mich Susan: »Und wie geht es Ihrer überaus reizenden Freundin, Mr. Ballard?«
    Mimi nickte mit riesigen Augen. »Sie schreibt ein Drehbuch für Hollywood, nicht wahr?«
    »Ja«, gab ich zurück. »Es ist so gut wie fertig.«
    »Und wann wird man mit den Dreharbeiten beginnen?« wollte Susan Black wissen.
    »In ungefähr vier Wochen.«
    »Ist es richtig, daß dieser grandiose Kookie Banks die Hauptrolle in dem Film spielen wird?«
    »Der Vertrag ist bereits von ihm unterzeichnet«, antwortete ich und nahm einen kleinen Schluck vom Pernod. Das Anisgetränk umschmeichelte meine Zunge, füllte mit seinem angenehmen Aroma meinen Gaumen und rollte dann in meine Kehle.
    »Sie können sehr, sehr stolz sein auf Vicky Bonney, Mr. Ballard«, sagte Mimi mit erhobenem Zeigefinger.
    »Das bin ich«, gab ich zurück. »Das bin ich.«
    Mimi warf Susan einen schelmischen Blick zu, und Susan kicherte in ihr Sherry-Glas. »Ob wir es ihm erzählen sollen?« fragte Mimi ihre Schwester.
    Ich lachte in mich hinein, denn ich kannte die beiden lange und gut genug, um zu wissen, daß sie kein Geheimnis für sich behalten konnten.
    »Eine großartige Neuigkeit, Mr. Ballard«, sagte Susan mit wichtiger Miene.
    »Laß mich erzählen«, bat Mimi, doch Susan schüttelte energisch den Kopf und verwies darauf, daß sie die ältere sei und deshalb das Recht hätte, mir die Neuigkeit zu servieren.
    »Stellen Sie sich vor«, sagte Susan, während Mimi schmollend die dünnen Lippen schürzte, »stellen Sie sich vor, Mr. Ballard, Mimi und ich haben geerbt. Nicht irgendeine Kleinigkeit, sondern gleich ein wunderschönes altes Haus in Colombo. Ein prachtvolles Bauwerk aus dem achtzehnten Jahrhundert soll es sein. Es gehörte einem entfernten Vetter von uns. Angeblich hatte er nie in dem Haus gewohnt – muß es wohl bloß als Wertanlage erworben haben. Wie dem auch sei… unser lieber Vetter ist in die Ewigkeit eingegangen, und da von der ganzen großen Verwandtschaft, die wir einmal hatten, nur noch wir beide übriggeblieben sind, fiel das schöne Haus in Colombo nun uns in den Schoß. Ist das nicht herrlich, Mr. Ballard?«
    »Meinen Glückwunsch«, sagte ich und trank wieder Pernod. »Was gedenken Sie mit dem Haus zu tun?«
    »Wie meinen Sie das?« fragte Mimi zurück.
    »Nun, Colombo ist ziemlich weit weg von England. Und ein Wochenendhaus auf Ceylon… Sie müssen entschuldigen, aber das fände ich reichlich versnobt.«
    Mimi rasselte mit ihrer Perlenkette, die sie zwischen Daumen und Zeigefinger genommen hatte und nun drehte. »Wir werden uns das Haus in Colombo erst einmal ansehen, und wenn es uns zusagt, werden wir London verlassen und unsere Zelte künftighin auf Ceylon aufschlagen. Das Londoner Klima bekommt uns beiden ohnedies nicht so recht, und auf Ceylon soll das Klima geradezu paradiesisch sein: das ganze Jahr über herrschen da zwischen sechsundzwanzig und dreißig Grad Celsius, und im allgemeinen empfinden Europäer dieses Klima als äußerst angenehm, da die heißen Temperaturen, die durch die Lage Ceylons knapp nördlich des Äquators bedingt sind, durch angenehme Seebrisen gemildert werden.«
    Jetzt wußte ich es: die Reise der alten Mädchen war bereits eine beschlossene und unumstößliche Sache.
    Ein Haus in Colombo – bestimmt träumen viele Menschen davon.
    Für Mimi und Susan war dieser Traum wahr geworden.
    Sie erzählten mir von dem ceylonesischen Rechtsanwalt, der ihnen die freudige Nachricht überbracht hatte. Lorne Waiss hieß der Mann – ein vor vielen Jahren nach Ceylon ausgewanderter Engländer. Er war nicht eigens wegen dieser Testamentsvollstreckung nach London gekommen, sondern wegen einiger dringender Geschäfte, wie er sagte, und er befand sich immer noch in London, erzählten mir Mimi und Susan.
    Jetzt rümpfte Mimi ein wenig die kleine Nase. Sie schob ihr Sherryglas auf dem Tisch hin und her und schüttelte den Kopf, als wäre sie mit irgend etwas nicht so ganz einverstanden. »Was hast du?« fragte

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