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GK201 - Der Hexer von Colombo

GK201 - Der Hexer von Colombo

Titel: GK201 - Der Hexer von Colombo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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herrschte, wunderte sich nicht darüber, daß hier alles tot zu sein schien, blickte mit geweiteten, erwartungsvollen Augen die großen Torflügel an und ging mit festen, entschlossenen Schritten darauf zu.
    Gespannt blieb Duwa vor dem Gebäudeeingang stehen.
    Ein kaltes, hartherziges Lächeln überzog ihr Gesicht.
    »Da bin ich«, flüsterte sie voll zitternder Erregung. »Ich bin gekommen!«
    Nichts geschah.
    Duwa hob die Hand und pochte dreimal mit ihren Knöcheln. Die Schläge hallten gespenstisch durch das Haus.
    Da flogen plötzlich die Tore mit einem lauten Krachen auf. Im Gebäude schien ein furchtbarer Brand zu wüten. Duwa wurde von einem rotglühenden Feuerschein übergossen. Ein ohrenbetäubendes Brausen setzte ein, stürzte sich auf die junge Frau, machte sie völlig benommen.
    Verwirrt sah Duwa häßliche alte Weiber auf schäbigen Besen durch die Luft fliegen. Sie rissen ihre zahnlosen Mäuler auf und kreischten und schrien so laut, daß es Duwa in den Ohren schmerzte, und dann dröhnte plötzlich eine herrische Baßstimme, die Duwa wie unter einem Peitschenhieb zusammenzucken ließ: »Tritt ein, Schwester! Komm in unsere Mitte! Stelle dich in die Reihe der Verdammten!«
    ***
    Vom Hotel »Vier Jahreszeiten« fuhr ich geradewegs nach Paddington, wo ich wohne. Ich bog in die Chichester Road ein und hielt meinen Peugeot vor dem Haus Nummer zweiundzwanzig an. Nachdem ich das Garagentor geöffnet hatte, fuhr ich den Wagen in die Autobox. Kurz darauf betrat ich mein Haus. Mimi und Susan Black wollten mir nicht aus dem Kopf gehen. Da freuten sie sich über ein geerbtes Haus, in dem möglicherweise die Zeitbombe eines Dämonen tickte. Bei diesem Gedanken erschrak ich. Ging ich mit meinen Überlegungen nicht ein bißchen zu weit? Bis zu diesem Moment hatte ich mich geweigert, an eine solche Möglichkeit zu denken.
    Ich stieg aus meinen Slippern und rutschte in den bequemen Pantoffel.
    Im Living-room schüttelte ich verdrossen den Kopf. »Junge, paß auf, daß du nicht überschnappst!« sagte ich zu mir. Es war schließlich verrückt, anzunehmen, daß sich in jenem Haus in Colombo irgendwelche Mächte der Finsternis eingenistet und breitgemacht hatten.
    Was hatte ich denn schon erfahren?
    Daß der entfernte Vetter von Mimi und Susan Black nicht in jenem Gebäude gelebt hatte. Konnte das nicht Hunderte von Gründen gehabt haben? Vielleicht hatte ihm die Umgebung nicht zugesagt. Vielleicht hatte er anderswo schöner und bequemer gewohnt…
    Vielleicht wären die vielen Zahnrädchen in meinem Gehirn niemals in Gang gekommen, wenn dieser Rechtsanwalt nicht so merkwürdige Sätze von sich gegeben hätte.
    Aber auch dafür konnte es hunderterlei Gründe geben.
    Daß ich ausgerechnet an eine Dämonen-Bedrohung dachte, fand ich jetzt, wo ich die Angelegenheit noch mal in aller Ruhe überdachte, einfach lächerlich. Trotzdem blieb das rote Warnlämpchen in meinem Inneren eingeschaltet – und das gab mir erneut zu denken.
    Ich setzte mich und legte die Beine auf den Couchtisch, dann verschränkte ich meine Hände hinter dem Nacken, neigte den Kopf zurück, schloß die Augen und versuchte für eine Weile abzuschalten, an nichts zu denken, mich zu entspannen.
    Aber daraus wurde nichts.
    Seufzend stand ich wieder auf, und nun begann ich ruhelos im Living-room auf und ab zu gehen.
    Lorne Waiss hätte meine Nervosität beenden können, doch Waiss war zur Jagd mit Lord Alistair Peel. Schön für den Anwalt. Schlimm für mich, der dazu verurteilt war, ruhelos umherzurennen und die Rückkehr des Rechtsanwalts abzuwarten.
    Verflixt noch mal, wer sagte, daß ich warten mußte? Konnte ich dem Anwalt nicht nachfahren? Natürlich konnte ich das. Aber wohin sollte ich fahren? Wo jagte Waiss mit dem Lord?
    Entschlossen griff ich nach dem Telefonhörer, nachdem ich mir die Nummer des Lords aus dem Telefonbuch herausgesucht hatte. Irgend jemand würde sich schon in Lord Alistairs Haus aufhalten. Seine Mutter, sein Butler, sein Sekretär. Irgend jemand würde mir sagen, wo ich Waiss aufstöbern konnte. Ich hatte nicht die Absicht, lange zu stören, die paar Minuten, die ich dem Anwalt zu stehlen gedachte, würden das unbeschwerte Jagdgefühl bestimmt nicht trüben.
    Ich dachte, Glück zu haben, als ich den Sekretär des Lords – Mr. Dave Bishop – an die Strippe bekam. Ich nannte höflich meinen Namen und trug dann meine Bitte vor: »Hören Sie, Mr. Bishop, ich muß ganz dringend mit Rechtsanwalt Waiss sprechen. Ich weiß, daß er mit

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